Aus Sorge, keinen Ersatz zu finden, habe der Kreis Mayen-Koblenz sein ursprüngliches Vorhaben, dem Transportunternehmen Transdev zu kündigen, fallen gelassen. So begründet der Landrat des Kreises Mayen-Koblenz, Alexander Saftig (CDU) die Entscheidung auf SWR-Anfrage am Freitag.
Ursprünglich war davon die Rede, Transdev zumindest das Streckennetz in der Vordereifel zu entziehen. Damit das Unternehmen mehr Kapazitäten für die Linien auf dem Maifeld und in der Pellenz hat. Der Kreis Mayen-Koblenz hatte prüfen lassen, ob eine Kündigung möglich wäre.
Anwälte sahen gute Gründe für Kündigung von Busunternehmen
Ein Anwaltsbüro war laut SWR-Informationen zu dem Schluss gekommen, dass die Ausfälle und Vorfälle dafür ausreichend wären. Trotzdem hatten sich die Mitglieder des Kreisausschusses, nach Auskunft des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Maifeld, Maximilian Mumm (SPD), am Montag dafür entschieden, dem derzeitigen Busunternehmen alle drei Linienbündel zu belassen. Der Kreis Mayen-Koblenz hatte die Entscheidung erst nicht kommentieren wollen.
Jetzt teilte Landrat Saftig mit, dass es nicht realistisch sei, bei einer sogenannten Notvergabe einen Ersatzbetreiber zu finden. Außerdem habe sich die Situation, vor allem was die Busausfälle betrifft, verbessert. Bei der Sicherheit mache man weiterhin keine Kompromisse. Jeder Hinweis in diese Richtung werde der Polizei und den Aufsichtsbehörden gemeldet. Eine der Aufsichtsbehörden ist der Landesbetrieb Mobilität, der Mitte Januar ein Bußgeldverfahren eingeleitet hat, das bis heute nicht abgeschlossen ist.
Kreisausschuss hält an Busunternehmen fest Ärger mit Transdev - was muss noch passieren?
Seit drei Monaten gibt es in der Vordereifel viel Wirbel um das Busunternehmen Transdev. Dennoch will der Kreis Mayen-Koblenz am Anbieter festhalten. SWR Reporterin Martina Gonser kommentiert.
Der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel (VRM), Stephan Pauly, hatte sich dafür ausgesprochen, dem Transportunternehmen Transdev eine von drei Linien in der Vordereifel zu entziehen. Auch nach drei Monaten herrsche immer noch Chaos im Busbetrieb der Kreise Mayen-Koblenz und Ahrweiler.
Bürgermeister erstattet Strafanzeige gegen Busfahrer
Erst vor wenigen Tagen hatte es erneut einen Zwischenfall gegeben. Danach erstattete der Verbandsbürgermeister von Maifeld, Maximilian Mumm, Strafanzeige gegen den Busfahrer. Dieser soll Grundschulkinder fälschlicherweise nicht in ihrem Heimatort abgesetzt haben.
Stattdessen sei er mehr als zehn Kilometer in die falsche Richtung gefahren, zum Teil über die Autobahn. Schließlich habe der Transdev-Busfahrer die sechs- und siebenjährigen Kinder in einem für sie völlig unbekannten Ort abgesetzt und sich selbst überlassen. Die Strafanzeige des Bürgermeisters lautet auf Freiheitsberaubung, Nötigung und Aussetzung.