Bürger unterstützen Regenrückhalteprojekt

Hochwasserschutz: Ahrkreis informierte über Auffangbecken

Stand

Der Kreis Ahrweiler setzt beim Bau von 17 Regenrückhaltebecken auf Unterstützung durch Bund und Land. Die Becken sollen extreme Flutwellen verhindern, hieß es auf einer Bürgerinfo.

Landrätin Cornelia Weigand (parteilos) sprach von einem Mammutprojekt, das deutschlandweit einmalig sei. Experten haben die genauen Standorte der 17 großen Rückhaltebecken festgelegt. Hätte es diese Becken schon bei der Ahrflut im Sommer 2021 gegeben, hätten sie mehr als die Hälfte der Wassermassen auffangen können.

Standorte für 17 große Regenrückhaltebecken

Landrätin Weigand und Experten von Ingenieurbüros erläuterten in einer Videokonferenz, dass zunächst vier Becken errichtet werden sollen. Sie haben den größten Effekt. Am Sahrbach oberhalb von Kreuzberg, am Armuthsbach oberhalb von Schuld, am Ahrbach oberhalb von Ahrdorf und am Trierbach oberhalb von Trierscheid. Sie orientieren sich an den Hochwasserrückhaltebecken, die es in Niederpöbel im Freistaat Sachsen gibt.

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Interessierte konnten online Fragen stellen

Bürgerinnen und Bürger konnten sich bei der Infoveranstaltung im Internet zuschalten und ihre Fragen stellen. Benedikt Steinhoff aus Altenahr stellte etwa die kritische Frage, ob die Kreisverwaltung Ahrweiler konkrete Maßnahmen plant, um sicherzustellen, dass die seit 1920 in den Schubladen liegenden Pläne für Rückhaltebecken nicht erneut in Vergessenheit geraten - besonders nach den verheerenden Hochwassern von 2021.

Finanzierung noch völlig unklar

Die 17 gewaltigen Becken würden nach heutigem Stand insgesamt mehr als 1,7 Milliarden Euro kosten. Landrätin Weigand sprach sogar mehrmals von 2 Milliarden Euro. Die Kommunen im Kreis könnten nicht mal einen Bruchteil davon übernehmen. Jetzt soll ein Zweckverband gegründet werden, der Bau und Finanzierung abwickelt.

Laut Landrätin Weigand hat das Land Rheinland-Pfalz erklärt, es werde dem Verband beitreten. Das Klimaschutzministerium habe gesagt, der Landkreis solle schon mal anfangen und es habe für die ersten Schritte eine finanzielle Unterstützung signalisiert.

Enteignungen sind nicht ausgeschlossen

Ein Bürger wollte wissen, ob Grundstücksbesitzer enteignet werden, wenn sie ihr Land nicht verkaufen, auf denen ein Damm entstehen soll. Anja Toenneßen von der Kreisverwaltung sagte, man versuche, sich einvernehmlich zu einigen. Rein rechtlich sei es möglich, zu enteignen, aber das sei nicht das Ziel des Landkreises.

Landrätin Weigand appellierte an die Solidarität der Menschen in der Ahrregion. Die 17 Rückhaltebecken erhöhten den Schutz der Bürger deutlich. Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 waren 135 Menschen ums Leben gekommen.

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