Forderung nach mehr Erneuerbaren Energien und Preisdeckel

Stadtwerke rechnen mit weiteren Preissteigerungen

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Joachim Wulkop

Die Stadtwerke im nördlichen Rheinland-Pfalz gehen davon aus, dass die Energiepreise für die Kunden weiter steigen. Sie fürchten die Folgen und fordern einen Preisdeckel für Energie.

Ein Anstieg der Energiekosten für die Verbraucher sei nicht zu vermeiden, sagt zum Beispiel der Geschäftsführer der Ahrtal-Werke, Dominik Neswadba. Grund dafür seien die Preise an den Energiebörsen, die sich zum Teil verzwanzigfacht hätten.

Er rechne damit, dass es im kommenden Jahr deutlich mehr Menschen und Unternehmen geben werde, die ihre Energierechnungen nicht mehr bezahlen könnten. Das bringe nicht nur die privaten Verbraucher und die Geschäftskunden in Bedrängnis, sondern am Ende auch die Stadtwerke.

Das Prinzip der Regierung, zum Beispiel über die Energiekostenpauschale Geld mit der Gießkanne zu verteilen, stößt dabei auf Kritik. Der Geschäftsführer der Diezer Stadtwerke, Peter Keßler, sagte dem SWR, sinnvoller wäre es gewesen, das Geld gezielt zur Stützung der Energieversorger einzusetzen. Darüber hinaus seien viele Verordnungen im Moment handwerklich schlecht gemacht und mit hohem Bürokratieaufwand verbunden.

Stadtwerke Neuwied fordern Deckelung von Gas- und Strompreisen

Statt Einmalzahlungen fordern die Stadtwerke Neuwied eine vom Staat finanzierte Deckelung der Gas- und Strompreise. Diese solle idealerweise auch zum Sparen anregen, sagte ein Sprecher.

Das könne so aussehen, dass zum Beispiel in einem Vier-Personen-Haushalt 75 Prozent des durchschnittlichen Stromverbrauchs gedeckelt würden - die Kilowattstunde also maximal einen bestimmten Betrag kosten dürfe. Die restlichen 25 Prozent würden nicht gedeckelt. Das würde den finanziellen Anreiz schaffen, möglichst nur wenig mehr als die gedeckelten 75 Prozent des Durchschnitts an Strom zu verbrauchen, so die Stadtwerke.

Windräder und Stromleitungen (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Federico Gambarini)
Bürokratische Hürden für den Bau von Windrädern müssten nach Ansicht der Stadtwerke abgebaut werden.

Problem Datenschutz und Bürokratie

Die Umsetzung einer solchen Idee sei allerdings mit vielen Hindernissen verbunden, räumt der Sprecher ein. So müsse individuell für jeden Haushalt errechnet werden, wie viel Strom vergünstigt geliefert werde. Das könnten die Stadtwerke mit ihren Systemen allerdings nicht leisten.

Um die Energiekrise langfristig zu bewältigen, führe kein Weg an den Erneuerbaren Energien vorbei, sagt Dominik Neswadba von den Ahrtalwerken. Er fordert daher, dass bürokratische Hürden beim Bau von Windrädern abgebaut werden, um eine Unabhängigkeit von Kohle, Gas und Atomstrom zu gewährleisten.

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