Der Beschuldigte sei nach einer Durchsuchung vorläufig festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft in Koblenz mit. Er sei am Freitag einer Untersuchungsrichterin vorgeführt worden. Sie habe einen Haftbefehl wegen Fluchtgefahr erlassen.
Beschuldigter soll Geld für Luxusgüter ausgegeben haben
Der Beschuldigte selbst äußert sich demnach nicht zu den Vorwürfen wegen gewerbsmäßiger Untreue. Er soll das veruntreute Geld für sich selbst ausgegeben und davon unter anderem Luxusgüter gekauft haben. Beweise dafür lieferten die Aussagen anderer Beschäftigter, so die Staatsanwaltschaft Koblenz. Weitere Details zu der betroffenen gemeinnützigen Einrichtung im Rhein-Lahn-Kreis teilte sie nicht mit.
Konkreter wird die Online-Zeitung BEN-Kurier: Nach ihren Angaben handelt es sich bei dem Beschuldigten um den Geschäftsführer der Lebenshilfe Rhein-Lahn mit Sitz in Nastätten. Am Donnerstagnachmittag sei dort bei Durchsuchungen umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Die Staatsanwaltschaft wird jetzt die sichergestellten Unterlagen auswerten und Zeugen vernehmen.
Mehrere hundertausend Euro veruntreut?
Nach Angaben des BEN-Kuriers soll der Beschuldigte während seiner Tätigkeit mehrere hunderttausend Euro veruntreut haben. Bei den Durchsuchungen in den Räumen der Lebenshilfe in Nastätten und Miehlen sowie in der Wohnung des Mannes seien zahlreiche Aktenordner, mehrere Luxus-Fahrräder und ein Quad sichergestellt worden. Der Mann soll zudem Mitarbeiter der Lebenshilfe zu Hause privat beschäftigt haben, die Leistungen aber über die Lebenshilfe abgerechnet haben. Die Lebenshilfe Rhein-Lahn gab auf SWR-Anfrage keine Stellungnahme.
Ein Sprecher der Lebenshilfe Rheinland-Pfalz in Mainz sagte, die Vorwürfe und die Ermittlungen hätten ihn "kalt erwischt". Er werde jetzt mit dem Vorstand der Lebenshilfe Rhein-Lahn Kontakt aufnehmen, um das weitere Vorgehen zu klären.