Gelbe Sonnenblumen und lila blühende Phacelia stehen auf einem Feld. Im Hintergrund sieht man zwei Windräder. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Patrick Pleul)

Spatenstich des Projekts SmartQuart

Erneuerbare Energie: Grüner Wasserstoff in Kaisersesch

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Der Bau des Wasserstoffquartiers in Kaisersesch im Kreis Cochem-Zell hat begonnen. Dort soll grüner Wasserstoff entstehen - in Zukunft ein wichtiger Energieträger in Deutschland.

Energieversorger, Ingenieure und Politiker haben in Kaisersesch mit einem symbolischen Spatenstich den Anfang für ein sogenanntes Wasserstoffquartier gemacht. In den kommenden Jahren soll hier mit Hilfe von Strom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen grüner Wasserstoff produziert werden.

Baustelle des Wasserstoffquartiers Kaisersesch (Foto: SWR)
Kaisersesch wird ein Wasserstoffversuchslabor. Auf diesem Areal soll das Wasserstoffquartier entstehen.

Täglich 400 Kilogramm Wasserstoff sollen in Kaisersesch klimaneutral produziert werden. Der Wasserstoff könne zukünftig zur Energieversorgung beitragen und zum Beispiel zum Heizen von Gebäuden, in der Industrie oder in der Mobilität eingesetzt werden, so die Verbandsgemeinde. Nicht nur für Autos sei der Wasserstoff gedacht - auch Linienbusse auf der Steilstrecke zwischen Cochem und Kaisersesch oder Züge auf der Pellenzbahn von Andernach nach Kaisersesch sollen mit Wasserstoff fahren.

Der Bau des Wasserstoffquartiers wird im Rahmen des Projekts SmartQuart vom Bund gefördert. Das Projekt in Kaisersesch soll als "Reallabor der Energiewende“ Möglichkeiten für klimaneutrale Versorgung zeigen - und laut einem Sprecher - ein Vorbild für ähnliche Anlagen auch in anderen Regionen in Deutschland sein.

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In Kaisersesch soll Energie aus Windrädern in grünen Wasserstoff umgewandelt werden. Aus einer Kläranlage sollen Klärgase gesammelt und verbrannt werden, um Strom zu erzeugen. So könne dann ebenfalls nachhaltiger Wasserstoff gewonnen werden, sagte Verbandsbürgermeister Albert Jung.

Kaisersesch wird zu einem Wasserstoffversuchslabor ausgebaut. Das Projekt wird auch vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Ziel ist es, Null Prozent CO2-Ausstoß und 100 Prozent erneuerbare Energien zu erreichen. Rund zwei Jahre habe die Planung für die Verbandsgemeinde Kaisersesch gedauert, so Jung.

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