Nicht übermäßig ausgelassen, aber gut gelaunt haben sich am Sonntag kostümierte Familien, Frauen- und Herrengruppen auf den drei Kilometer langen Rundweg um den Herkersdorfer Druidenstein gemacht. Sie erwartete eine Reihe von Rätsel- und Mitmachstationen rund um das Thema Karneval.
So gab es unter Anfeuerungsrufen etwa einen Stiefelweitwurf mit abgetragenen Funkenmariechen-Stiefeln. An anderer Stelle mussten ein Karnevalsorden zusammengepuzzelt oder Karnevalsmelodien erraten werden. Für jede Station erhielten die Teilnehmer einen Stempel in den Schnitzeljagd-Pass.
„Schnitzeljagd“ wörtlich genommen
Damit es kein Gedränge gab, starteten die 27 Gruppen zeitversetzt. Der Weg führte bei bestem Ausflugswetter um den Westerwälder Druidenstein. Am Ende winkte jedem Teilnehmer der "Närrischen Schnitzeljagd" ein echtes Schnitzel im Brötchen. Die Aktion kam bei den Teilnehmern sehr gut an.
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Auch wenn vielen wegen des Krieges in der Ukraine gerade nicht nach Fastnacht und Feiern zumute ist: Wenn Sie doch Party machen wollen, dann bitte an die Corona-Regeln denken. Was gerade gilt, finden Sie hier.
Für die meisten war das Schnitzel dabei nur eine kleine Zugabe. Was wirklich zählte, war der Spaß, dabei gewesen zu sein, wie diese Mutter eines kleinen Ritters sagte: "Das war für die Kinder ganz cool, die haben toll mitgemacht." Und das, obwohl der Weg zum Druidenstein steil den Berg hinauf geführt habe.
Karnevalsaktion trotz politisch angespannter Lage
Der Herkersdorfer Carnevals Club hatte sich vor Wochen die „Närrische Schnitzeljagd“ als corona-konforme Alternative zu Sitzungen und Straßenfastnacht ausgedacht und alles organisiert. Die Gruppen mussten sich anmelden. Nicht zuletzt deshalb wollten die Westerwälder Karnevalisten an der Veranstaltung trotz der politisch angespannten Lage festhalten.

Der Sitzungspräsident des Clubs, Stefan Krebs, sagte: "Wir haben gedacht, wir ziehen es jetzt durch. Die Leute haben so lange kein Karneval gehabt und so ein bisschen Frohsinn und Heiterkeit muss man auch mal weitergeben können - auch in so schwierigen Zeiten."
Kindern etwas Karneval bescheren
So sahen es auch die beiden Mütter Anna Würden und Jessica Theis, die während der Wanderung zwischen den Stationen das Thema Ukraine ernsthaft diskutierten, auch wenn im Hintergrund Karnevalsmusik lief. Sie haben den Verein unterstützen wollen.
Jessica Theis erklärte: "Unsere Kinder haben jetzt seit Jahren auf so viel verzichtet, die sind noch so klein, die verstehen das ohnehin nicht." Daher habe sie sich entschieden, doch zur Schnitzeljagd zu gehen. Sie ergänzt: "Das heißt ja nicht, dass wir nicht an die Menschen in der Ukraine denken.“