Unter dem Titel "Fakes und Lügen - wie wir manipuliert werden und was wir dagegen tun können" gaben Thomas Nettelmann, der Leiter der SWR-Redaktion Landespolitik und Sabine Stöhr, die ehemalige ARD-Russland-Korrespondentin, Einblicke in ihre Arbeit. Sie erklärten Schülerinnen und Schülern, wie Informationen auf ihre Glaubwürdigkeit geprüft und von Propaganda unterschieden werden können.
Propaganda im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg
Ex-Korrespondentin Sabine Stöhr sagte, Propaganda sei in sozialen Medien vor allem in drei Varianten zu finden. Zum einen gebe es die große Lüge: Hier würden so haarsträubende Geschichten erfunden, die auf den ersten Blick absurd wirkten. Beispielsweise Verschwörungstheorien wie die der sogenannten Echsenmenschen. Allerdings seien diese deswegen effektiv, weil sich Verschwörungsgläubige als Teil einer wissenden Gruppe fühlen könnten, die "die Wahrheit" durchschaut habe.
Eine weitere Propaganda-Methode ist, laut Stöhr, der "verfaulte Hering". "Hier wird systematisch versucht, die Glaubwürdigkeit eines Einzelnen oder einer Gruppe zu beeinträchtigen in dem falsche Behauptungen immer wieder wiederholt werden" ,sagte Sabine Stöhr. Ein Beispiel für diese Methode sei die Aussage Russlands, die Ukrainer seien Nazis.
Russische Propaganda nutzt die 60/40-Methode
In sozialen Medien stoße man häufig auf falsche Nachrichten nach der 60/40-Methode. In solchen Meldungen ist 60 Prozent der Nachricht faktisch richtig, 40 Prozent sind erfunden. Eine gefährliche Halbwahrheit. Denn die "60/40-Methode ist sehr effektiv", sagt Sabine Stöhr. Das sei besonders schwer zu erkennen, weil ein Teil der Informationen eben stimme.
Fake News erkennen: Woher stammt die Information?
Thomas Nettelmann betonte, dass man, um Fake News zu erkennen, darauf achten müsse, woher eine Nachricht komme. Nennt derjenige, der die Nachricht veröffentlicht zum Beispiel selbst eine Quelle? Gibt es auch noch weitere Medien, die diese Nachricht melden?