Gerd Dittmann (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag, dass er sich die Entscheidung zum Rücktritt von seinem Amt nicht leicht gemacht hat. Er sehe sie aber als alternativlos an und wolle somit die politische Verantwortung für den drohenden Millionenverlust des Kreises Altenkirchen tragen. Der 64-Jährige war in den vergangenen Monaten vielfach kritisiert worden, etwa von der CDU-Kreistagsfraktion. Zum 31. August tritt er als Kreisbeigeordneter zurück.
3,6 Millionen Euro verloren Kreis Altenkirchen geht bei Greensill-Pleite vom Schlimmsten aus
Der Kreis Altenkirchen geht davon aus, dass die bei der Greensill-Bank angelegten 3,6 Millionen Euro ganz verloren gehen könnten. Für die Bürger habe das aber keine Konsequenzen.
Dittmann selbst betonte immer wieder, er habe aus seiner Sicht alles nur Mögliche getan, um die Sache aufzuklären. Er ist beim Kreis Altenkirchen Leiter des Bereichs Abfallwirtschaft. Der Abfallwirtschaftsbetrieb hatte 3,6 Millionen Euro bei der inzwischen insolventen Greensill-Bank angelegt. Das Geld könnte vollständig verloren gehen.
Dittmann-Rücktritt: Ende nach 35 Jahren Arbeit im Kreistag Altenkirchen
38 Jahre lang war Gerd Dittmann eigenen Angaben zufolge in der Kommunalpolitik im Kreis Altenkirchen tätig, 35 davon im Kreistag. Landrat Peter Enders (CDU) sagte, der Rücktritt zeuge von großem Verantwortungsbewusstsein, aber auch von Konsequenz. Dass jemand in der heutigen Zeit die politische Verantwortung übernimmt, sei nicht selbstverständlich.

Kreis Altenkirchen: Ausblick in Sachen Greensill-Forderung
Wie Gerd Dittmann bei der Pressekonferenz in Altenkirchen mitteilte, ist heute in Bremen die zweite Gläubigerversammlung in Sachen Greensill-Insolvenz. Er sei zuversichtlich und vorsichtig optimistisch, dass der Kreis Altenkirchen nicht leer ausgehe und zumindest einen Teil der 3,6 Millionen Euro zurückerhalte. Die Abwicklung würde aber vermutlich noch Jahre dauern.