Der Großbrand in einem Abfallbetrieb in Niederzissen (Landkreis Ahrweiler) ist seit dem Sonntagmittag gelöscht. Das bestätigte der Wehrleiter der Feuerwehr Brohltal, Markus Meid, dem SWR. Er sagte, das Gelände sei wieder dem Betreiber übergeben worden. Es gebe keinen Schadstoffaustritt in Luft oder Wasser. Die Bevölkerung sei sicher.
Nach dem Ablöschen habe die Feuerwehr keine Glutnester mehr gefunden. Der Betreiber werde nun eine Brandwache abstellen, die den Brandort überwacht. Sollten sich in den kommenden Tagen möglicherweise neue Glutnester entwickeln, werde die Feuerwehr wieder raus fahren.
Halle in Niederzissen wird abgerissen
Der Betreiber hatte zuvor damit begonnen, die einsturzgefährdete Halle einzureißen. Dadurch sollte ein Zugang zu dem brennenden Abfall in der Halle geschaffen werden. Mit dem Radlader wurde das brennende Material auf eine Freifläche innerhalb der Anlage gebracht und dort gelöscht, teilte die Feuerwehr Brohltal mit.
Nach Angaben der Integrierten Leitstelle Koblenz war das Feuer am Freitag gegen 21:30 Uhr im Abfallwirtschaftszentrum im Industriegebiet Scheid ausgebrochen. Zeitweise waren bis zu 150 Feuerwehrleute im Einsatz - vor allem aus dem Kreis Ahrweiler, aber auch unterstützende Kräfte aus Mendig im Kreis Mayen-Koblenz und aus dem Kreis Neuwied. Auch Landwirte seien im Einsatz gewesen, um die Feuerwehr mit zusätzlichem Löschwasser zu versorgen. Ein Feuerwehrmann wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht, konnte dieses aber bereits verlassen.
Rund 500 Tonnen Müll sind in Brand geraten
Der stellvertretende Einsatzleiter des Kreises Ahrweiler, Frank Linnartz, sagte dem SWR, es handele sich um eine Lagerhalle mit einer Größe von etwa 60 mal 35 Metern, mit 500 Tonnen Müll. Dort stand eine Umladestation für Müll im Vollbrand. Die Feuerwehr hat diese kontrolliert abbrennen lassen.
Wie die Feuerwehr mitteilte, bestand zuletzt keine akute Gefahr mehr für die Bevölkerung, da der Brandrauch wetterbedingt senkrecht nach oben von der Brandquelle aufstieg. Angaben zur Schadenshöhe sind zur Zeit nicht möglich, dürften sich laut Polizei Mayen aber im 7-stelligen Bereich bewegen. Wie es zu dem Brand kam, ist noch unklar.
Bürger in Niederzissen, Burgbrohl und Waldorf über Katwarn gewarnt
Nach dem Ausbruch des Brandes waren Anwohner in Niederzissen, Burgbrohl und Waldorf über eine Warnmeldung der Behörden aufgefordert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Lüftungsanlagen sollten abgeschaltet werden. Zudem bat die Leitstelle darum, die Straßen rund um das Industriegebiet für Rettungskräfte freizuhalten. Außerdem wurde das Gebiet weiträumig abgesperrt, sodass keine Schaulustigen zum Brandort gelangen konnten.