An ihrem letzten Schultag vor den Sommerferien ließen mehrere hundert Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen schwarze Luftballons als Zeichen der Trauer aufsteigen. Auf daran befestigten Kärtchen hatten sie Botschaften geschrieben.
Schulleiterin: "Schlimmer Tag"
Nach einem Gottesdienst auf Nonnenwerth setzten die Mädchen und Jungen zum letzten Mal in mehreren Fahrten mit der linksrheinischen Fähre mit Blasmusik von Schülern und Lehrern ans Ufer bei Remagen über. Dort verabschiedeten sie sich mit Blumen und Umarmungen von ihrer privaten Ganztagsschule.
"Das ist ein ganz schlimmer Tag, ein trauriger Tag", sagte Schulleiterin Andrea Monreal. Sie verabschiedete sich am Fähranleger einzeln von allen Schülern. Diese müssen die Schule wechseln.
Vergeblicher Kampf um Erhalt der Schule
Wiederholt hatten die Schülerinnen und Schüler für den Erhalt ihres Gymnasiums demonstriert. Auch Politiker suchten nach einer Lösung - vergeblich. Der private Schulträger und Inseleigentümer Peter Soliman begründete die Schließung mit unzureichendem Brandschutz im denkmalgeschützten riesigen Schulgebäude. Davon habe er beim Kauf der Insel vor rund zweieinhalb Jahren von den Nonnenwerther Franziskanerinnen nichts gewusst.
Unzureichender Brandschutz
Mit mehreren hunderttausend Euro sei die Fortführung des Unterrichts wenigstens bis zum Schuljahresende ermöglicht worden. Der Aufwand für eine dauerhafte Beseitigung der Brandschutzmängel werde laut Soliman von Experten auf mehr als zehn Millionen Euro geschätzt. "Diese Kosten können wir in wirtschaftlich vertretbarer Weise schlicht nicht stemmen", erklärte er. Trotz intensiver Suche sei unter diesen Umständen zu seinem Bedauern auch kein anderer Schulträger gefunden worden.
Nonnenwerth hatte wegen seiner vielen Schüler aus NRW mit Geschwistern in dortigen Schulen eigene Regelungen der Ferien - in Rheinland-Pfalz beginnen sie diesmal erst am 23. Juli.