Nahaufnahme des Wracks, das am Montag aus dem Hafen von Brohl-Lützing im Kreis Ahrweiler abgeschleppt und nach Duisburg gebracht worden ist. (Foto: SWR)

Schandfleck im Hafen beseitigt

Zweites Schiffswrack aus Brohl-Lützing wird ausgeschlachtet

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Martin Gärtner
Bild von Reporter Martin Gärtner aus dem SWR-Regionalbüro Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. (Foto: SWR)

Sieben Jahre lang rostete das ehemalige Passagierschiff "Untermain" im Hafen von Brohl-Lützing vor sich hin. Jetzt ist das Wrack auf dem Weg nach Duisburg.

Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung hat am Montagmorgen ein weiteres Schiffswrack aus dem Hafen von Brohl-Lützing beseitigen lassen. Den Angaben zufolge lag es dort seit mehr als sieben Jahren. Seitdem hatte sich niemand mehr um das Schiff gekümmert.

Das ehemalige Passagierschiff "Untermain" war völlig verrostet, alle Fensterscheiben waren zerstört worden, Stromkabel und Versorgungsleitungen zerrissen und geborsten. Anwohner hatten sich seit langem über den Schandfleck im Hafen beschwert.

Blick auf das Schiffswrack, das am Montagmorgen aus dem Hafen in Brohl-Lützing im Kreis Ahrweiler über den Rhein nach Duisburg abgeschleppt worden ist. (Foto: SWR)
Das Schiffswrack ist am Montagmorgen aus dem Hafen in Brohl-Lützing im Kreis Ahrweiler über den Rhein nach Duisburg abgeschleppt worden.

Wrack der "Untermain" soll in Duisburg ausgeschlachtet werden

Nach Informationen des Südwestrundfunks soll der frühere Besitzer der "Untermain" sich wegen Steuerschulden nach Südamerika abgesetzt haben, möglicherweise nach Panama. Sein Schiff hatte er nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zunächst an einem privaten Steiger in Oberwinter zurückgelassen. Als es dort zu sinken drohte, ließ die Behörde das Wrack nach Brohl-Lützing schleppen.

Sie teilte dem SWR mit, sie habe intensiv versucht, mit dem Eigentümer Kontakt aufzunehmen, um mit ihm das weitere Schicksal des Schiffes abzustimmen. Doch der Mann sei nicht mehr auffindbar. Deshalb ist die "Untermain" nach Duisburg geschleppt worden, um dort abgewrackt zu werden. Die Kosten dafür muss nach eigenen Angaben das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt tragen.

Ende März gingen gleich zwei marode Schiffe im Hafen von Brohl-Lützing unter

Neben der "Untermain" lagen seit Advent 2021 auch noch die beiden Ausflugsschiffe "Carmen Sylva" und "Schloss Engers" im Hafen in Brohl-Lützing. Die Stadt Neuwied hatte sie abschleppen lassen, weil sie jahrelang ohne Genehmigung an der frisch sanierten Neuwieder Rheinpromenade lagen.

Die Anwohner des Hafens waren darüber nicht begeistert. Einer schrieb an den Südwestrundfunk: "Der einst gepflegte Hafen scheint in den letzten Jahren immer mehr zu einer 'letzten Ruhestätte' für ausrangierte Schiffswracks geworden zu sein, die anderswo unerwünscht sind."

Juristische Auseinandersetzungen um "Carmen Sylva" und "Schloss Engers"

Das Schicksal der "Carmen Sylva" und der "Schloss Engers" ist noch unklar. Das Wrack der "Carmen Sylva", die dort Ende März 2023 gesunken war, liegt auf einem Schubleichter, der in Brohl-Lützing vertäut ist. Wenige Meter weiter dümpelt die "Schloss Engers" im Hafenbecken vor sich hin.

Derzeit laufen den Angaben zufolge juristische Auseinandersetzungen, wie es mit den beiden Schiffen weitergeht. Die Ursache für den Untergang der "Carmen Sylva" ist laut Polizeipräsidium Mainz weiter unklar.

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