Mayschoß: Helfer beseitigen nach der Hochwasserkatastrophe die Schlammreste in den Häusern.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Thomas Frey)

Die Lage im Flutgebiet

Die Entwicklungen bis zum 21. November zum Nachlesen

Stand

Die Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe in RLP kommen voran. Unterdessen läuft die politische Aufarbeitung des Hochwassers. Die Entwicklungen bis zum 21. November.

Rheinland-Pfalz

Der Hochwasser-Blog für RLP Liveticker zum Nachlesen - Keine Anklage gegen Ex-Landrat Pföhler nach der Flutkatastrophe

Jetzt ist es offiziell: Die Staatsanwaltschaft klagt den früheren Landrat Pföhler für sein Verhalten in der Flutnacht nicht an.

Samstag, 20. November

+++ Weihnachtskrippen an Flutopfer übergeben +++
20:00 Uhr

Zumindest ein bisschen den Geist der Weihnacht ins Ahrtal zu bringen, das war die Idee des Bistums Trier. Es hatte dazu aufgerufen, Weihnachtskrippen für die Flutopfer zu spenden. Heute wurden sie Betroffenen in Grafschaft übergeben.

+++ Industriegelände soll zu Klein-Ahrbrück werden +++
19:30 Uhr

Zurück in das alte Zuhause zu ziehen ist für etliche der Flutopfer aus dem Ahrtal nicht möglich. Aber wo neu bauen? Viele Hoffnungen ruhen jetzt auf einem alten Firmengelände in Ahrbrück, das der Besitzer der Gemeinde zu einem symbolischen Preis überlassen will.

+++ Diakonie-Teams sollen weitere zwei Jahre in Flutgebiet aushelfen +++
13:30 Uhr

In den Flutgebieten in der Region Trier sollen mobile Teams der Diakonie mindestens zwei Jahre Hilfe leisten. Das sagte der Vorstand der Diakonie. Er rechne sogar mit einem Einsatz von bis zu vier Jahren. Die Helfer sollen von der Flut Betroffene aufsuchen, weil sich viele der Geschädigten keine Hilfe holen würden. Die Diakonie hat für die Hochwasser-Gebiete in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen insgesamt 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsendet.

+++ Lange Lieferfristen für neue Heizungen +++
4:00 Uhr

In der Katastrophenregion an der Ahr sind immer noch nicht alle Menschen mit neuen Heizungen versorgt. "Natürlich haben wir Kunden, die frieren - die haben keine funktionierende Heizung", sagt der Obermeister der Innung Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) im Kreis Ahrweiler, Frank Wershofen. Grund seien die teils langen Lieferfristen. Es komme auf das Gerät an, so Wershofen. Bei mehrmonatigen Fristen seien es Zuliefererprobleme: Die großen Hersteller von Heizungen bekämen zu wenig Halbleiter. Das liege am internationalen Chipmangel. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz verweist darauf, fast flächendeckend im Ahrtal mit Fragebögen unterwegs gewesen zu sein, um den Bedarf an Heizungen zu erfassen. Es seien auch mobile Einzel- oder Wärmenetz-Übergangslösungen angeboten worden. Heizungsfirmen in Deutschland lieferten zudem prioritär in die Flutgebiete.

Freitag, 19. November

+++ Mehr Polizisten sorgen für Sicherheit im Ahrtal +++
18:30 Uhr

Angesichts der dunklen Jahreszeit und der vielen nun unbewohnten Häuser im flutgeschädigten Ahrtal ist die Polizei dort mit deutlich mehr Streifenwagen im Einsatz. In gewöhnlichen Zeiten seien Beamte der Polizei-Inspektionen Bad Neuenahr-Ahrweiler, Adenau und Remagen mit insgesamt rund sechs Fahrzeugen unterwegs, sagte der Koblenzer Vizepolizeipräsident Jürgen Süs. Wie Innenminister Roger Lewentz (SPD) ergänzte, kommen nun täglich 18 Streifenwagenbesatzungen tagsüber und elf nachts hinzu. Tausende vom Hochwasser beschädigte Gebäude an der Ahr seien zum Trocknen in den Rohbauzustand zurückgesetzt worden - Fenster fehlten oft noch.

+++ Jugendherberge Ahrtal ist wieder geöffnet +++
12:45 Uhr

Die Jugendherberge in Bad Neuenahr-Ahrweiler ist nach vier Monaten Sanierungszeit heute wieder in Betrieb genommen worden. Die Flutkatastrophe hatte im Ahrtal einen Millionenschaden in der Jugendherberge angerichtet. Auch wenn noch nicht alles perfekt sei, könne die Ahrtal-Jugendherberge nun wieder Kinder, Jugendliche und Familien begrüßen, so die Betreiber. Für das Jahr 2022 seien bereits 15.000 Übernachtungen gebucht.

+++ Müll an der Ahrmündung soll beseitigt werden +++
12:30 Uhr

An der Mündung der Ahr soll bald der Müll weggeräumt werden, der nach der Hochwasserkatastrophe immer noch dort liegt. Das hat die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord nach eigenen Angaben genehmigt. An zehn Stellen gebe es im Mündungsbereich der Ahr noch kleinere Müllberge. Weil der Bereich ein Naturschutzgebiet ist, solle darauf geachtet werden, dass das Entfernen des Abfalls die Natur möglichst wenig beeinträchtige. Angeschwemmtes Totholz könne zum Beispiel liegen bleiben. Bei einer vollständigen Räumung würden sonst möglicherweise Kiesbänke zerstört und der Boden verdichtet, teilte die Behörde in Koblenz mit.

+++ Lewentz informiert über Sicherheitskonzept +++
4:30 Uhr

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) informiert heute über das Sicherheitskonzept der Polizei im flutgeschädigten Ahrtal - auch mit Blick auf die dunkle Jahreszeit. Lewentz besucht am Mittag die Polizeiinspektion in Bad Neuenahr-Ahrweiler, die bei der Katastrophe auch beschädigt wurde. Die Beamten haben ein Ausweichquartier bezogen. "Das Sicherheitskonzept ist an die besondere Lage im Ahrtal angepasst", so eine Sprecherin des Innenministeriums. Die flutgeschädigten Bürger sollten das Gefühl haben, dass die Polizei an ihrer Seite stehe. Tausende Gebäude im Ahrtal waren entkernt worden und sind praktisch Rohbauten, Fenster fehlen häufig. Auf diese Häuser habe die Polizei einen besonderen Blick, hieß es.

Donnerstag, 18. November

+++ 500.000 Blumenzwiebeln als symbolische Hoffnungszeichen +++
16:30 Uhr

Rund vier Monate nach der Flutkatastrophe soll im Ahrtal mit der Verteilung von einer halben Million Blumenzwiebeln ein symbolisches Zeichen der Hoffnung und Zuversicht gesetzt werden. Mit der Aktion "Blühendes Ahrtal" wolle das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz (DLR) seine Solidarität und Unterstützung für die Menschen vor Ort ausdrücken, teilte die Landesbehörde mit. Bis zum 22. November würden 500.000 kostenlose Blumenzwiebeln an die Bewohnerinnen und Bewohner des Ahrtals verteilt. Übrig gebliebene Zwiebeln sollten durch die Gemeinden in öffentliche Beete gesetzt werden.

+++ Immer noch zwei Menschen im Ahrtal vermisst +++
14:15 Uhr

Nach dem Hochwasser im Ahrtal vor über vier Monaten werden nach Polizeiangaben immer noch zwei Menschen vermisst. Bei der Flut gab es an der Ahr 134 Tote. Wie der Opferbeauftragte Detlef Placzek in Mainz mitteilte, waren mehr als die Hälfte von ihnen in der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler gemeldet. Weitere 33 Tote gab es in der Verbandsgemeinde Altenahr. In Sinzig waren es 13. Unter den weiteren Opfern waren auch zehn Menschen aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

+++ Ahrtal: Vermieterin muss für Strom und Wasser sorgen +++
11:00 Uhr

Die Vermieterin eines bei der Flut beschädigten Hauses im Ahrtal muss dafür sorgen, dass eine Wohnung im Obergeschoss bewohnbar ist. Das hat das Amtsgericht Sinzig in einer einstweiligen Verfügung entschieden. Als Grund nannte das Amtsgericht Sinzig, dass nur der Keller und das Erdgeschoss in der Flutnacht von den Wassermassen beschädigt worden seien, das obere Stockwerk aber nicht. Die Wohnung in der obere Etage sei grundsätzlich bewohnbar.

Mittwoch, 17. November

+++ Mobile Teams der Diakonie sollen mindestens zwei Jahre im Flutgebiet unterwegs sein +++
17:15 Uhr

In den Flutgebiet in der Region Trier und im Ahrtal sollen mobilen Teams der Diakonie mindestens zwei Jahre Hilfe leisten. Das sagte der Vorstand der Diakonie, Christian Heine-Göttelmann. Er rechne sogar mit einem Einsatz von bis zu 4 Jahren. Die Helfer sollen von der Flut Betroffene zu Hause aufsuchen, weil viele der Geschädigten sich selbst keine Hilfe holten. Die Diakonie hat für Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen neun Teams mit insgesamt 35 Mitarbeitern entsandt.

+++ Cornelia Weigand will Landrätin im Kreis Ahrweiler werden +++
13:00 Uhr

Die Bürgermeisterin von Altenahr, Cornelia Weigand, will Landrätin im Kreis Ahrweiler werden. Das hat eine Sprecherin der parteilosen Bürgermeisterin dem SWR bestätigt. Die Wahl ist im Januar. Neben Weigand will auch der erste Beigeordnete des Kreises, Horst Gies (CDU), als Landrat kandidieren. Der frühere Landrat Jürgen Pföhler (CDU) ist im vorzeitigen Ruhestand. Gegen ihn gibt es Vorwürfe, zu spät vor der Flut gewarnt zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, unter anderem wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen.

Die Verbandsbürgermeisterin von Altenahr, Cornelia Weigand, spricht in einer Pressekonferenz. Fast sieben Wochen nach ihrem ersten Besuch im flutgeschädigten Ahrtal ist die Kanzlerin erneut im Katastrophengebiet und informiert sich über die Aufräumarbeiten.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Thomas Frey)
Die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, Cornelia Weigand, will den nächsten Schritt wagen.

+++ Abzapfen von Diesel an Nottanken im Ahrtal - Staatsanwaltschaft ermittelt +++
12.30 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen mehrere Tatverdächtige, die an Nottankstellen im Ahrtal große Mengen Dieselkraftstoff abgezapft haben sollen. Der SWR hatte Ende September erstmals darüber berichtet, dass an den Tankstellen möglicherweise hunderttausende Liter Diesel an Unberechtigte abgegeben wurden. Dem Koblenzer Oberstaatsanwalt Dietmar Moll zufolge sind gegen drei Tatverdächtige Ermittlungsverfahren wegen Betrugs eingeleitet worden. Sie sollen Diesel "in erheblichen Mengen“ unberechtigt abgezapft haben. Bei Durchsuchungen wurden laut Staatsanwaltschaft mehrere 1.000 Liter-Behälter sichergestellt, mit denen der Treibstoff abtransportiert worden sein soll. An den Nottankstellen sollten eigentlich nur Einsatzfahrzeuge kostenlos tanken. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, auch gegen mögliche weitere Täter, dauern noch an.

+++ Bedarf an Kita-Plätzen in Sinzig weiter hoch +++
8:15 Uhr

Der Bedarf an Kita-Plätzen in Sinzig ist nach Angaben des Sozialausschusses der Stadt weiter hoch. Auch nachdem eine zusätzliche Kita eingerichtet wurde. Seit der Flutkatastrophe sind zwar einige Familien weggezogen, allerdings kommen laut Stadt viele Anfragen aus benachbarten Orten, die auch vom Hochwasser betroffen sind. Dazu kommt, dass die meisten Familien, die wegen der aktuellen Situation nicht in Sinzig wohnen können, wieder zurückkommen wollen. Daher werde kein Kita-Platz gekündigt, so die Stadt.

+++ Diakonie und rheinische Kirche entsenden Hochwasser-Teams +++
7:45 Uhr

Die Diakonie Katastrophenhilfe, die Diakonie Rheinland-Westfalen und rheinische Kirche entsenden heute neun mobile Teams zur Unterstützung der Hochwasser-Betroffenen. Die Teams helfen bei der Beantragung finanzieller Förderung und unterstützen mit psychosozialer sowie seelsorglicher Begleitung.

Dienstag, 16. November

+++ Patenschulen für das Ahrtal gesucht +++
20:00 Uhr

Der Regionalelternbeirat Koblenz sucht weiter nach Patenschulen für die 17 von der Flut schwer getroffenen Schulen im Ahrtal. Wie ein Sprecher mitteilte, haben sich in den ersten Tagen nach dem Aufruf bereits mehr als 50 Schulen gemeldet, die mit verschiedenen Aktionen Geld für Ahrtal-Schulen sammeln wollen. Die Patenschaften sollen den Angaben zufolge ein Jahr laufen.

+++ Weihnachtskrippen-Sammlung für Familien im Ahrtal +++
19:45 Uhr

Das katholische Dekanat Ahr-Eifel sammelt Weihnachtskrippen für Familien, die bei der Flut ihre Krippe verloren haben. Dafür hat das Dekanat eine Art Tauschbörse eingerichtet. Wer sich eine Krippe wünscht oder eine Krippe spenden möchte, kann sich im Dekanatsbüro in Bad Neuenahr-Ahrweiler melden.

+++ Einwohnerversammlung informiert über Finanzhilfen +++
16:30 Uhr

Noch immer warten viele Flutopfer auf ihre Finanzhilfen. Eine Einwohnerversammlung in Kordel hat jetzt Betroffene über ihre Möglichkeiten informiert.

+++ 584 Millionen Euro Spendengelder für Hochwasserregionen +++
16:15 Uhr

Die Spendensammlungen für die vom Hochwasser betroffenen Menschen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen belaufen sich einer Umfrage zufolge auf insgesamt 584 Millionen Euro. Während der vergangenen 20 Jahre sei nur nach dem Tsunami in Südostasien im Jahr 2004 in Deutschland mit 670 Millionen Euro noch mehr Geld gespendet worden als für die aktuell vom Hochwasser betroffenen Regionen. Nach Angaben des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) gingen die Spenden unter anderem an verschiedene Hilfsorganisationen und betroffene Kommunen.

+++ "Wintertreffpunkte" sollen Cafes und Gaststätten ersetzen helfen +++
14:00 Uhr

In der flutgeschädigten Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler sollen zehn "Wintertreffpunkte" auch in der dunklen Jahreszeit als Gaststätten oder Cafe dienen und die Bürger zusammenbringen. Untergebracht sind sie in beheizten Zelten, in Containern oder etwa in einem "Sängerheim". Wie die Stadtverwaltung mitteilte, sollten die Treffpunkte "der Abwechslung und Geselligkeit dienen und ein Stück Normalität zurückbringen." Bei der Hochwasserkatastrophe im Juli waren auch viele Gaststätten beschädigt oder zerstört worden.

+++ Menschen informieren sich auf Einwohnerversammlung +++
6:15 Uhr

Etwa 100 Menschen haben sich am Abend in Kordel auf einer Einwohnerversammlung über den Wiederaufbau nach dem Hochwasser Mitte Juli informiert. Experten des Landes, von Behörden und der Investitions- und Strukturbank beantworteten Fragen. Die meisten Fragen kamen zu den Wiederaufbauhilfen. Die Menschen wollten wissen, welche Hilfen sie genau bekommen können. Manche hätten auch schon Anträge gestellt, müssten aber noch auf Geld warten. Das erschwere ihnen den Wiederaufbau. Zudem sei es schwierig, an Gutachter, Handwerker und Baumaterial zu kommen. Allein in Kordel hatten nach der Juli-Flut mehr als 200 Häuser Hochwasserschäden, 150 davon waren sehr stark betroffen.

Montag, 15. November

+++ Organisatoren des Helfer-Shuttles geehrt +++
21:30 Uhr

Die Organisatoren des Helfer-Shuttles im Ahrtal haben den Verdienstorden des Landes bekommen. Das Shuttle bringt seit der Flut im Ahrtal Helfer und Helferinnen in betroffene Gebiete. Die Busse werden von Thomas Pütz und Marc Ulrich organisiert. Die beiden entwickelten außerdem eine Online-Plattform, um Leute, die Hilfe anbieten und Hilfe suchen, zusammenzubringen.

+++ Schüler aus Altenburg in Containern untergebracht +++
20:00 Uhr

Weil ihre Altenburger Schule bei der Flutkatastrophe zerstört wurde, haben rund 200 Schüler am Montag Container in Grafschaft-Gelsdorf bezogen. Es ist bereits das zweite Provisorium, in dem sie unterrichtet werden.

+++ Bildungsausschuss tagt im Ahrtal: Schüler und Lehrer berichten +++
18:15 Uhr

Der Bildungsausschuss des Landtags hat am Montag in der Ahrregion getagt. Dabei haben Schüler, Lehrer und Rektoren von der Sturzflut berichtet, von traumatischen Erlebnissen und ihrem improvisierten Alltag. "Das Schlimmste war für mich, die Schreie und Hilferufe der Nachbarn zu hören“, schilderte die 16-jährige Realschülerin Bleona Syleimani ihre Erlebnisse. Die Rektorin der flutgeschädigten Grundschule Bad Neuenahr, Ursula Bell, erzählte von Problemen, die nun ihren Alltag bestimmten. "Heute ging zum Beispiel das Wasser nicht. Wie gehen dann über 300 Schüler auf Toilette?" In manchen Schulen hatte das Wasser mehrere Meter hoch gestanden. Die Strömung ließ Scheiben zersplittern, Trümmer und Schlamm bedeckten nach der Flut den Boden. Viele Mädchen und Jungen mussten in andere Schulen ausweichen und einen teils weitaus längeren Schulweg in Kauf nehmen. Mehrere Mitglieder der Schulgemeinschaften im Ahrtal betonten in der Anhörung des Bildungsausschusses, die Katastrophe sollte trotz allem auch als Chance genutzt werden, etwa mit innovativem Wiederaufbau von Schulgebäuden und einer engen Verknüpfung von Grundschulen und Kindergärten.

+++ Karnevalsvereinen nicht nach Feiern zumute +++
16:45 Uhr

Im Flutgebiet haben fast alle Karnevalsvereine in dieser Session ihre Sitzungen abgesagt. Einzelne Vereine wollen lediglich auf Einladung von außerhalb mit kleinen Abordnungen ihres Hofstaates am Sitzungskarneval teilnehmen. Selbst eingefleischten Karnevalisten im Ahrtal sei noch nicht wieder nach Feiern zumute, sagt der Vorsitzende des Festausschusses Karneval Bad Neuenahr-Ahrweiler. Viele von ihnen seien von der Flut selbst betroffen und müssten sich um ihre Häuser kümmern. Außerdem hätten die Wassermassen Veranstaltungs- und Übungsräume oder die gesamte Ausstattung mancher Vereine zerstört. So hat zum Beispiel die KG "Bunte Kuh" Walporzheim einen Schaden von 30.000 Euro zu beklagen. Die Ahrweiler Karnevals Gesellschaft hat für dieses Jahr alle Sitzungen abgesagt, plant aber drei Veranstaltungen für Januar und Februar im Kurpark.

+++ Pop-Up-Mall in Bad Neuenahr-Ahrweiler eröffnet +++
11:30 Uhr

In Bad Neuenahr-Ahrweiler ist die erste von zwei sogenannten Pop-Up-Malls eröffnet worden. Das provisorische Einkaufszentrum bietet Platz für mehr als 30 Läden. Die Pop-Up-Malls sollen nach Angaben der Stadt den Einzelhändlern die Chance geben, noch vom Weihnachtsgeschäft zu profitieren, und Menschen in Bad Neuenahr-Ahrweiler das Einkaufen erleichtern. 

+++ Flutopfer und Polizist landet Erfolg mit Buch über Ahrtal-Hochwasser +++
3:45 Uhr

Der Polizist Andy Neumann aus Bad Neuenahr-Ahrweiler hat seine Erlebnisse als Flutopfer in einem Buch aufgeschrieben. Damit hat er einen Überraschungserfolg gelandet. "Es war doch nur Regen!?" geht inzwischen in die sechste Auflage, wie der Verlag des Autors mitteilt. Die Gesamtauflage liege im fünfstelligen Bereich, so der Autor. Der Erlös fließe in mehrere soziale Projekte im Ahrtal.

+++ Bildungsausschuss trifft sich in Grafschaft +++
1:00 Uhr

Vier Monate nach der Flut im Ahrtal will sich der Bildungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags am Montag mit den teils zerstörten Schulen im Katastrophengebiet befassen. Oberhalb des Flusstals kommen die Parlamentarier an diesem Montag in Grafschaft-Lantershofen zusammen. Dort sollen unter anderem Rektoren sowie Schülerinnen und Schüler von ihren Erfahrungen berichten. 17 Schulen wurden bei dem Hochwasser massiv beschädigt, rund 8.000 junge Menschen sind betroffen.

Sonntag, 14. November

+++ Trauerfeier in Schuld für Flutopfer im Ahrtal +++
17:30 Uhr

Mit einem Gottesdienst hat die Verbandsgemeinde Adenau der Flutopfer gedacht - auf den Tag genau vier Monate nach der Katastrophe an der Ahr. Der Gedenkgottesdienst fand am Nachmittag an der Freilichtbühne in Schuld statt. Guido Nisius (CDU), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, sagte, man dürfe die Erinnerung an das schreckliche Ereignis nicht verblassen lassen. Man sei beim Wiederaufbau sehr gut vorangekommen. Vieles werde noch Monate und Jahre dauern. Die Zuversicht der Menschen sei aber zurückgekehrt, auch das Lachen. Allein in der Verbandsgemeinde Adenau waren bei der Flut Mitte Juli zehn Menschen ums Leben gekommen; insgesamt waren es im Ahrtal 134.

 

+++ Reimerzhoven ringt um Alltag +++
14:45 Uhr

Am Donnerstag lobte der Landtag die Fortschritte beim Wiederaufbau des Ahrtals. Tatsächlich geht es voran. Aber von Normalität sind die Menschen weit entfernt. Das zeigt das Beispiel Reimerzhoven. Noch vier Monate nach der Flut muss der Ort alle zwei Tage mit frischem Wasser versorgt werden. Im Moment nutzen die Menschen eine selbst gebaute Unterverteilung mit einem Wassertank. Die neue Wasserleitung von Mayschoß über Laach nach Reimerzhoven soll voraussichtlich bis Ende November fertig sein.

Samstag, 13. November

+++ Gedenkfeier für Flutopfer in der Verbandsgemeinde Adenau +++
21:45 Uhr

In Schuld im Kreis Ahrweiler wird am Sonntagnachmittag in einem Gottesdienst der Opfer der Flutkatastrophe in der Verbandsgemeinde Adenau gedacht. Wie die Verwaltung mitteilte, findet der Gottesdienst ab 15 Uhr auf der Freilichtbühne in Schuld statt. Den Angaben zufolge sind in der Verbandsgemeinde Adenau in der Flut zehn Menschen ums Leben gekommen, darunter viele auf dem Campingplatz in Dorsel. Zu den Opfern zählt auch eine 19 Jahre alte Feuerwehrfrau aus der Verbandsgemeinde, die während des Rettungseinsatzes starb. 

+++ Wie der Sinziger Mineralbrunnen am Wiederaufbau arbeitet +++
6:00 Uhr

Der Sinziger Mineralbrunnen hofft, am Jahresende die Produktion wieder aufnehmen zu können: Die Flut hatte vor vier Monaten weite Teile des Betriebsgeländes direkt an der Ahr zerstört.

+++ Museum hält Erinnerung an Katastrophe wach +++
5:45 Uhr

Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal läuft auch in Kreuzberg noch lange nichts "normal". Daran will das "Flutmuseum" in einem Zelt erinnern - und so zeigen, was alles schon passiert ist.

+++ Straßen im Flutgebiet werden winterfest gemacht +++
5:30 Uhr

Das Hochwasser im Ahrtal hat auch das Straßennetz schwer verwüstet. Experten wollen die zerstörten Straßen jetzt winterfest machen. Es fehlt aber an Personal.

Ahrtal

Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe Provisorische Straßen im Ahrtal sollen winterfest werden

Das Hochwasser im Ahrtal hat auch das Straßennetz schwer verwüstet. Experten wollen die zerstörten Straßen jetzt winterfest machen. Es fehlt aber an Personal.

Freitag, 12. November

+++ Einladung: Urlaub für Flutopfer aus Sinzig +++
21:15 Uhr

Die Föhr-Tourismus-Agentur hat sich etwas ganz Besonderes für die Flutopfer aus Sinzig einfallen lassen: Wochenweise laden sie Betroffene zu einem Urlaub auf die Nordseeinsel ein. Sowohl die Unterkunft als auch kulturelle oder sportliche Angebote sind für die Sinziger kostenfrei.

+++ Landesverdienstorden für Organisatoren des Helfer-Shuttles +++
17:45 Uhr

Die Organisatoren des Helfer-Shuttles im Ahrtal, Thomas Pütz und Marc Ulrich, erhalten den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz. Das teilte die rheinland-pfälzische Staatskanzlei am Freitag mit. Der Orden werde den beiden am Montag, den 15. November, von Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) verliehen. Mit der Auszeichnung würdige das Land Persönlichkeiten, die "Außergewöhnliches und Überdurchschnittliches für Rheinland-Pfalz geleistet haben", so die Staatskanzlei. Unmittelbar nach der Flutkatastrophe organisierten Pütz und Ulrich Busse, die Helfer in betroffene Ortschaften brachten. Außerdem entwickelten sie eine digitale Plattform zur Vermittlung von Hilfsangeboten.

+++ Justizminister lassen Elementarschäden-Pflichtversicherung erneut prüfen +++
11:15 Uhr

Nach der Flutkatastrophe im Juli lassen die Justizminister der Länder die vor vier Jahren verworfene Pflichtversicherung gegen Elementarschäden für alle Hausbesitzer erneut prüfen. Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hatten das Thema in die Herbstkonferenz eingebracht. Eine Arbeitsgruppe soll bei der nächsten Justizministerkonferenz im Juni 2022 ihre Ergebnisse dazu vorlegen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft ist gegen eine Pflichtversicherung. Er will den Schutz gegen Hochwasser und Starkregen in neue Verträge einbauen und die Beiträge für bestehende Gebäudeversicherungen entsprechend erhöhen.

+++ Ahrtalbahn fährt längerfristig nur noch stündlich +++
11:00 Uhr

Die Züge der Ahrtalbahn werden auf absehbare Zeit nur noch stündlich fahren. Grund dafür sind laut Bahn Probleme mit Bahnübergängen und eine Langsamfahrstelle, durch die die Züge der Ahrtalbahn aus dem Takt kämen. Außerdem bräuchten die Sicherheitsvorkehrungen auf der eingleisigen Strecke mehr Zeit als ursprünglich kalkuliert. Laut Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV Nord) machen vor allem die Züge von Ahrweiler nach Remagen Probleme. Sie müssen auf dem falschen Gleis fahren. Die Ahrtalbahn war erst am Montag wiedereröffnet worden. Doch schon am Premierentag hatten sich die Probleme gezeigt.

Donnerstag, 11. November

+++ "Flutorden" für das Ahrtal +++
21:30 Uhr

Im Ahrtal werden seit September zu Gunsten der von der Flutkatastrophe geschädigten Karnevalsvereine Flut-Karnevalsorden verkauft. Nach Angaben der Initiatoren sind bislang etwa 6.000 Orden verkauft und 15.000 Euro Spendengelder an drei Karnevalsvereine ausgeschüttet worden. Das Motto des in Köln gefertigten Metallordens lautet "AHRlaaf Kreis Ahrweiler - wir kommen wieder".

+++ UN rügt Deutschland wegen mangelndem Katastrophenschutz +++
19:00 Uhr

Der UN-Menschenrechtsausschuss hat Deutschland wegen mangelnden Schutzes seiner Bürger vor den Folgen des Klimawandels gerügt. Die Bundesregierung habe nicht darlegen können, wie sie eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen sicherstelle und die Bevölkerung vor Naturkatastrophen schütze, teilte das Gremium in Genf am Donnerstag mit. Als Beispiel verwiesen die Experten auf die Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

+++ RLP und NRW fordern, eine Versicherungspflicht zu prüfen +++
13:45 Uhr

Weil viele Hausbesitzer nach der Flutkatastrophe auf staatliche Hilfe angewiesen sind, wollen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen eine Pflichtversicherung prüfen lassen. Das soll die Justizministerkonferenz veranlassen, die heute beginnt.

+++ Landtag lobt Fortschritte beim Wiederaufbau +++
12:50 Uhr

Abgeordnete fast aller Fraktionen im rheinland-pfälzischen Landtag haben das bisherige Tempo beim Wiederaufbau im vom Hochwasser verwüsteten Ahrtal gelobt. Bei der Flutkatastrophe Mitte Juli waren 134 Menschen ums Leben gekommen. Mit Blick auf den Winter sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), es würden nicht alle Menschen in ihren Häusern überwintern können. Für sie werde das Land individuelle Lösungen finden. Die Fraktion der Freien Wähler bemängelte, dass sich viele Opfer von den Behörden allein gelassen fühlten und Schwierigkeiten hätten, Hilfen zu beantragen. Bisher hat das Land nach Regierungsangaben 133 Millionen Euro Soforthilfe an die Betroffenen ausgezahlt.

Mittwoch, 10. November

+++ VG Altenahr bekommt 9,95 Millionen Euro für Abfall-Entsorgung +++
16:00 Uhr

Für die Entsorgung des bei der Flut entstandenen Abfalls stellt das Land der Verbandsgemeinde Altenahr 9,95 Millionen Euro zur Verfügung. Die Verbandsgemeinde hatte zuvor entsprechende Hilfsanträge über die nun genehmigte Summe gestellt. Der erste Antrag über knapp die Hälfte des Geldes wurde im Oktober bewilligt - nun folgte die zweite Bewilligung. Bei der Flut waren teils ganze Häuser, Bäume und Autos sowie Hausrat weggerissen worden. Der Unrat beschädigte oder zerstörte zahlreiche Straßen, Plätze, Parks und Brücken. Bei den Aufräumarbeiten im Landkreis Ahrweiler hätten auch gefährliche Stoffe wie Schlamm und Öl aufwendig entfernt werden müssen, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Mittwoch in Mainz.

+++ Müsch an der Ahr wieder mit funktionierendem Stromnetz +++
15:15 Uhr

In Müsch an der Ahr haben Mitarbeiter des Energieversorgers Westnetz nach eigenen Angaben die Stromnetze wieder aufgebaut. Die Flutkatastrophe habe eine komplette Ortsnetzstation und einen Verteiler für Glasfaserinfrastruktur völlig zerstört. Eine leistungsstärkere Trafostation sowie ein Glasfaserverteilerschrank sei an einem hochwassergeschützten Standort wiederaufgebaut worden. Mit Hilfe einer sogenannten Spülbohrung wurden den Angaben zufolge Mittel- und Niederspannungskabel unter der Ahr verlegt.

+++ Bahn plant keine Reaktivierung der Eifelquerbahn +++
12:30 Uhr

Die Deutsche Bahn will die stillgelegte Eifelquerbahn zwischen Gerolstein und Kaisersesch kurzfristig nicht reaktivieren. Das teilte eine Bahnsprecherin auf SWR-Anfrage mit. Die DB prüfe derzeit noch, ob die Eifelquerbahn ein einziges Mal genutzt werden könne, um die beim Juli-Hochwasser auf den Schienen eingeschlossenen Fahrzeuge abzutransportieren. Für eine vollständige Reaktivierung aber müsse die Brücke über die Kyll bei Pelm erneuert werden. Das zu planen und umzusetzen würde laut Bahn mehrere Jahre dauern. Kurz nach der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli hatten der zuständige Schienenzweckverband und der Interessenverein für die Eifelquerbahn die Idee ins Spiel gebracht, die Strecke wiederherzustellen – um sie etwa als Baugleis zum Wiederaufbau der zerstörten Eifelstrecke zu nutzen.

+++ Flut-betroffenes Paar aus Sinzig tritt geschenkten Föhr-Urlaub an +++
12:00 Uhr

Ulrike Simons und ihr Mann Anton waren gerade im Urlaub, als die Nachricht von der Flutkatastrophe sie erreichte. Daheim erwartete sie ein zerstörtes Haus. Auch wenn viel schon wieder hergerichtet ist, so gleicht ein Großteil ihres Hauses noch immer einem Rohbau. Da kommt eine Auszeit gerade recht: Das Paar hat am Mittwochmorgen einen Urlaub auf Föhr angetreten - den ihnen die Nordseeinsel geschenkt hat. Föhr lädt zwischen November und März Flutbetroffene aus der Stadt Sinzig zu einem kostenlosen Urlaub ein. Nach Angaben der Stadt Sinzig gibt es noch freie Plätze.

+++ Ahrtalbahn wegen Bauarbeiten teilweise wieder gestoppt +++
11:15 Uhr

Die Ahrtalbahn zwischen Remagen und Ahrweiler fällt aktuell wieder aus. Bauarbeiten an der Strecke führen nach Angaben der Bahn dazu, dass die Züge im Stundentakt ausfallen. Bahnreisenden wird empfohlen, im Internet zu schauen, ob ihr Zug ebenfalls betroffen ist. Ein Schienenersatzverkehr zwischen Remagen und Ahrweiler ist eingerichtet. Wie lang die Störung dauern wird, sei unklar, so die Bahn. Erst am Montag war die Ahrtalbahn nach knapp vier Monaten wieder in Betrieb genommen worden.

+++ Neue Katastrophen-Sirenen für die Stadt Koblenz +++
7:45 Uhr

Die Stadt Koblenz setzt wieder stärker auf Sirenen, um im Katastrophenfall zu warnen. Am Mittwoch um 11 Uhr gehen nach Angaben der Stadt mit einem Probealarm die neuen Hochleistungssirenen in Betrieb.

+++ Versicherer helfen bei Schrottplatzräumungen +++
2:30 Uhr

Die deutschen Autoversicherer unterstützen den Kreis Ahrweiler nach eigenen Angaben dabei, die nach der Flutkatastrophe im Ahrtal entstandenen Autoschrottplätze aufzulösen. Die zum Teil mehrfach übereinandergestapelten Autowracks seien eine mögliche Gefahr für die Umwelt und auch eine psychische Belastung für die Anwohner, sagte ein Sprecher des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft. Insgesamt standen demnach zuletzt auf drei Sammelplätzen mehr als 1.000 Fahrzeuge. Zwei Sammelplätze seien bereits geräumt. Die Versicherer organisieren nach eigenen Angaben nach Rücksprache mit den Besitzern auch die Entsorgung der Fahrzeuge.

Dienstag, 9. November

+++ Elternbeirat sucht Schulen für Patenschaften +++
16:30 Uhr

Der RegionalElternBeirat Koblenz (REB) hat nach eigenen Angaben ein Schulpatenschaftskonzept für die von der Flut betroffenen Schulen im Ahrtal ins Leben gerufen. Jetzt sucht der REB Schulen im Bezirk Koblenz, die eine Patenschaft übernehmen möchten. Gesucht werden Schulen, die über einen bestimmten Zeitraum bei verschiedenen Aktionen Geld sammeln und an ihre Patenschulen spenden wollen. Die Patenschaften sollten dann gleichmäßig auf die insgesamt 17 schwer getroffenen Schulen im Ahrtal aufgeteilt werden, so der REB weiter.

+++ 95 Sportvereine durch Flutkatastrophe geschädigt +++
5:45 Uhr

Insgesamt 95 Sportvereine in Rheinland-Pfalz sind von den Folgen der Flutkatastrophe im Juli 2021 betroffen. Generell laufe der Wiederaufbau der Sportinfrastruktur vier Monate nach der Hochwasserkatastrophe noch nicht gut, sagte Dominik Sonndag vom Landessportbund Rheinland-Pfalz. "Es sind weiterhin Plätze nicht bespielbar, weil sie zweckentfremdet sind." Viele Trainingsstätten seien etwa durch Aufräumarbeiten in den Dörfern blockiert. "Es darf nicht sein, dass Sportplätze weiterhin als Ersatzstätte für Deponien herhalten müssen", forderte Sonndag. Finanzielle Hilfe bekommen die Vereine etwa durch den Nationalen Wiederaufbaufonds. Dadurch sollen Kommunen und Vereinen 30 Milliarden Euro zugutekommen, wie es am vergangenen Freitag auf der Sportministerkonferenz in Koblenz hieß.

Montag, 8. November

+++ Auf der Ahrtalbahn fahren wieder erste Züge +++
20:30 Uhr

Nach der Hochwasser-Katastrophe ist wieder ein Stückchen Normalität ins Ahrtal zurückgekehrt - jedenfalls für die Bahnfahrer. Die Ahrtalbahn rollt wieder, zumindest auf den zwölf Kilometern zwischen Remagen und Ahrweiler.

+++ Straßenbau im Ahrtal in vollem Gange +++
20:15 Uhr

Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal müssen unzählige Straßen wieder aufgebaut werden. Mehr als 140 Aufträge hat der Landesbetrieb Mobilität dafür schon erteilt. Und es werden noch mehr werden.

+++ Einwohnerversammlungen in Flutgebieten der Region Trier geplant +++
16:00 Uhr

In den von der Juli-Flut betroffenen Gebieten der Region Trier soll es ab der kommenden Woche Einwohnerversammlungen zum Thema Wiederaufbau geben. Das hat das rheinland-pfälzische Innenministerium bekanntgegeben. Demnach sollen sich Betroffene dort direkt über alle Fragen rund um den Wiederaufbau informieren können. An den insgesamt acht Einwohnerversammlungen stünden unter anderem Experten der Investitions- und Strukturbank und der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord bereit, die unter anderem zu den Themen hochwasserangepasstes Bauen oder zu finanziellen Förderungsmöglichkeiten beraten könnten. Auf einer Webseite informiert das Innenministerium über die genauen Termine.

+++ Kreis Ahrweiler will Spendengelder an Kommunen verteilen +++
15:45 Uhr  

 Der Kreis Ahrweiler will einen großen Teil der Gelder aus den Spendenkonten des Landes an die Gemeinden weitergeben. Über eine entsprechende Beschlussvorlage soll heute der Kreis- und Umweltausschuss des Kreises abstimmen. Demnach hat der Kreis über 11 Millionen Euro vom Spendenkonto des Landes Rheinland-Pfalz zugeteilt bekommen. Neun Millionen davon sollen jetzt an die am schwersten von der Flutkatastrophe betroffenen Kommunen weitergegeben werden. Nach der Beschlussvorlage sollen die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und die Verbandsgemeinde Altenahr jeweils 3,5 Millionen Euro bekommen. Jeweils eine Million Euro soll es für die Verbandsgemeinde Adenau und die Stadt Sinzig geben. Nach Angaben der Kreisverwaltungen sollen die Gelder in den Kommunen unkompliziert an Organisationen und Privatpersonen verteilt werden, die sich für den Wiederaufbau einsetzen.

+++ Fachkräfte für Wiederaufbau von Straßen gesucht +++
15:30 Uhr

Der Landesbetrieb Mobilität sucht nach eigenen Angaben weiterhin Fachkräfte für den Wiederaufbau der Straßen im Ahrtal. Vor allem Bauingenieure und Techniker im Straßenbau würden für das Büro in Sinzig gesucht.

+++ Gemeinde- und Städtebund: Bevölkerungsschutz weiterentwickeln +++
13:45 Uhr

Der Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz hat mit Blick auf die Flutkatastrophe neue Formen der Zusammenarbeit beim Katastrophenschutz verlangt. Zudem müssten die Feuerwehren als zentrales Rückgrat des Bevölkerungsschutzes gestärkt werden, sagte der Vorsitzende des Gemeinde- und Städtebunds Rheinland-Pfalz, Ralph Spiegler (SPD), auf der Mitgliederversammlung in Ingelheim (Kreis Mainz Bingen). Die Kommunen müssten für die Erfüllung ihrer vielen Aufgaben finanziell dauerhaft unterstützt werden.

+++ Konzept zur Aufarbeitung der Katastrophe in Kitas +++
11:45 Uhr

Der Kreis Ahrweiler hat nach eigenen Angaben ein Konzept erarbeitet, mit dem Kitas im Ahrtal bei der Aufarbeitung der Flutkatastrophe unterstützt werden sollen. Demnach sollen Kita-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter unter anderem darin geschult werden, wie sie mit Kindern und Eltern über die Erlebnisse der Flutkatastrophe reden können. Aber auch die Verarbeitung bei den Erzieherinnen und Erziehern selbst solle dabei eine Rolle spielen, heißt es von der Kreisverwaltung. Bislang hätten knapp 20 Kitas im Ahrtal angegeben, dass sie Unterstützung bei der psychologischen Verarbeitung der Flutkatastrophe benötigten.

+++ Schüler aus Altenahr ziehen nach Grafschaft um +++
9:30 Uhr

Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule und der Realschule Plus in Altenahr sollen ab der kommenden Woche in der Grafschaft unterrichtet werden. Ihre eigentlichen Schulgebäude waren durch die Flut Mitte Juli zerstört worden. Seitdem werden die Kinder im 20 Kilometer entfernten Adenau unterrichtet.

+++ Erster Abschnitt von Ahrtalbahn wird wiedereröffnet +++
4:15 Uhr

Der Zugverkehr im flutgeschädigten Ahrtal soll von diesem Montagmorgen an wieder auf einer Teilstrecke starten. Bei der Wiedereröffnung der zunächst nur eingleisigen Strecke zwischen Remagen und dem Bahnhof Ahrweiler in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird laut der Deutschen Bahn auch Prominenz erwartet. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), Bahn-Vorstand Ronald Pofalla und Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) fahren demzufolge nachmittags (14.04 Uhr) in Remagen mit einer Regionalbahn in 15 Minuten nach Ahrweiler. Dort würdigen sie nach Bahn-Angaben das Engagement von Helfern, Mitarbeitern und Fachfirmen und geben einen Überblick über weitere Arbeiten an der Strecke.

Sonntag, 7. November

+++ Auktion sammelt über 80.000 Euro für guten Zweck +++
20:15 Uhr

Ein Sportwagen mit Autogrammen von Prominenten, Kunst aus Treibgut von der Flutnacht, gerettete Weine - all das und noch vieles mehr kam für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal bei einer Auktion in Koblenz unter den Hammer. Und die Bietenden zeigten sich spendabel: Über 80.000 Euro an Spendengeldern kamen zusammen.

+++ Zugverkehr im Ahrtal startet wieder auf Teilstrecke +++
17:30 Uhr

Der Zugverkehr im flutgeschädigten Ahrtal soll am Montag wieder auf einer Teilstrecke starten. Die eingleisige Strecke zwischen Remagen und dem Bahnhof Ahrweiler wird am Montag in Betrieb genommen. Für die Wiederherstellung des Rests der insgesamt rund 30 Kilometer langen Ahrtalbahn flussaufwärts bis Ahrbrück lässt sich laut dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord noch keine Prognose zur Inbetriebnahme abgeben. Zu groß sind hier die Flutschäden vom Juli.

+++ Auktion für Flutopfer in Koblenz +++
10:00 Uhr

Im Koblenzer Schloss werden am späten Nachmittag Kunstgegenstände, Uhren, Möbel und Schmuck zugunsten der Flutopfer im Ahrtal versteigert. Die gespendeten Gegenstände können ab 11 Uhr im Schloss besichtigt werden. Organisiert wird die Auktion von einem Auktionshaus, einem Pfandhaus und dem Auktionator Julian Schmitz-Avila (bekannt aus der ZDF-Sendung "Bares für Rares"). Die Organisatoren versichern, dass der Erlös der Auktion komplett den Betroffenen der Flutkatastrophe im Ahrtal zugute kommt. Neben den gespendeten Objekten kommen auch Weinfässer von der Ahr unter den Hammer, die zu einer kleinen Bar umgebaut wurden.

+++ Mehr als 29 Milliarden Euro Gesamtschaden +++
6:30 Uhr

Die Bundesregierung hat jetzt Finanzhilfen aus dem EU-Solidaritätsfonds für die Folgen der Flutkatastrophe vom Juli beantragt. Laut einem Bericht in den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" verursachte das Hochwasser Schäden in Rekordhöhe von 29,2 Milliarden Euro. Etwas mehr als die Hälfte der Schäden entfällt demnach auf Rheinland-Pfalz, mehr als 40 Prozent auf Nordrhein-Westfalen, der Rest auf Bayern und Sachsen. Die EU-Kommission werde die Anträge nun bewerten, berichten die Zeitungen unter Berufung auf ein Schreiben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Allerdings sprengten die Schäden den Rahmen des EU-Fonds, der bislang nur ein jährliches Volumen von knapp 1,3 Milliarden Euro hat und unter anderem auch Soforthilfen für Drittstaaten umfasst.

+++ Pop-up-Einkaufszentren in Bad Neuenahr-Ahrweiler bald fertig +++
4:00 Uhr

Die zwei geplanten Pop-up-Einkaufszentren in Bad Neuenahr-Ahrweiler befinden sich im Innenausbau - ihre Eröffnung ist für Mitte November geplant. Eine Improvisierte Halle mit 33 Shops samt einer Halle für Gastronomen und Doppelcontainer mit Platz für 17 Läden sollen den Handel ankurbeln und neue Begegnungsorte schaffen. Die Zentren werden am Parkplatz City-Ost im Stadtteil Bad Neuenahr und an der Stadtmauer entlang der Friedrichstraße im Stadtteil Ahrweiler aufgebaut. Das Interesse flutgeschädigter Geschäftsinhaber an den zu mietenden Flächen sei groß und es gebe auch schon eine Warteliste, erklärte Stadtsprecher Michael Rennenberg. Er sprach von einem "breitgefächerten Angebot". Die improvisierten Einkaufszentren sollen vorerst zehn Monate lang bestehen.

Die Entwicklungen bis zum 6. November zum Nachlesen

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SWR