Eine schwangere Frau liegt im Krankenhaus auf einer Liege und wird von einer Hebamme und einem Arzt untersucht (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa)

Schwangere müssen künftig nach Bonn, Neuwied oder Mayen

Petition für Erhalt der Geburtshilfe in Klinik in Bad Neuenahr-Ahrweiler

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Das Maria Hilf Krankenhaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler schließt seinen Kreißsaal und die Gynäkologie. Der Landkreis Ahrweiler hat deswegen eine Online-Petition gestartet.

Gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden im Kreistag und den Bürgermeistern der Kommunen im Kreis Ahrweiler hat Landrätin Cornelia Weigand (parteilos) eine Petition für den Erhalt der Geburtenstation gestartet. Sie richtet sich an das Gesundheitsministerium in Mainz. Bürgerinnen und Bürger können die Petition online unterzeichnen. Man wolle damit an das Ministerium appellieren, ein medizinisches Angebot für die Bevölkerung sicherzustellen, so Weigand.

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Kreis Ahrweiler und Kommunen starten Online-Petition

Der Klinikbetreiber, die Marienhaus-Gruppe, hatte die Schließung Anfang Dezember angekündigt und den Schritt mit dem Fachkräftemangel begründet. Es fehle an medizinischem Personal, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Der Kreißsaal ist bereits seit 5. Dezember geschlossen. Er ist den Angaben in der Petition zufolge der einzige im Kreis Ahrweiler gewesen.

Am 16. Dezember folgt dann auch die Schließung der stationären gynäkologischen Versorgung. Werdende Mütter müssen künftig für die Entbindung zu den umliegenden Krankenhäusern nach Neuwied, Mayen oder Bonn fahren.

Neues Ärzteteam erst im Sommer vorgestellt

Anfang des Jahres hatte das Maria Hilf Krankenhaus nach eigenen Angaben schon große Probleme, frei werdende Stellen mit Ärzten zu besetzen. Das Krankenhaus konnte im Sommer allerdings - nach einer großen Öffentlichkeitskampagne - dann doch ein neues Ärzteteam vorstellen.

Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler Maria Hilf (Foto: SWR)
Ärztemangel: Das Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr-Ahrweiler muss seine Geburtsstation schließen.

Verbleibende Mitarbeiter sollen in anderen Bereichen unterkommen

Wie die Marienhaus-Gruppe nun schreibt, seien die Bemühungen allerdings "nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt". Das noch vorhandene Personal könne in anderen Fachbereichen in Bad Neuenahr oder in anderen Kliniken der Unternehmensgruppe arbeiten.

Klinikbetreiber will auch Krankenhaus Adenau schließen

Die Marienhaus GmbH aus Waldbreitbach betreibt mehrere Krankenhäuser und Seniorenheime in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Kurz nach Bekanntgabe der Schließung der Gynäkologie in Bad Neuenahr-Ahrweiler teilte das Unternehmen außerdem mit, das Krankenhaus in Adenau (Kreis Ahrweiler) im März 2023 komplett schließen zu wollen.

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