Geierlay Brücke (Foto: IMAGO, Panthermedia)

Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts

Nach Kritik: Gemeinde Sosberg darf Gastronomie an der Geierlay bauen

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Sandra Thyssen
Bild von Multimediareporterin Sandra Thyssen aus dem SWR-Regionalstudio Koblenz (Foto: SWR)

Die Gemeinde Sosberg im Kreis Cochem-Zell darf jetzt doch ein Ausflugslokal für Tagestouristen am Brückenkopf der Hängeseilbrücke Geierlay bauen. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden.

Andreas Lehnert (parteilos), Ortsbürgermeister von Sosberg, freut sich über die Entscheidung des Gerichts. Endlich könne man in die konkreten Planungen für den Bau der Gastronomie gehen, sagte er dem SWR.

Am Brückenkopf der Geierlay solle eine Einkehrmöglichkeit für Tagesgäste entstehen, so Lehnert. Was dort konkret auf die Speisekarte kommt, stehe noch nicht fest. Da würde man sich nach den Wünschen und Bedürfnissen der Touristen richten. Hauptziel sei, diese zufrieden zu stellen. Fest stehe nur, dass dort keine Edelgastronomie entstehen solle.

Menschen laufen über die Geierlay-Hängeseilbrücke bei Mörsdorf (Foto: SWR)
Die Hängeseilbrücke im Hunsrück hat sich zu einem Besuchermagneten entwickelt (Archivfoto)

Mörsdorf ist gegen eine Bebauung unmittelbar an der Geierlay

Die gegenüberliegende Gemeinde Mörsdorf im Rhein-Hunsrück-Kreis hatte gegen den Bebauungsplan von Sosberg geklagt. Ortsbürgermeister Marcus Kirchhoff (parteilos) sagte dem SWR, er sehe die Entwicklungen an der Geierlay kritisch. Er habe Sorge, dass mit einem Bau direkt an der Geierlay die freie Sicht auf die Natur des Hunsrücks genommen würde. Es gebe dann für Touristen kein Foto mehr ohne Gebäude im Hintergrund.

Kirchhoff hat sich nach eigenen Angaben gewünscht, dass Touristen noch 200 bis 300 Meter zu einem Restaurant wandern müssten. Dann hätten sie nach dem Geierlay-Besuch noch ein Ziel und die Hängeseilbrücke bliebe frei von Gebäuden.

"Ich hoffe, dass Sosberg nicht die einfachste, sondern die schönste Variante wählt."

Er selbst bekomme täglich Anfragen von Imbissbudenbesitzern und Gastronomen. Auch im Gemeinderat von Mörsdorf sei immer mal wieder über den Bau eines Parkplatzes oder eines Restaurants direkt an der Geierlay diskutiert worden. Die Gemeinde habe sich aber bewusst dagegen entschieden, auch um das Dorf zu beleben und Gastronomie und Geschäfte im Ort zu stärken, so Kirchhoff.

Bau der Gastronomie soll bis Ende des Jahres losgehen

Der ursprüngliche Bebauungsplan der Ortsgemeinde Sosberg sah nach Auskunft von Kirchhoff vor, dass der gastronomische Betrieb im direkten Sichtfeld des Brückenkopfes geplant war. Sosbergs Ortsbürgermeister Lehnert sagte, diese Pläne seien nicht mehr aktuell. Die nun geplante Bebauung werde harmonisch ins Landschaftsbild passen.

Zu den Kosten konnte Lehnert keine Angaben machen. Bis Ende des Jahres soll es mit dem Bau der Gaststätte losgehen. Dazu sagte der Mörsdorfer Ortsbürgermeister Kirchhoff dem SWR: "Ich hoffe, dass Sosberg nicht die einfachste, sondern die schönste Variante wählt."

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