in Mann sitzt am Rechner und tippt auf einer Tastatur. Kriminelle Hacker haben Unternehmen und öffentliche Einrichtungen im Visier. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Schäden durch Cyberkriminelle

Angst vor Hacker-Angriffen: Kreise im Norden von RLP wollen sich absichern

Stand

Einige Landkreise im Norden von Rheinland-Pfalz fürchten nach eigenen Angaben Attacken von Cyberkriminellen. Deshalb wollen sie sich vor möglichen finanziellen Folgen absichern, etwa der Kreis Neuwied.

Bei einer Umfrage im Norden von Rheinland-Pfalz teilten einige Landkreise dem SWR mit, das Thema Datensicherheit sei sehr wichtig geworden. Die Arbeit der Verwaltungen werde immer stärker digitalisiert. Kriminelle könnten die eigenen Computersysteme angreifen und sich Datensätze aneignen oder Zugänge sperren. Das alles könne großen Schaden anrichten.

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Westerwaldkreis hat sich schon gegen Cyberangriffe versichert

Deshalb hat der Westerwaldkreis eigenen Angaben zufolge bereits im vergangenen Sommer eine Versicherung gegen mögliche finanzielle Folgen solcher Cyber-Attacken abgeschlossen. Auch die Kreise Mayen-Koblenz, Altenkirchen, Rhein-Lahn und Neuwied planen derzeit, sich entsprechend zu versichern, ebenso der Kreis Cochem-Zell. Er teilte mit, er stehe bereits mit einem Versicherer in Kontakt wegen eines Angebots für eine Cyber-Versicherung. "Nach Vorliegen eines entsprechenden Angebotes entscheiden letztendlich die Kreisgremien über den Abschluss eines entsprechenden Versicherungsschutzes."

Nur im Rhein-Hunsrück-Kreis gibt es diesbezüglich noch keine konkreten Überlegungen. Wie alle anderen Landkreise auch investiert die Verwaltung in Simmern aber eigenen Angaben zufolge schon seit Jahren in mehr Sicherheit bei ihren IT-Systemen.

Angriffe von Cyberkriminellen: Landkreise investieren in Schutzsoftware

Als Vorsorge gegen mögliche Hacker-Angriffe sichern die Landkreise eigenen Angaben zufolge auch ihre eigenen Computersysteme ab. Der Westerwaldkreis etwa setzt dafür ein mehrstufiges Sicherheitsverfahren ein. So werde etwa der Internetverkehr durch mehrere Virenscanner geprüft, anders als meist in Privathaushalten. Die Kreisverwaltung setze zudem seit Jahren ein europäisches Computerprogramm zur Prüfung auf Schadsoftware ein.

Der Rhein-Lahn-Kreis hat nach eigenen Angaben zudem vor kurzem eine Sicherheitsüberprüfung durch eine externe Firma durchführen lassen. "Ergebnis war, dass wir die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik geforderten Standards im IT-Grundschutz einhalten", heißt es in einer Antwort auf eine Anfrage des SWR.

Hacker hatten 2021 Landkreis Anhalt-Bitterfeld lahm gelegt

Hintergrund dieser Vorsorge ist ein Hackerangriff, der im Juli 2021 die Computersysteme im Landkreis Anhalt-Bitterfeld nach eigenen Angaben eine Zeit lang fast komplett lahmgelegt hatte. Die Kreisverwaltung konnte zudem keine Hilfsgelder auszahlen oder Emails verschicken oder bearbeiten. Bürgerinnen und Bürger konnten zudem wochenlang ihre Autos nicht zulassen oder abmelden.

Die Hacker platzierten damals eine Schadsoftware im IT-System der Verwaltung des Landkreises Anhalt-Bitterfeld. Sie forderten ein Lösegeld in einer Kryptowährung, das nach Angaben der Behörden aber nicht gezahlt wurde.

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