Um 8 Uhr, als das Impfzentrum öffnet, steht auch schon das Ehepaar Blümel vor der großen Lagerhalle einer Spedition in Oberhonnefeld - bei eiskalten Temperaturen und Schnee. Die beiden 87 und 90 Jahre alten Neuwieder gehören zu den Ersten, die hier geimpft werden.
Bevor es in die Impfkabine geht, müssen die Blümels erstmal durch den Sicherheitscheck: Terminbestätigung vorzeigen, Daten abgleichen, Fieber messen. Mehrere Mitarbeiter vom Security-Dienst passen auf, dass sich niemand ohne Impftermin hineinmogelt. Da wird streng drauf geachtet, sagt der Sprecher des Krisenstabs, Tim Wessel: "Spontan vorbeikommen kann hier keiner. Da haben wir keine Termine frei. Das geht nur über die landesweite Vergabestelle."
Arzt klärt über Risiken auf
Bevor das Ehepaar Blümel jedoch in einer der zehn Impfkabinen verschwindet, klärt ein Arzt noch ausführlich über mögliche Nebenwirkungen und Risiken der Impfung auf. Um die Einstichstelle herum könne es zum Beispiel zu Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen kommen. Auch Müdigkeit, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen seien in den ersten drei Tagen nach der Impfung nicht ungewöhnlich. Ernstere Nebenwirkungen seien aber selten.
Die beiden machen sich aber keine Sorgen: "Manche sind gegen die Impfung, aber wir überhaupt nicht. Wir haben uns das durchgelesen. Durch die Medien hat man auch viele Informationen bekommen," sagt Klaus Blümel.
Impfstoff muss zunächst aufgetaut werden
Währenddessen bereitet Apotheker Manfred Löbbert in einem kleinen Container im hinteren Teil der Halle schon mal die Impfspritzen vor: "Der Impfstoff ist gefroren. Bei minus 75 Grad kommt er an. Den müssen wir langsam auftauen. Erst dann können wir ihn verarbeiten."
Dann sind auch Inge und Helmut Blümel dran. Ein kleiner kurzer Pieks, dann ist alles vorbei. Sie haben im Anschluss keine Beschwerden. In etwa drei Wochen steht dann die zweite Impfung an.