Nach zwei Jahren Pause beginnt am Freitag wieder "Rock am Ring". Knapp 70 Bands treten am Pfingstwochenende auf. Rund 90.000 Wochenendtickets wurden verkauft - ein Besucherrekord.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Thomas Frey)

Tausende Fans schon angekommen

Startschuss für Kultfestival "Rock am Ring"

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Nach zwei Jahren Pause beginnt heute wieder "Rock am Ring". Knapp 70 Bands treten am Pfingstwochenende auf. Rund 90.000 Wochenendtickets wurden verkauft - ein Besucherrekord.

Am Mittwoch und Donnerstag sind schon zahlreiche Fans zu "Rock am Ring" an den Nürburgring in der Eifel gereist. Tausende Fans sind auf den Campingplätzen rund um das Festivalgelände. Wie die Organisatoren berichteten, waren die Tore zu den Campingplätzen am Mittwoch um Mitternacht geöffnet worden - um diese Zeit hätten dort schon etliche Festivalgänger gewartet.

Auf der B412, die von der Autobahn zum Nürburgring führt, hatten sich am Mittwoch dann lange Fahrzeugkolonnen gebildet. Geduldig warteten die Fans teilweise mehrere Stunden vor den Eingangskontrollen der Zeltplätze.

Rekordverkauf bei "Rock am Ring"

90.000 Rockfans werden vom 3. bis 5. Juni in der Eifel erwartet - so viele wie noch nie. Nach Angaben der Veranstalter wurden erstmals alle verfügbaren Wochenendtickets verkauft. 69 Bands wollen den Besuchern einheizen - darunter so bekannte Größen wie Green Day, Muse, Volbeat und Weezer. "Die meisten Fans sind ausgehungert nach Live-Events", fasst Festival-Sprecher Raphael Schmidt-Kretz die Erwartungshaltung vor dem Rock-Spektakel zusammen.

Und inzwischen kann man auch sehen, dass es bald los geht. Am Donnerstag wurden die verschiedenen Bühnen aufgebaut. Am Freitagmittag gehts dann mit den ersten Bands los.

Festival ohne Corona-Auflagen

Die Corona-Pandemie versuchen die Festivalmacher hinter sich zu lassen: "Es gibt keine besonderen Hygienemaßnahmen", sagt Schmidt-Kretz. "Das Festival findet wie gewohnt ohne Einschränkungen statt." Das für "Rock am Ring" zuständige Gesundheitsamt des Kreises Ahrweiler hat lediglich Empfehlungen ausgegeben - beispielsweise, sich vor der Anreise zu testen und Masken in Innenräumen und im Gedränge zu tragen.

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Zudem sollten Autos und Zelte häufig gelüftet und die Corona-Warn-App genutzt werden. "Abzuraten ist auch von der gemeinsamen Nutzung von Flaschen, Gläsern, Rauchwaren, Wasserpfeifen und Ähnlichem", heißt es. All dies sind aber - wie gesagt - freiwillige Maßnahmen.

Polizei vor Ort, aber gelassen

Nicht nur die Coronalage hat sich entspannt - auch in Punkto Sicherheit geben sich die Verantwortlichen gelassen. "Wir sind ausreichend gut aufgestellt, um auf alles zu reagieren", sagt Oliver Reichert von der Polizeidirektion Mayen. Wie bei allen Großveranstaltungen auf dem Nürburgring ist die Polizei auch während "Rock am Ring" in einer festen Dienststelle auf dem Festivalgelände vor Ort.

Das müsse auch so sein, sagt Reichert. Schließlich entstehe am Ring "innerhalb kürzester Zeit fast eine Großstadt". Doch mit viel Arbeit rechnet Reichert nicht. Straftaten - etwa Körperverletzungen oder Diebstähle - habe es in den Vorjahren nur wenige gegeben. Auch dass nach zwei Jahren Corona-Pause viele unerfahrene Festivalneulinge dabei sein könnten, beunruhigt Reichert nicht: "Das sehen wir entspannt. Die Leute kommen einfach her, um Musik zu hören und Spaß zu haben."

Bargeldloses Bezahlen und Mehrweggeschirr

"Rock am Ring" würde sich nicht treu bleiben, wenn es nicht auch in diesem Jahr ein paar Neuerungen gäbe. Die Wichtigste: Bezahlen mit Bargeld ist praktisch nicht mehr möglich. Stattdessen müssen Festivalbesucher Geld auf ein sogenanntes RFID-Armband mit Chip laden. Dies geht entweder per App oder an einer Top-Up-Station auf dem Festivalgelände. Nicht genutztes Guthaben kann man sich nach dem Festival selbstverständlich wieder auszahlen lassen.

Außerdem wollen die Veranstalter mit einem verbesserten Abfallkonzept nachhaltiger werden: So geben Gastronomiestände neuerdings Mehrwegbecher und -geschirr aus und setzen weniger Verpackung ein. Außerdem soll auf dem Festivalgelände Müll getrennt werden und Besucher sich an Wasserspendern bedienen können.

Reparaturservice für Zelte

Erstmals soll es sogar einen Reparaturservice für kaputte Zelte geben. Und aus Schlafstätten, die auf dem Gelände zurückgelassen werden, wollen zwei ökologische Initiativen neue Gegenstände fertigen - etwa Taschen, Rucksäcke und Jacken. Besucher können ihre nicht mehr nutzbaren Zelte in speziellen Sammelbehältern deponieren.

Wechselhaftes Wetter erwartet

Nun hoffen Fans und Veranstalter noch auf gutes Wetter, doch das verspricht bestenfalls durchwachsen zu werden: So soll es am Freitag laut Deutschem Wetterdienst (DWD) wechselnd bewölkt werden bei etwa 22 Grad. Ab dem Mittag drohen Gewitter und lokal kann es zu heftigen Regenfällen kommen.

Am Samstag wird es voraussichtlich ähnlich warm. Sonne und Wolken wechseln sich ab, am Nachmittag drohen neue Gewitter. Auch für Sonntag erwartet der Deutsche Wetterdienst Gewitter mit Starkregen und Sturmböen.

Bei "Rock am Ring" hat man schon leidvolle Erfahrungen mit Extremwetter-Ereignissen gesammelt. So hatte es 2015 und 2016 bei Gewittern zahlreiche Verletzte gegeben. Auch 2018 standen viele Zelte nach heftigem Regen unter Wasser.

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