Die Idee zu dem mobilen Lazarett kam Vitali Bagirov, einem Arzt aus Ransbach-Baumbach. Er stammt selbst aus der Ukraine und hat noch gute Kontakte dorthin. Deshalb weiß er genau, wie die Lage vor Ort im Kriegsgebiet ist und was am dringendsten gebraucht wird. So entstand die Idee, den fast zwanzig Meter langen, blau-weißen Gelenkbus zu einer rollenden Klinik umzubauen.
Nach seinen Angaben ist so ein fahrendes Krankenhaus im Ukrainekrieg sehr wichtig, um Verletzten zu helfen: "Die Menschen warten manchmal zehn Stunden auf Hilfe. Wir müssen also an die Menschen ran, bevor sie verbluten. Wir müssen vor Ort Verbrennungen versorgen. Wer heute mobil ist, ist im Vorteil."
Unterstützt wird der Mediziner beim Ausbau des Busses von der Verbandsgemeinde, von Mitgliedern der Feuerwehr und zwei Mechanikern aus der Ukraine. Im Inneren des Busses sind schon zahlreiche medizinische Geräte eingebaut, dazu auch mehrere Liegen. Alles wurde gespendet. Ebenso der Bus, den hat der Lions Club Koblenz bezahlt, sagt Bagirov.
Arzt aus Ransbach-Baumbach setzt auf schnellere Hilfe für Verletzte
Vitali Bagirov hat auch Kontakt zu amerikanischen Ärzten in der Ukraine. Sie sollen den Bus später vor Ort nutzen. "Die haben einen riesigen Pool an Ärzten und Geld. Aber die haben keinen Transporter, kommen also nicht an die Verwundeten ran. Der Gedanke war, dass sie uns mit medizinischem Personal helfen. Sie sind bereit den Bus zu fahren."
Unterstützung durch VG Ransbach-Baumbach und örtliche Feuerwehr
Unterstützt wird Vitali Bagirov bei dem Hilfsprojekt von der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach, der Freiwilligen Feuerwehr und zwei Mechanikern aus der Ukraine, die tatkräftig mit anpacken beim Umbau des Linienbusses.
Dafür hatte der parteilose Verbandsbürgermeister Michael Merz extra die Behörden in der Ukraine kontaktiert. "Wir haben uns überlegt, es ist sicherlich sinnvoll, wenn man Leute aus der Ukraine holt – Mechaniker, die hier vor Ort arbeiten. Das hat den Vorteil, da sind welche dabei, die einen Busführerschein haben und den Bus nachher mitnehmen können."
Umgebauter Linienbus soll möglichst schnell in die Ukraine
Jetzt soll der umgebaute Linienbus so schnell wie möglich ins Kriegsgebiet in die Ukraine gebracht und eingesetzt werden. Jeder Tag zählt, sagt der Verbandsbürgermeister. "Jeder Tag früher an Ort und Stelle bringt Menschenleben, das ist unsere Aufgabe. Ich denke, es gibt nichts Schöneres, als Menschen zu helfen." Wer das auch so sieht, könne das Projekt gerne noch mit einer Spende unterstützen, sagt er.