Die Wahlbeteiligung lag bei gut 31 Prozent. Hallerbach hatte für eine zweite Amtszeit kandidiert und war gespannt auf das Ergebnis. "Weil das Ergebnis ist ja auch so ein bisschen die Dokumentation über das, was man bisher geleistet hat."
Achim Hallerbach (CDU) war 2017 zum Landrat des Kreises Neuwied gewählt worden, er hat das Amt aber erst am 1.1.2018 angetreten. Dass er der einzige Bewerber ist, sei kein Makel, sagt er im Vorfeld. Und er stelle sich gerne erneut der herausfordernden und schönen Aufgabe, um weitere acht Jahre den Landkreis Neuwied fit für die Zukunft zu machen.
In gewisser Weise war ich dadurch die meiste Zeit de facto so etwas wie ein Krisenmanager.
Seine bisherige Amtszeit sei zum überwiegenden Teil vom Krisenmanagement geprägt gewesen, so Hallerbach: Zusammen mit seiner Verwaltung habe er zuerst die Corona-Pandemie bewältigen müssen, dann sei die Flut an der Ahr gekommen. Als Folge des Ukraine-Krieges habe der Kreis sich mit der drohenden Energie- und Gasmangellage auseinandersetzen müssen und mit der Unterbringung und Versorgung der Menschen, die aus der Ukraine in den Kreis kamen.
Hallerbach blickt positiv auf seine erste Amtszeit zurück
In gewisser Weise sei er die meiste Zeit de facto so etwas wie ein Krisenmanager gewesen, so Hallerbach: "Alle beteiligten Institutionen haben bei der Krisenbewältigung toll zusammengearbeitet. Wir haben uns gegenseitig geholfen, voneinander gelernt und sind dadurch eng zusammengewachsen." Der Zusammenhalt sei immer noch zu spüren, das wisse er sehr zu schätzen.
Ich möchte auch weiterhin eine starke und verlässliche Politik umsetzen, die sich an den Realitäten und den örtlichen Gegebenheiten orientiert.
Zur Leistungsbilanz gehöre auch, dass der Kreis Neuwied mittlerweile zu den vier wirtschaftsstärksten Kreisen in Rheinland-Pfalz gehöre. Außerdem konnte laut Hallerbach der Schuldenberg abgebaut und ein ausgeglichener Haushalt aufgestellt werden. Aufgrund der stabilen wirtschaftlichen Entwicklung im Kreis seien Immobilien wie Kitas und Schulen in einem guten Zustand. Es seien 1.700 Kita-Plätze geschaffen worden: "Das war ein Riesenkraftakt."
Bis zu 10 Prozent Einsparungen Neuwieder Landrat kritisiert Pläne für deutlich weniger Busse in RLP
Landrat Achim Hallerbach (CDU) ist verärgert über die Pläne der Landesregierung, bis zu zehn Prozent der Busfahrten einsparen zu wollen. Der Grund ist einfach - es fehlt Geld.
Was möchte Hallerbach im Kreis Neuwied noch umsetzen?
Es gebe eine lange Liste an Schwerpunkten für eine zweite Amtszeit. Dazu gehöre etwa, den Katastrophenschutz weiter auszubauen. Weitere Schwerpunkte seien die medizinische Versorgung und die Ansiedlung eines Anwenderzentrums für Robotik und Künstliche Intelligenz.
Außerdem soll der Kreis Neuwied nach Angaben von Hallerbach weiter als Wirtschaftsstandort ausgebaut werden. Dazu müssten neue Gewerbeflächen ausgewiesen werden. Wenn nicht, könnten Nachfrage, Steuereinnahmen und Arbeitsplätze verloren gehen. Er wolle weiter für Stabilität im Kreis Neuwied sorgen, so Hallerbach: "Ich möchte auch weiterhin eine starke und verlässliche Politik umsetzen, die sich an den Realitäten und den örtlichen Gegebenheiten orientiert."