Antwort des Wirtschaftsministeriums

Rhein in Flammen 2023: Kein Geld vom Land Rheinland-Pfalz

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Das Großfeuerwerk Rhein in Flammen kann im kommenden Sommer keine direkte Finanzhilfe vom Land erwarten. Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Freien Wähler hervor.

Diese fürchten Finanzprobleme, weil Rhein in Flammen im vergangenen Jahr wegen der Trockenheit und des Niedrigwassers einen Teil des Programms ausfallen lassen musste. Betroffen waren Feuerwerke und der Schiffskonvoi.

Kommunen halten an Rhein in Flammen fest

Die Kommunen links und rechts des Rheins wollen dennoch an Rhein in Flammen festhalten. Das sagten vom SWR befragte Bürgermeister.

David Langner (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, will dies nach eigenen Angaben auch ohne Landeszuschuss tun. Langner sagte dem SWR: "Für mich auch keine Frage: Rhein in Flammen gehört zu Koblenz, gehört zu dieser Region." Die Veranstaltung locke Menschen an und begeistere sie, deshalb wolle er Rhein in Flammen weiter am Leben erhalten, so Langner.

Das sehen auch die Bürgermeister von Lahnstein, Braubach, Rhens und Spay so. Die jahrzehntealte Traditions-Veranstaltung nun wegen geringerer Einnahmen komplett infrage zu stellen, sei nicht gerechtfertigt, sagten sie. Außerdem kritisierten einige von ihnen, dass die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH in guten Jahren offenbar keine Rücklagen für solche Fälle gebildet habe. Eine Unterstützung des Landes wünschen sich einige dennoch. Das Großereignis sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region und ziehe international Gäste an.

Wichtigkeit der Veranstaltung für die Region

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) schrieb trotz der Absage für Finanzhilfen auf eine Anfrage der Freien Wähler aber auch, dass Rhein in Flammen 2023 eine große Strahlkraft für die Tourismusregion "Romantischer Rhein" habe. Von der regionalen Veranstaltung profitierten Gastronomie, Hotellerie, Schifffahrtsunternehmen sowie nachgelagerte Wirtschaftszweige im Rheintal.

Das Konzept soll neu ausgerichtet werden

Die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH als Veranstalterin erarbeite derzeit ein Konzept für die Neuauflage des Traditionsspektakels im diesjährigen Sommer.

Im vergangenen August war die Zahl der Feuerwerke bei Rhein in Flammen wegen Dürre und Trockenheit von sieben auf fünf verringert worden. Der fahrende Schiffskonvoi mit mehr als 35 Schiffen wurde abgesagt. Nur 27 Schiffe versammelten sich in Koblenz unter einem Höhenfeuerwerk.

Buntes Feuerwerk bei Rhein in Flammen (Foto: dpa Bildfunk, Volker Lannert)
Im vergangenen Sommer war die Zahl der Feuerwerke bei Rhein in Flammen wegen Dürre und Trockenheit eingeschränkt worden.

Koblenzer OB Langner investiert gerne in Rhein in Flammen

Natürlich hätten unter anderem das Niedrigwasser und die Dürre dazu geführt, dass man die Veranstaltung infrage stelle, weiß auch Langner. Der Koblenzer Oberbürgermeister betont aber auch: "Ich kann, was mir vorliegt, nur sagen, dass die Rheinland-Pfalz Touristik bisher bei dieser Veranstaltung kein Minus machen musste. Das Minus haben allerdings die Anrainer verbuchen müssen." Für die Stadt Koblenz seien einige Kosten angefallen, aber sie habe das Geld immer wieder gerne investiert, sagte Langner.

"Planung hat gerade erst begonnen"

Die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH geht derzeit davon aus, dass die Großveranstaltung Rhein in Flammen in diesem Jahr wie gewohnt stattfinden kann. Die Planungen seien gerade erst gestartet, sagte Geschäftsführer Stefan Zindler dem SWR. Deshalb sei noch nicht absehbar, ob es überhaupt Probleme bei der Finanzierung gebe - wovon die Freien Wähler im Landtag ausgehen.

Dass das Wirtschaftsministerium ablehne, Rhein in Flammen finanziell zu unterstützen, sei nachvollziehbar, so Zindler. Man könne ja nicht vom Land verlangen, für Großveranstaltungen einzuspringen. 

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