Am Montag ist das Sommersemester am neuen Medizincampus in Koblenz gestartet. Bis zu 25 Studierende können jetzt an den Krankenbetten der Koblenzer Kliniken das umsetzen, was sie im Studium gelernt haben. Für das Premierensemester in Koblenz war die Nachfrage allerdings noch ziemlich verhalten: Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben sich für den Medizincampus bisher sieben angehende Medizinerinnen und Mediziner gemeldet.
Bis zu 50 Medizinstudierende an Koblenzer Kliniken pro Jahr
Perspektivisch sollen jedes Jahr insgesamt 50 Studierende von Mainz nach Koblenz kommen und dort in den Krankenhäusern arbeiten. Denn an der Uniklinik in Mainz gibt es nach Auskunft des Gesundheitsministeriums zu wenig Ausbildungsplätze. Studierende müssten dort oft länger warten, bis sie den klinischen Teil ihrer Ausbildung angehen könnten. In Trier gibt es schon seit 2020 einen Medizincampus.
Damit stärken wir eine weitere Region bei der Gewinnung ärztlichen Nachwuchses.
An dem Projekt beteiligen sich neben dem Bundeswehrzentralkrankenhaus auch das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein und das Katholische Klinikum Koblenz. Für das Landeskrankenhaus ist die Rhein-Mosel-Fachklinik in Andernach dabei.
Mehr Ausbildungsplätze in Kliniken für Nachwuchs-Mediziner Medizincampus Koblenz startet 2025
Medizinstudierende können bald auch in Koblenz einen Teil ihrer Ausbildung machen: Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium hat mitgeteilt, der Medizincampus Koblenz könne starten.
Koblenzer Medizincampus soll Ärztemangel entgegenwirken
Mit dem Campus will das Land nach eigenen Angaben die Zahl der Medizinstudienplätze im Land von 450 auf 500 im Jahr erhöhen. "Damit stärken wir eine weitere Region bei der Gewinnung ärztlichen Nachwuchses", sagte Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD).
Der Medizincampus bietet laut dem Ministerium die zusätzlichen Ausbildungsplätze in den Kliniken, die für den praxisnahen Teil des Studium nötig sind. Er soll aber auch helfen, die Gesundheitsversorgung in der Region zu verbessern.
Eigentlich sollten die ersten Medizinstudenten schon im Oktober nach Koblenz kommen. Das hatte sich allerdings verschoben, da laut Ministerium noch nicht alle Einzelheiten geklärt waren. Bereits Ende 2023 hatten alle Beteiligten eine Absichtserklärung für den Medizincampus unterzeichnet.
Studierende lernen Strukturen und Abläufe in Krankenhäusern kennen
Nach Angaben von Hansjörg Schild, kommissarischer Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, bekommen die Studierenden im Medizincampus nicht nur Einblicke in die verschiedenen Krankenhäuser. Sie würden auch deren Strukturen und Abläufe kennenlernen. Auch die sehr kleine Gruppengröße sei von Vorteil, sagt Schild.
Aus Sicht des Mainzer Universitätspräsidenten, Georg Krausch, können die angehenden Ärztinnen und Ärzte in Koblenz insbesondere von der hohen klinischen Qualität im Koblenzer Bundeswehrzentralkrankenhaus profitieren.