Nach dem Brand in Lütz sind mehrere Häuser ausgebrannt (Foto: SWR)

Einsatz von Rettungskräften im Kreis Cochem-Zell

Nach dem großen Brand in Lütz: Ursache weiter unklar

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Zwar ist der Brand mehrerer Häuser gelöscht - doch die Aufräumarbeiten beginnen nun erst. Acht Bewohner stehen vor dem Nichts, darunter eine Familie mit kleinen Kindern.

Die Fenster der abgebrannten Häuser im Ortskern von Lütz sind zerborsten und schwarz verkohlt, alles ist voller Löschschaum. In der Nacht zu Dienstag war eine Brandwache eingesetzt worden. Immer wieder seien Glutnester aufgeflackert, berichtet Feuerwehrleiter Erik Nacksam. Eines habe man wieder mit der Drehleiter von oben löschen müssen. Am gestrigen Montagmorgen habe er Angst gehabt, dass Menschen in dem Feuer sterben könnten: Die Flammen hätten wie "ein einziger, großer Feuerball" aus den Dächern geschlagen. Der Brand selbst wurde bereits am späten Montagnachmittag gelöscht. Insgesamt hatten fünf Häuser im Ortskern von Lütz gebrannt.

Ein Haus musste gezielt abgerissen werden, um das Feuer löschen zu können, teilte Verbandsbürgermeister Wolfgang Lambertz (CDU) mit. Die anderen vier seien unterschiedlich stark beschädigt worden, aber allesamt unbewohnbar. Die acht betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner wurden am Montag in einer Pension und Ferienwohnung untergebracht. Wie es für sie weitergehe, sei derzeit noch nicht klar, sagte Lambertz. Aktuell laufe aber bereits eine Spendenaktion.

Über die Höhe des Gesamtschadens sei noch nichts bekannt. Auch die Brandursache sei noch unklar. Die Kriminalpolizei ermittelt, seit Montagmittag sind Brandsachverständige der Polizei vor Ort.

In Lütz im Kreis Cochem-Zell haben fünf Wohnhäuser im Ortskern gebrannt. (Foto: SWR)
In Lütz im Kreis Cochem-Zell haben fünf Wohnhäuser im Ortskern gebrannt.

Hilfsbereitschaft im Ort groß

Während die Arbeit der Feuerwehr nun beendet ist, fängt sie für Ortsbürgermeisterin Simone Nick erst richtig an: "Anfangs stand ich sehr machtlos daneben und habe nur zugeguckt, wie die Feuerwehr ihre Arbeit verrichtet hat." Jetzt klingelt ihr Mobiltelefon pausenlos. Sie muss vor allem klären, wie es für die Bewohner weitergeht: "Die waren sehr aufgewühlt und durcheinander, sie standen vor ihren Häusern, die im Nichts aufgegangen sind."

Schon jetzt sei die Hilfsbereitschaft sehr groß, berichtet die Ortsbürgermeisterin. Sie ist froh, dass die Flammen nicht noch auf weitere Häuser übergegriffen haben. Diese Angst habe auch Nacksam von der Feuerwehr zeitweise gehabt. Seine Leute hätten die Nachbarhäuser mit Wasserschleiern geschützt. Die Kriminalpolizei sucht vor Ort weiter nach Hinweisen. Morgen soll dafür eine Drohne die Brandstelle überfliegen und Aufnahmen aus der Luft machen.

Anwohner sollten sich schützen

Das Feuer wurde nach Angaben der Polizei am Montag gegen 7:45 Uhr in der Herrengrabenstraße gemeldet. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen wurde ein Mensch leicht an der Hand verletzt. Ein weiterer kam mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus.

In einer amtlichen Gefahrenmitteilung waren die Bewohner des betroffenen Gebietes dazu aufgefordert worden, Fenster und Türen zu schließen sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten. Autofahrer waren gebeten worden, den Bereich großräumig zu umfahren.

Dachbodenbrand breitete sich schnell aus

Nach Angaben des Verbandsbürgermeisters griffen die Flammen zunächst auf zwei Häuser in derselben Straße und dann auch auf zwei weitere Gebäude in der benachbarten Moselstraße im engen Ortskern von Lütz über. Beim Eintreffen der Feuerwehr standen bereits alle fünf Häuser in Brand. Die acht betroffenen Menschen wurden von der Feuerwehr rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Dazu gehörte auch eine Familie mit kleinen Kindern.

Technisches Hilfswerk half bei den Löscharbeiten in Lütz

Das Technische Hilfswerk habe Dächer und Obergeschosse der brennenden Gebäude zum Teil eingerissen, um an die Glutnester zu kommen, teilte der Verbandsbürgermeister weiter mit. "Ursprünglich war es ein Dachbodenbrand, der sich aber sehr schnell ausgebreitet hat aufgrund der engen Bebauung", so Lambertz.

Die Lage sei "problematisch" gewesen, weil es aufgrund der Temperaturen glatte Straßen gab. Im Einsatz waren zeitweise 130 Feuerwehrleute, außerdem Rettungskräfte des Roten Kreuzes.

Brand mehrerer Wohnhäuser in Lütz (Kreis Cochem-Zell) (Foto: SWR)
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