Weihnachtsmarkt, Restaurant und Weihnachtsshopping: Für alle diese Dinge muss man aktuell geimpft oder genesen sein. Der Apothekerverband Rheinland-Pfalz sagt deswegen, es gebe immer mehr gefälschte Impfpässe, die den Apotheken zur Digitalisierung vorgelegt werden.
Auch im nördlichen Rheinland-Pfalz fallen immer wieder gefälschte Impfausweise in den Apotheken auf. Sebastian Schmidt von der Markenbildchenapotheke in Koblenz sagt aber, es sei wahnsinnig schwer, Fälschungen zu erkennen: "Ich habe ein Ausstellungsdatum, den Namen den Impfstoffes und eine Chargennummer, einen Stempel und eine Unterschrift. Alles Sachen, die doch sehr einfach gefälscht werden können."
Gute Fälschungen sind schwer zu erkennen
Schmidt sagt aber auch, er könne nicht hundertprozentig sagen, ob nicht auch bei Ihm schon ein falscher Impfausweis ausgestellt wurde. Bei Verdacht gebe es kein Zertifikat und die Polizei werde eingeschaltet. Aber wenn die Fälschungen gut gemacht wären, dann sei es sehr schwer: "Das hat alles seine Grenzen. Wir sind nicht die Polizei und können alles herausfischen. Wir tun unser Bestes und alles was möglich ist."
"Wir sind nicht die Polizei und können alles herausfischen."
Polizei hat in Koblenz und Region knapp 200 falsche Impfpässe entdeckt
Im nördlichen Rheinland-Pfalz hat die Polizei nach vorläufigen Zahlen etwa 200 falsche Impfpässe entdeckt. Das gibt das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz (LKA) auf SWR-Anfrage an. Diese würden am häufigsten bei der Digitalisierung in den Apotheken auffallen, aber auch beim Arbeitgeber oder beim Besuch einer 2G-Veranstaltung. Fälscherwerkstätten oder ähnliche Fälle der gewerbsmäßigen Herstellung von gefälschten Impfnachweisen seien dem LKA im nördlichen Rheinland-Pfalz nicht aufgefallen.

Seit September fallen mehr gefälschte Impfpässe auf
Das Landeskriminalamt (LKA) beobachtet seit September eine Zunahme der gefälschten Impfpässe. Zuvor habe es die Fälle so gut wie gar nicht gegeben. Im Oktober und November hätte es deutlich mehr Fälschungen gegeben. "Eine Erklärung hierfür dürften insbesondere die Einschränkungen für nicht geimpfte Personen sowie der zeitweise Wegfall der kostenlosen Bürgertests für große Teile der Bevölkerung sein", vermutet das LKA.