In Neuwied sollen bei der Landtagswahl am 14. März pro Wahlraum zusätzlich zwei Wahlhelfer mehr eingesetzt werden, um die Kabinen zu desinfizieren und lange Schlangen zu verhindern. Dadurch benötige die Stadt etwa 20 Prozent mehr Ehrenamtliche als üblich, sagte ein Sprecher.
Briefwahl sei derzeit sicherste Option
Insgesamt rechne die Stadt aber damit, dass wegen der Corona-Pandemie etwa die Hälfte der Wähler per Brief abstimmen wird. Bei der letzten Wahl 2016 waren das rund 29 Prozent. Die Stadt weist sogar extra darauf hin, dass die Briefwahl derzeit die sicherste Art der Wahl ist.
Auch im Kreis Altenkirchen und in Koblenz wird mit deutlich mehr Briefwählern gerechnet. Deshalb würden auch mehr Helfer benötigt, um die Stimmzettel auszuzählen.
In Koblenz würden rund 900 gebraucht. Diese sollen nach Angaben der Stadtdie Wahlberechtigung anhand der Wählerverzeichnisse überprüfen, Stimmzettel ausgeben und im Wählerverzeichnis vermerken, wer gewählt hat. Wahlhelfende könnten alle Personen werden, die selbst wahlberechtigt sind. Für ihren Einsatz erhalten sie ein sogenanntes Erfrischungsgeld in Höhe von 40€.
Die Stadt Andernach hat nach eigenen Angaben nur Menschen bis 60 Jahren als Wahlhelfer angefragt. Damit sollen ältere Mitbürger vor einer Corona-Infektion geschützt werden. Außerdem soll jeder Wähler einen eigenen Kugelschreiber für die Abstimmung erhalten.
Weniger Wahllokale - dafür größere
In vielen Gemeinden soll es dieses Mal weniger Wahllokale geben, dafür oft größere. Wenn bei den vergangenen Wahlen zum Beispiel in einem Klassenraum gewählt wurde, dann sollen die Kabinen jetzt in der Schulturnhalle stehen. In Montabaur sollen gut die Hälfte der Wahllokale verlegt werden, damit zum Beispiel nicht mehr in Altenheimen gewählt wird.
Falls die Zahl der Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz zu sehr steige, könne die Landtagswahl notfalls auch ausschließlich als Briefwahl organisiert werden, teilte Landeswahlleiter Marcel Hürter in Bad Ems mit. Derzeit lasse man vorsorglich 3,2 Millionen Briefwahlumschläge drucken. Damit sei im Extremfall ein 100-prozentiger Briefwahlbedarf abgedeckt.