Ein Wisent steht in einem Wald (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Marius Becker/dpa)

Kadaver wurde untersucht

Schussverletzung bei Wisent aus dem Westerwald entdeckt

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Der Kadaver des abgemagerten Wisentbullen, der im Juni im Westerwald gefunden wurde, ist untersucht worden. Demnach wurde er durch eine Schussverletzung geschwächt.

Nach Angaben des Umweltministeriums Mainz wurde der Kadaver des Wisents im Landesuntersuchungsamt Koblenz untersucht. Dabei sei eine Verletzung am Sprunggelenk des Wisentbullen entdeckt worden. Die Staatsanwaltschaft Koblenz müsse jetzt entscheiden, ob sie Ermittlungen einleitet, um herauszufinden, wer das Wisent angeschossen hat.

Verletzung am Sprunggelenk schuld an Zustand des Wisents

Die Verletzung hatte sich laut des Landesuntersuchungsamtes entzündet. Deshalb habe das Wisent weniger Nahrung zu sich nehmen können. Das stark abgemagerte Tier war im Juni bei Selters im Westerwald gefunden worden. "Er atmete schwer und konnte nicht mehr aufstehen", hatte die Verwaltung des Westerwaldkreises daraufhin mitgeteilt.

Mit Zustimmung der Behörden war es von einem Jäger erschossen worden. Der Naturschutzbund (NABU) hatte damals verlangt, dass die Tötung des Tieres lückenlos aufgeklärt wird.

Wisentbulle im Westerwald sorgte auch für Ärger

Zuvor war der Wisentbulle etwa ein Jahr im Westerwald umher gewandert. Er war den Angaben zufolge von einem Ansiedlungsprojekt aus dem Rothaargebirge eingewandert. Wisente gelten seit einigen Jahren in Deutschland als ausgestorben.

Der Wisentbulle hatte aber auch für Ärger und Schäden in der Region gesorgt. Die Gemeinde Ewighausen im Westerwald etwa hatte eigenen Angaben zufolge Schadenersatz von dem Wisent-Projekt gefordert, allerdings ohne Erfolg.

Wie der Bürgermeister der Gemeinde Ewighausen, Andres Höver, mitgeteilt hatte, hatte der Wisent Teile von Mais- und Gerstenfeldern gefressen und auch einen Hochsitz zerstört.

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SWR