160 Kinder wurden in Koblenz zu Superhelfern ausgebildet (Foto: SWR)

Erste Hilfe spielerisch vermittelt

Grundschulkinder werden zu "Superhelfern" ausgebildet

Stand
AUTOR/IN
Christina Nover
Autorin Christina Nover (Foto: SWR)

In Koblenz wurde jetzt das Superhelfer-Projekt der Rotkreuz Stiftung vorgestellt. Ziel ist es, Grundschul- und Kitakinder spielerisch an das Thema Erste Hilfe heranzuführen.

Die Kinder lernen nach Angaben der Stiftung unter anderem, wie sie einen Verband anlegen und wie sie den Rettungsdienst rufen können. Modellschule war die Freiherr-vom-Stein Grundschule in Koblenz. Hier konnten rund 160 Kinder zu sogenannten Superhelfern ausgebildet werden.

Händewaschsong eingeübt

"Die Superhelfer sind einfach superpfiffige Menschen, die sehen, dass es Not gibt und dass geholfen werden muss", erklärt Alexandra Weber von der DRK-Stiftung Koblenz. Sie hat in den vergangenen Monaten als "Superhelfer-Expertin" den Kindern verschiedenste Dinge vermittelt. Unter anderem hat sie mit ihnen auch über das Thema Hygiene gesprochen und einen "Händewaschsong" eingeübt.

Bunte Gummibänder an Kinderhänden (Foto: SWR)
Für jedes erfolgreich gemeisterte Lernmodul haben die Kinder ein farbiges Gummi-Band bekommen.

Fünf Lernmodule gibt es insgesamt - jedes dauert nach Angaben von Weber etwa ein bis zwei Schulstunden. Wer mitgemacht hat, bekommt danach ein buntes Armband als Beweis für die erfolgreiche Teilnahme. Außerdem gehört zum Superhelfer-Outfit noch eine blaue Schirmmütze mit einem roten "S" darauf.

Berührungsängste mit Verletzten sollen abgebaut werden

Der Vorsitzende der Rotkreuz-Stiftung Koblenz, Leo Biewer, ist der Überzeugung: Um Erste Hilfe zu lernen, ist es nie zu früh - ganz im Gegenteil. "Wenn wir zu Unfällen gerufen werden, beobachten wir immer wieder, dass die Menschen unheimliche Angst vor den Verletzten haben". Er ist sich sicher: "Wenn es die Kinder schon lernen, dann haben es die Erwachsenen später leichter bei Erste Hilfe Kursen, darauf aufzubauen."

"Ich glaube, die Kinder würden sich auch bei jemand Fremden trauen, dem Hilfe anzubieten."

Oftmals könnten schon Kleinigkeiten entscheidend sein - gutes Zureden, eine Blutung stillen oder den Notruf absetzen. Alles Dinge, die auch kleine Kinder schon machen können. Alexandra Weber ist stolz auf ihre Superhelfer und meint: "Ich glaube, die Kinder würden sich auch bei jemand Fremden trauen, dem Hilfe anzubieten. Aber sie sind auch so firm, dass sie erkennen, wann ihre Hilfe nicht notwendig ist und sich Unterstützung holen."

Angebot soll ausgeweitet werden

Das Angebot der DRK-Stiftung ist kostenlos und steht bislang allen Schulen und Kitas der Stadt Kobenz zu Verfügung. Das Interesse an den Lernmodulen sei groß, wie Biewer berichtet. Es sei geplant, andere Ortsverbände bei der Ausbildung eigener "Superhelfer-Experten" zu unterstützen. Das Angebot ist nach Angaben der Stiftung landesweit bisher einmalig.