Feuerwerk über dem Rhein (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Thomas Frey)

Feuerwerkspektakel und Musik

"Rhein in Flammen": Kleine Brände, einige Polizeieinsätze

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Trotz der Trockenheit konnten am Samstag die meisten Feuerwerke beim Spektakel "Rhein in Flammen" bei Koblenz abgeschossen werden. Die Polizei zog eine positive Bilanz, es gibt aber auch Kritik.

Polizeiführer Björn Neureuter zog im Nachgang von "Rhein in Flammen" nach zweijähriger Corona-Pause ein positives Fazit: "Wir können heute zufrieden sein mit dem Ablauf der Veranstaltung. Mit starker Polizeipräsenz haben wir die Lage gut bewältigt."

Im Verlauf des Abends sei es zu vereinzelten Verkehrsbeeinträchtigungen gekommen, so die Polizei. Im Anschluss an das Feuerwerk seien die Beamten und Beamtinnen im Koblenzer Stadtgebiet aufgrund einer Vielzahl von "insbesondere alkoholbedingten Körperverletzungsdelikten" im Einsatz gewesen.

Besonders eine Schlägerei mit rund 20 beteiligten Personen im Bereich des Görresplatzes wurde von den Einsatzkräften hervorgehoben. "Das Straftatenaufkommen hielt sich aber grundsätzlich in einem für diese Großveranstaltung üblichen Rahmen." Die Veranstalterin, Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, sprach von 90.000 Teilnehmern.

Feuerwehr löscht kleinere Brände

Besonders aufmerksam wurde das Spektakel von der Feuerwehr verfolgt. Sie habe insgesamt fünf kleinere Böschungsbrände löschen müssen, sagte der Leiter der Koblenzer Berufsfeuerwehr, Meik Maxeiner, dem SWR. Die Feuerwehr hatte die Brände jedoch direkt in der Entstehung unter Kontrolle. Um größeres Feuer zu verhindern, wurden die Abschussplätze des Feuerwerks vorher großflächig bewässert.

Kritik an den Feuerwerken

Im Vorfeld gab es Kritik, dass die Feuerwerke trotz der Trockenheit und Dürre nicht abgesagt wurden. Das Risiko, dass durch das Feuerwerk Brände ausgelöst werden könnten, hielten die zuständigen Feuerwehren für beherrschbar, teilten die Veranstalter mit. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Kathrin Eder (Grüne) hatte dem SWR zuvor gesagt, sie sehe Feuerwerke derzeit wegen der akuten Waldbrandgefahr kritisch.

Dass mit viel Aufwand und Wasser die Flächen am Ufer bewässert wurden, sorgt auch nach der Veranstaltung für viel Kritik auf Twitter. Die Nutzer kritisieren die Maßnahmen als unverantwortlich in Zeiten von Wasserknappheit und Waldbrandgefahr.

Es ist völlig grotesk, wenn der Rhein aktuell an einigen Stellen austrocknet, Schiffe nicht mehr passieren können und in Koblenz #RheininFlammen veranstaltet wird – inklusive der Bewässerung des Hangs, um ein Feuerwerk durchzuführen.

Die Feuerwehr Koblenz reagierte ebenfalls auf Twitter: Man nehme die Kritik sehr ernst und sei sich sicher, dass sich zukunftsfähige Alternativen solcher Events entwickeln würden.

Festlicher Schiffskonvoi bei "Rhein in Flammen" abgesagt

Der festliche Schiffskonvoi auf dem Rhein war abgesagt worden. Zu wenig Wasser, zu große Gefahr, falls eines der Schiffe rangieren müsste, hieß es. Der Rhein blieb wegen des Feuerwerks rund um Koblenz für etwa zweieinhalb Stunden für die Schifffahrt gesperrt. Gewöhnlich wird der Fluss beim Spektakel "Rhein in Flammen" für sechseinhalb Stunden auf einer Strecke von 25 Kilometern gesperrt.

Koblenz

Brandgefahr durch anhaltende Trockenheit Grüne fordern: Lasershow statt Feuerwerk bei "Rhein in Flammen"

Aus Sorge vor Waldbränden haben die Grünen in Koblenz erneut gefordert, Alternativen für das Feuerwerk bei "Rhein in Flammen" zu finden - zum Beispiel eine Laser- und Drohnenshow.

Am Vormittag SWR4 Rheinland-Pfalz

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SWR