Viele Betriebe, darunter beispielsweise Bäckereien, kämpfen aktuell mit den hohen Energiekosten. Denn die meisten nutzen Gasöfen oder auch welche, die mit Öl betrieben werden. Die Bäckerei Mannebach in Kempenich backt dagegen in einem alten, traditionellen Holzofen.
Mehrfach sei er deshalb jetzt schon von Kunden angesprochen worden, dass die Bäckerei durch das Heizen mit Holz bei den aktuellen Gaspreisen ja nun im Vorteil sei, erzählt Bäckermeister Lorenz Mannebach.
Hohe Energiepreise: Holz nur kleiner Vorteil
Das stimme so allerdings nicht ganz. "Zum ersten Mal seit 100 Jahren sind wir etwas im Vorteil", so der 25-Jährige. Doch sein Brot könne er trotzdem nicht günstiger als die Bäckereien im Supermarkt anbieten.
Denn es werde oft vergessen, wie viel Arbeit im Backen mit einem Holzofen stecke. Natürlich sei Holz nun billiger als Gas. Das Holz komme aber in Meterstücken an und müsse dann zunächst mit der Motorsäge geschnitten und weiter zerkleinert werden. Das erledige sein Onkel, so der Kempenicher Bäcker. Dieser sei extra dafür angestellt.
Höhere Personalkosten heben Einsparungen wieder auf
Außerdem müsse das Feuer regelmäßig neu entfacht werden, um den Ofen für die nächste Fuhre Brot wieder auf Temperatur zu bringen. "Das, was wir hier am Tag backen, könnte ich mit einem Gasofen und einem Gesellen in acht Stunden schaffen. Stattdessen habe ich zwei Gesellen und einen Azubi dabei", sagt Mannebach.
Die Arbeit und die Personalkosten würden somit die Einsparungen durch das Holz wieder aufwiegen. Hinzu kommen, wie bei jedem anderen Betrieb auch, die gestiegenen Stromkosten. In der Bäckerei müssen beispielsweise mehrere Knetmaschinen betrieben werden.
Keine Sorge wegen Holzpreis-Entwicklung
Vor einem Holzmangel hat Lorenz Mannebach bisher keine Sorge. Er habe einen größeren Vorrat angelegt. Sein Holzlieferant habe ihm zwar vor kurzem mitgeteilt, dass er jetzt einen größeren Abnehmer habe, der alles aufkaufen wolle. Es würden aber noch genug Forstwirte in der Region Holz anbieten, so Mannebach.