Die Konzernleitung habe die Mitarbeiter in Mayen kurz vor Weihnachten während einer Belegschaftsversammlung über das weitere Vorgehen informiert, sagte Gewerkschaftssekretär Tobias Paulus. Viele Beschäftigte könnten den wirtschaftlichen Grund der Entlassungen nicht verstehen, so Paulus.
"Die Belegschaft wird den Personalabbau schweren Herzens mitgehen."
Mitarbeiter sollen Abfindung erhalten
Der Personalabbau soll bereits im Januar beginnen. Mitarbeitern, die dann schon eine neue Stelle gefunden hätten, biete Ontex einen Aufhebungsvertrag an. Zudem habe die Gewerkschaft eine "gute Abfindung" für diese Mitarbeiter aushandeln können, sagte Paulus. Mitarbeiter, denen später gekündigt werde, bekämen eine Regelabfindung.
Mitte Januar will die Gewerkschaft nach eigenen Angaben mit Ontex zusätzlich über eine Transfer-Gesellschaft verhandeln. Sie soll vor allem Beschäftigten ab 50 Jahren dabei helfen, eine neue Stelle zu bekommen.
Stellenabbau kommt nicht unerwartet
Die Nachricht kam für die Beschäftigten in Mayen nicht unerwartet. Ontex hatte bereits im September angekündigt, seine Produktion in Mayen bis Mitte 2022 zu schließen. Gegen die Pläne hatten Ende September gut 200 Beschäftigte vor dem Werk in Mayen demonstriert. Auch Landesarbeitsminister Alexander Schweitzer (SPD) und die SPD-Fraktionsvorsitzende Sabine Bätzing-Lichtenthäler nahmen an der Kundgebung teil.
Werk in Mayen soll Kompetenzzentrum werden
Bislang werden in Mayen unter anderem Windeln produziert. Doch die Auftragslage sei schlecht, hieß es vom Unternehmen mit Hauptsitz in Belgien. Der Konzern möchte in Mayen ein Forschungs- und Entwicklungszentrum aufbauen. Nach Angaben der Industriegewerkschaft sollen dort gut 200 Mitarbeiter weiter beschäftigt werden. Für sie möchte die Gewerkschaft nach eigenen Angaben einen Vertrag zur Standortsicherung mit Ontex erreichen.