Es sei ein wichtiges Signal, dass Staatsminister Ebling (SPD) nur wenige Tage nach seiner Ernennung das Ahrtal besuche, sagte Weigand (Parteilos) bei dem Treffen im Kreishaus in Ahrweiler. Auch 15 Monate nach der Flut sei das Ahrtal auf die Unterstützung und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Land angewiesen, betonte die Landrätin. Nur so könne der Wiederaufbau gelingen.
Neuer Innenminister traf auch VG-Bürgemeister aus dem Ahrtal
Am Besuch des Innenministers nahmen auch die hauptamtlichen Bürgermeister im Kreis Ahrweiler teil. Auf der Agenda stand unter anderem die Antragsfrist von Bund und Land für die Hilfsgelder aus den Wiederaufbaufonds, die am 30. Juni 2023 enden soll.
"Der Wiederaufbau stellt uns an vielen Stellen vor große Herausforderungen. Vor allem stehen wir aber unter einem enormen Zeitdruck."
Der Wiederaufbau sorge für viele Herausforderungen. Vor allem stehe man unter großem Zeitdruck, sagte Weigand. Die Frist bis Juni 2023 sei aus Sicht der Kommunen und des Kreises schlicht nicht einzuhalten. Die vielen Wiederaufbaumaßnahmen seien vor allem auch wegen fehlender Fachkräfte und großer Lieferschwierigkeiten bei Baumaterialien sehr schwer zu stemmen. "Deshalb ist unsere dringende Bitte, dass sich Innenminister Ebling für eine Fristverlängerung einsetzt", so Weigand weiter.
Darüber hinaus machten die Bürgermeister und die Landrätin deutlich, dass eine weitere finanzielle Unterstützung des Kreises und der Kommunen durch das Land dringend erforderlich sei. In Rheinland-Pfalz sind Wiederaufbaumittel von Bund und Ländern in Höhe von rund 15 Milliarden Euro vorgesehen.

Neuer Innenminister Ebling will sich ums Ahrtal kümmern
Ebling betonte gemeinsam mit Staatssekretärin Nicole Steingaß, dass das Land beim Wiederaufbau auch weiterhin fest an der Seite der Kommunen stehen werde. Die Menschen im Ahrtal hätten durch die Flut kaum zu erahnendes seelisches Leid erfahren und würden dennoch voller Hingabe und Tatkraft den Wiederaufbau ihrer eigenen Heimat voran treiben.
Wiederaufbaufonds finanziert oft nur Status Quo Wiederaufbau an der Ahr: Kein Geld für neue Projekte?
Die Städte und Gemeinden an der Ahr wollen besser, größer und schöner wieder aufbauen. Aber für viele Ideen ist laut Land im Aufbaufonds von Bund und Ländern kein Geld vorgesehen.
"Ich verspüre tiefen Respekt vor dem bereits Erreichten und will ein verlässlicher Partner auf dem noch sehr lange dauernden Weg des Wiederaufbaus sein."
Er verspüre tiefen Respekt vor dem bereits Erreichten und wolle ein verlässlicher Partner auf dem Weg des Wiederaufbaus sein und das Ahrtal nach Kräften unterstützen, sagte Innenminister Ebling. Dazu brauche es Demut und Entschlossenheit gleichermaßen.
Anschließend machte sich Ebling gemeinsam mit der Landrätin und den Bürgermeistern bei einem Rundgang durch das Stadtgebiet von Bad Neuenahr-Ahrweiler ein Bild vom Ausmaß der Flutkatastrophe sowie vom aktuellen Stand des Wiederaufbaus.