Am Sonntagvormittag setzten Fachleute des THW die 40 Meter lange Stahlkonstruktion ein. Mit einem Kran wurde die Brücke über die Ahr gehoben und dann an beiden Uferseiten auf die neuen Betonfundamente montiert. Radfahrer und Fußgänger können die Brücke aber nicht direkt benutzen. Denn Rampen und Zuwege müssen nach Angaben der Stadt in den kommenden Wochen noch fertiggestellt werden.
Sinzigs Bürgermeister, Andreas Geron, hofft, dass die Arbeiten nun schnell abgeschlossen werden. Eine intakte Mündungsbrücke sei ein wichtiger Schritt, um nach der Hochwasserkatastrophe die Freizeitmöglichkeiten in der Region wieder zu verbessern: "Für die Stadt gehört der Weg zum Naherholungskonzept. Die Sinziger gehen gerne eine Runde an der Ahr entlang über die Brücke Richtung Kripp und Remagen. Das ist bald wieder möglich."
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In den von der Flutkatastrophe zerstörten Regionen in Rheinland-Pfalz läuft der Wiederaufbau. Viel ist geschafft, viel ist noch zu tun. Hier die aktuelle Lage.
Ahrbrücke Teil des Rheinradwegs
Auch überregional sei das Bauwerk von großer Bedeutung, sagte Geron. "Die Ahrbrücke ist Teil des Rheinradwegs und des Radwegs der Deutschen Einheit." Der Radweg war seit der Flut an der Stelle unterbrochen - bzw. konnte nur mit einem Umweg von gut fünf Kilometern durch die Stadt befahren werden. Weil die Brücke in einem Naturschutzgebiet liegt, seien viele Genehmigungen nötig gewesen, um sie an der selben Stelle neu zu bauen, sagte Bürgermeister Geron. Die Zusammenarbeit von Land, Kreis und Stadt habe hier aber vorbildlich funktioniert.
Neubau der Ahrbrücke kostete eine halbe Million Euro
Der Neubau des Rad- und Fußgängerwegs an der Ahrmündung kostet laut Stadtverwaltung etwa eine halbe Million Euro. Davon entfallen den Angaben zufolge etwa 200.000 Euro auf die Brückenkonstruktion, für die restlichen 300.000 Euro werden die Wege saniert. Vor allem auf der Sinziger Seite hatte die Flut etwa 200 Meter des Fernradwegs größtenteils weggespült und zerstört. Das Geld für den Neubau kommt aus dem Wiederaufbaufonds.