Laterne auf einem Tisch vor einer Weihnachtsmarktbude (Foto: Pressestelle, Stadt Neuwied)

Kerzen statt Lichterketten

Energiekrise: Neuwied plant Weihnachtsmarkt im Kerzenschein

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AUTOR/IN
Christina Nover
Autorin Christina Nover (Foto: SWR)
Ben Harmsen

Wegen der Energiekrise plant die Stadt Neuwied in diesem Jahr Veränderungen bei der Beleuchtung ihres Weihnachtsmarktes. Dabei sollen jede Menge Kerzen zum Einsatz kommen.

Der Neuwieder Knuspermarkt wird in diesem Jahr in einem anderen Licht erstrahlen. Wie Petra Neuendorf, die Leiterin des Stadtmarketings in Neuwied, berichtet, soll vor allem auf natürliche Beleuchtung gesetzt werden. Heißt: Weniger Lichterketten, stattdessen mehr Kerzenlicht.

"Wir sind gezwungen, aufgrund dieser schrecklichen Lage, Energie einzusparen."

Unter anderem sollen wetterfeste Laternen eingesetzt werden. So möchte die Stadt ihren Beitrag zum Energiesparen leisten. "Wir sind gezwungen, aufgrund dieser schrecklichen Lage, Energie einzusparen", begründet Neuendorf den Schritt. Trotzdem soll noch weihnachtliche Stimmung aufkommen.

Weniger Lichterketten auf Neuwieder Weihnachtsmarkt

Ganz fertig ist das Konzept nach Angaben von Neuendorf zwar noch nicht, es gibt aber schon eine Menge Ideen, wie die Leiterin des Stadtmarketings anführt. Beispielsweise könnte es Konstruktionen mit Leitern geben, auf denen Einmachgläser mit Kerzen stehen.

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Alternatives Konzept birgt einige Herausforderungen

Das alternative Beleuchtungskonzept bietet aber auch Herausforderungen für die Organisatoren. "Natürlich ist es wahnsinnig viel Aufwand", sagt Petra Neuendorf, die jetzt schon nach einem "Kerzenbeauftragten" sucht. Der oder diejenige wäre dann für das Anzünden und Austauschen der Kerzen zuständig.

Kerzen in Einmachgläsern für den Neuwieder Weihnachtsmarkt 2023 (Foto: SWR)
Petra Neuendorf zündet Kerzen für Einmachgläser an, die auf dem Knuspermarkt für weihnachtliche Stimmung sorgen sollen.

Zudem müsse auch eine Lösung gefunden werden, um zu verhindern, dass die Kerzen bei Regen ausgehen oder die Konstruktionen vom Wind umgeworfen werden. Auch die Weihnachtsmarktbesucher könnten zum Problem werden. "Wir hoffen und setzen natürlich auch darauf, dass es keinen Vandalismus geben wird und die Kerzen nicht gestohlen werden", erklärt Neuendorf.

Strom sparen und Zeichen setzen

Wie viel Strom durch die Maßnahmen gespart werden kann, sei noch nicht abzuschätzen. Für Neuendorf gehe es aber vor allem darum, ein Zeichen zu setzen, ohne komplett auf die Beleuchtung zu verzichten. "Wir lassen die Menschen in der Dunkelheit nicht allein", macht sie deutlich.

Die Stadt Neuwied ist allerdings nur für einen Teil des Weihnachtsmarkts zuständig. Der eigentliche Veranstalter des Knuspermarkts, Schausteller Herbert Meyer, bestätigte gegenüber dem SWR, dass man sich in Gesprächen mit der Stadt Neuwied befindet, um während des Marktes Energie einzusparen.

Weihnachtsbeleuchtung mit LED-Technik

Er gibt jedoch zu bedenken, dass die Weihnachtsbeleuchtung schon vor Jahren auf LED-Technik umgestellt wurde. "Der Stromverbrauch ist marginal - hier geht es eher darum, ein Zeichen zu setzen." Wie das gesamte Konzept am Ende aussehen wird, kann man sich dann ab Ende November auf dem Knuspermarkt in Neuwied anschauen.    

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