Koblenzer war plötzlich fast vollständig gelähmt

Guillain-Barré-Syndrom: Mit 58 Jahren ins Altersheim

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Der 7. Dezember 2018 hat das Leben von Rüdiger Hack nachhaltig verändert: Innerhalb weniger Stunden war er komplett gelähmt, landete im Rollstuhl und lebt heute in einem Seniorenheim in Koblenz.

Rüdiger Hack erinnert sich noch genau an den Tag: " Ich wurde morgens wach, habe ein Kribbeln in den Händen gespürt und dachte zunächst, die Hände sind eingeschlafen und bin dann ins Bad gegangen und habe gemerkt, ich kann nicht richtig gehen."

Zu diesem Zeitpunkt wohnt Rüdiger Hack mit seiner Tochter zusammen. Sie macht eine Ausbildung zur Krankenschwester und ruft sofort den Rettungswagen. Hack kommt ins Krankenhaus nach Andernach. Die Ärzte stellen das Guillain-Barré-Syndrom fest, eine seltene Autoimmunerkrankung.

Innerhalb von sieben Stunden war ich dann komplett gelähmt, konnte nur noch Kopf und Füße bewegen.

"Innerhalb von sieben Stunden war ich dann komplett gelähmt, konnte nur noch Kopf und Füße bewegen", erzählt Rüdiger Hack. Die Ärzte versetzen ihn ins künstliche Koma, weil die Lähmung auch auf die Atemwege übergreift. "Als ich im Koma lag, habe ich alles gehört, wie sich die Ärzte unterhalten haben, wenn meine Tochter mit mir gesprochen hat. Aber antworten konnte ich nicht." Knapp eine Woche liegt er im künstlichen Koma, danach noch mehrere Woche auf der Intensivstation.

Rüdiger Hack ist ein Pflegefall und kommt ins Altenheim in Koblenz

Nach dem Krankenhaus ist Hack beinahe komplett gelähmt, sitzt im Rollstuhl. Deshalb kommt er in ein Senioren- und Pflegeheim nach Koblenz, mit gerade mal 58 Jahren. "Also ganz ehrlich, als ich dahin kam, habe ich in meinem Rollstuhl gesessen in meinem Zimmer und gedacht, jetzt kriegst du noch mal richtig eins aufs Maul, jetzt bist du im Altenheim," erinnert sich Hack.

Als ehemaliger Hobby-Rennfahrer sei er extreme Situationen gewohnt gewesen, erzählt Hack weiter und beschließt, nicht aufzugeben und wieder laufen zu lernen. Stück für Stück kämpft er sich mit Hilfe seiner Therapeuten zurück ins Leben. In den fast fünf Jahren, die Rüdiger Hack mittlerweile im Seniorenheim lebt, hat er schon gute Fortschritte gemacht. Nur seine Hände sind noch nicht ganz funktionsfähig. Er braucht noch Hilfe, aber mit Unterstützung kann er wieder an Veranstaltungen außerhalb des Seniorenheims teilnehmen.

"Wenn man dann die Freundlichkeit sieht und dass die Menschen sich freuen, einen zu sehen, dann motiviert das auch." Sein größter Wunsch ist es, wieder ein eigenständiges Leben führen zu können, ohne auf jemanden angewiesen zu sein.

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SWR