Stattdessen soll etwa 300 Meter weiter östlich auf dem Gelände des ehemaligen Freizeitbades TWIN ein Hallen- und Freibad samt Saunalandschaft sowie Therme entstehen. In einer Vorlage der Stadtverwaltung hieß es, der Bau eines sogenannten Kombinationsbades sei wesentlich günstiger als der Wiederaufbau der Ahr-Thermen.
Nach Flut: Statik der Ahr-Thermen stark beschädigt
Ein Gutachter hatte zuvor Reparaturkosten von über 30 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Ahr-Thermen errechnet. Bei der Flut im Juli 2021 waren die Ahr-Thermen nach Angaben des Gutachters so stark beschädigt worden, dass in verschiedenen Bereichen die Statik des Gebäudes beeinträchtigt sei.
Das markante Dach der Ahr-Thermen sei zwar nicht einsturzgefährdet, schreibt der Gutachter, allerdings gebe es Unterspülungen im Bereich der Sauna und der Gastronomie, die auf die Tragfähigkeit des Gebäudes Auswirkungen haben.
Das Hallenbad des TWIN war schon vor der Katastrophe marode und sollte abgerissen und neu errichtet werden. Die Abbrucharbeiten hatten im vergangenen Sommer kurz vor der Flut begonnen.
Finanzierung des Neubaus durch Verkauf von Grundstück
Um den Bau des neuen Kombibades zu finanzieren, soll den Angaben zufolge eine Wiese am TWIN-Bad an einen Investor verkauft werden. Dieser wolle dort zwei Mehr- und 20 Einfamilienhäuser errichten, so die Verwaltung. Nördlich des künftigen Kombibades sei außerdem noch Platz für den Bau eines Hotels mit einer Grundfläche von rund 1.600 Quadratmetern.
In der Sitzung am Montag unterstützten die Stadträte die Pläne der Verwaltung, hatten aber auch noch offene Fragen. "Kann Geld aus dem Wiederaufbaufonds für das geplante Kombibad verwendet werden?", wollte etwa Wolfgang Schlagwein (Die Grünen) wissen, da es sich ja jetzt nicht mehr um einen Wiederaufbau, sondern um einen Neubau handele. Das wolle Bürgermeister Guido Orthen (CDU) prüfen lassen.
Markantes Dach der Ahr-Thermen kann wohl nicht erhalten werden
Marion Morassi von den Linken regte außerdem an, das markante kreisrunde Dach des TWIN-Bades zu retten. Bürgermeister Guido Orthen musste sie jedoch enttäuschen. "Ein Gutachter kam schon vor einigen Jahren zum Ergebnis, dass dieses Dach nur noch rund fünf Jahre hält. Diese Frist ist inzwischen abgelaufen."
Dem Vorschlag der CDU-Fraktion, einen sogenannten Runden Tisch einzuberufen, wurde ebenfalls zugestimmt. Dabei sollen sich interessierte Bürgerinnen und Bürger an der Planung des neuen Kombibades beteiligen können.