Die Geierlay-Hängeseilbrücke - im Einbahnstraßensystem gehen Besucher in nur eine Richtung über die Brücke (Foto: SWR)

Tierparks, Burgen, Wandern und Radfahren

Nichts wie raus an Ostern: Tipps für Ausflüge im Norden von RLP

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Pia Nicoley

Viele Menschen freuen sich an Ostern auf ein bisschen Abwechslung. Die gute Nachricht: Etliche Ausflugsziele im Norden von Rheinland-Pfalz sind wieder ohne Einschränkungen auf - etwa die Geierlay im Hunsrück.

Die Klassiker unter den Ausflugszielen

Noch relativ neu, aber trotzdem eine der absoluten Attraktionen im Norden von Rheinland-Pfalz ist die Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück. Während der Corona-Pandemie gab es teils strikte Auflagen, teilweise war sie auch komplett gesperrt: Inzwischen kommt man nach Angaben der Betreiber aber wieder ohne Maske oder 3G-Nachweis von Mörsdorf auf die andere Seite nach Sosdorf.

Der Geysir Andernach ist mit seiner etwa 50 bis 60 Meter hohen Fontäne der höchste Kaltwassergeysir der Erde.  (Foto: SWR)
Der Geysir Andernach ist mit seiner etwa 50 bis 60 Meter hohen Fontäne der höchste Kaltwassergeysir der Erde. Ursache dafür ist Kohlensäure aus Magmakammern in der Tiefe des vulankanischen Gesteins in der Eifel. (Archivbild)

In Andernach schießt wieder der größte Kaltwasser-Geysir der Welt in die Höhe, ein Spektakel, dass sich jedes Jahr tausende Menschen auf dem Namedyer Werth ansehen. Startpunkt ist immer das Geysir-Museum am Rheinufer, dort muss man weiter eine FFP2- oder eine medizinische Maske tragen.

Ein weiterer "Klassiker" unter den Ausflugszielen im Norden von Rheinland-Pfalz ist der Schmetterlingsgarten im Bendorfer Stadtteil Sayn im Garten des Schlosses der Fürstenfamilie zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. Die Besucher werden beim Rundgang durch das große Glashaus von tausenden Schmetterlingen umflattert. Wer will, kann sich danach noch das Neue Museum im Schloss ansehen - oder die Sayner Hütte, die nur einen Steinwurf entfernt liegt.

Wegen der vulkanischen Landschaft wird die Brohltalbahn auch Vulkanexpress genannt. (Foto: SWR, SWR -)
Wegen der vulkanischen Landschaft wird die Brohltalbahn auch Vulkanexpress genannt.

Ganz hoch im Norden von Rheinland-Pfalz lockt der Vulkanexpress im Brohltal im Kreis Ahrweiler seit Jahrzehnten Besucher an: Die Schmalspurbahn tuckert seit 1977 durch das Tal. Früher transportierte sie vulkanisches Gestein, heute sind es Touristen. Fahrten werden am Ostersonntag und Ostermontag angeboten. Danach könnte man an den Laacher See weiterfahren - oder zum Andernacher Geysir.

Wer es etwas geruhsamer mag: Die Ausflugsschiffer auf dem Mittelrhein und der Mosel sind entweder bereits in die Saison gestartet, oder machen an Ostern die ersten Fahrten - etwa in Koblenz, Spay oder Vallendar. Auch das ist ein echter Klassiker für einen schönen Tagesausflug.

Wildes Mittelrheintal von oben mit Blick auf die Loreley (Foto: SWR)
Ein Wahrzeichen von Rheinland-Pfalz: das romantische und wilde Mittelrheintal - mit dem berühmten Loreley-Fels. © SWR

Und dann natürlich: Das Loreley-Plateau am Mittelrhein - weltbekannt durch die Sage von der Nixe, die sich hoch oben auf dem Felsen über St. Goarshausen ihr goldenes Haar kämmt. Besucher können mit dem Auto kommen und sich den neuen Kultur- und Landschaftsgarten auf dem Naturdenkmal ansehen. Auch Wandern kann man prima rund um die Loreley. Und wer sich für Kunst interessiert, kann sich bei einer Wanderung auf die Spuren des berühmten englischen Malers William Turner am Mittelrhein begeben und sich digital seine Werke auf dem Handy zeigen lassen.

Neustart für Osterbräuche nach der Corona-Pandemie

Zwei Jahre lang gab es wegen der Corona-Pandemie eine Pause, jetzt leben im Norden von Rheinland-Pfalz die traditionellen Osterbräuche wieder auf. In Winningen an der Mosel etwa findet am Ostersonntag wieder das sogenannte Eierkibben rund um den Weinhexbrunnen in der Ortsmitte statt: Dabei treten jeweils zwei Kontrahenten mit einem hart gekochten Osterei gegeneinander an - wer das Hinterteil des gegnerischen Eis eindrückt, hat gewonnen.

Auf dem Loreley-Plateau bei St. Goarshausen wird nach Corona-bedingter Pause nun wieder das Oster-Ritterturnier ausgetragen. Von Karsamstag bis Ostermontag erwarten die Besucher neben dem täglichen Lanzenstechen hoch zu Ross auch ein Mittelaltermarkt mit Gaukelei und Musik. Weitere Informationen gibt es auf der Website der Veranstalter.

Wunderschöne Wanderwege im Norden von Rheinland-Pfalz

Der Norden von Rheinland-Pfalz ist ein echtes Paradies für Wanderer: Es gibt Fernwanderwege wie den Westerwaldsteig, den Rheinsteig oder den Moselsteig. Auf dem Ahrsteig sind seit der Flut einige Abschnitte in Ufernähe noch nicht wieder begehbar, Umleitungen sind aber ausgeschildert. Wer zum Wandern oder Radfahren ins Ahrtal kommen will, kann übrigens den Wanderbus nutzen, der von Karfreitag an aus Altenahr über die Ahrhöhen bis nach Rheinbach fährt. Übrigens: Touristen sind herzlich willkommen im Ahrtal und werden nach der Flut auch dringend gebraucht.

Geschnitzte Wanderschuhe am Ahrsteig (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Geschnitzte Wanderschuhe am Ahrsteig

Dazu kommen unzählige längere und kürzere Rundwanderwege wie beispielsweise die Traumpfade am Rhein, an der Mosel und in der Eifel. Einer von ihnen, der Mosel-Traumpfad Eltzer Burgpanorama, führt zur märchenhaften Burg Eltz mitten im Wald in einem Seitental der Mosel. Sie ist ein besonders beliebtes Motiv für Instagram-Fotos.

Die Influencerin Yvonne Pferrer vor der Burg Eltz.  (Foto: SWR, CaseiMedia)
Die Influencerin Yvonne Pferrer (links) vor der Burg Eltz. © SWR/CaseiMedia

An der Mosel kann man ein weiteres Highlight erleben: Wandern am Calmont, dem steilsten Weinberg Europas. Wer sich traut, kann dabei auch ein Stück des Weges über den Calmont-Klettersteig zurücklegen und von oben auf die Mosel zwischen Bremm und Ediger-Eller blicken.

Die Lahn bei Obernhof und ein kleines Boot fährt. (Foto: SWR)
So einen Blick hat man vom Lahnweinstieg auf den kleinen Ort Obernhof.

An der Lahn gibt es für Wanderer seit dem vergangenen Jahr ein neues Angebot: Zwischen Weinähr und Obernhof kann man den Lahnweinstieg laufen, dabei wunderschöne Ausblicke auf das Lahntal und das Gelbachtal genießen - und zum Abschluss vielleicht noch ein Glas Lahnwein trinken.

Auch Radfahrer kommen im Norden von Rheinland-Pfalz auf ihre Kosten - überall in der Region sind entsprechende Wege ausgeschildert. Etwa rund um die Maare in der Eifel, auf dem Maifeld, auf dem Rheinradweg oder im Westerwald.

Burgen, Museen und Ausstellungen auch draußen im Freien

Wer Lust hat, sich eine mittelalterliche Burg anzusehen, der ist im Norden von Rheinland-Pfalz genau richtig: Im Welterbe Oberes Mittelrheintal gibt es so viele Burgen in unmittelbarer Nähe wie sonst nirgends, etwa die Pfalzgrafenstein im Rhein bei Kaub oder die Marksburg in Braubach. Eine Burg, die es übrigens zwei Mal gibt: Als der Eigentümer sie vor Jahren nicht verkaufen wollte, wurde sie in Japan kurzerhand detailgetreu nachgebaut.

Marksburg (Foto: Pressestelle, Rheinland-Pfalz Tourismus)
Hoch über Braubach am Rhein thront die im 13. Jahrhundert erstmals erwähnte Marksburg. Hier erlebt jeder Besucher eine beeindruckende Reise ins Mittelalter und findet vielleicht im mittelalterlichen Kräutergarten mit rund 160 Heilpflanzen ein außergewöhnliches Zauberkraut.

Für Koblenz-Besucher sind das Schloss Stolzenfels und die Festung Ehrenbreitstein hoch über dem Rhein ein Muss. Sie ist am Palmsonntag in die neue Saison gestartet. Wer will, fährt mit der Seilbahn vom Deutschen Eck hoch auf das Festungsgelände. Vorher sollte man sich aber am Rheinufer und in der Altstadt noch die Freiluft-Ausstellung "Alltagsmenschen" ansehen - und vielleicht ein Foto vor oder mit den lebensgroßen Figuren machen, die dort bis Juni aufgestellt sind.

Koblenz

Ungewöhnliche Freiluft-Ausstellung in der Altstadt "Alltagsmenschen" in Koblenz sind echte Hingucker

Die Figuren der Künstlerinnen Christel und Laura Lechner stehen am Schloss oder am Deutschen Eck in Koblenz: Die "Alltagsmenschen" zaubern gerade viele Menschen ein Lächeln ins Gesicht.

Wer dagegen Lust darauf hat, in ein Museum zu gehen und eine Reise in die Vergangenheit zu machen, etwa in die Zeit des Kalten Krieges, der ist im Bunkermuseum in Cochem richtig. Dort kann man sich den früheren Geheimbunker der Deutschen Bundesbank tief unter der Erde ansehen. Danach kann man sich noch die Reichsburg hoch über der Stadt Cochem ansehen.

Und dann noch: Zoos und Tierparks im Norden von RLP

Auch die Tierparks im Norden von Rheinland-Pfalz und der Zoo in Neuwied freuen sich über Ostern auf viele kleine und große Besucherinnen und Besucher. Im Tierpark Rheinböllen kann man sich vor allem heimische Wildtiere und bedrohte Haustierrassen ansehen, heißt es auf der Internetseite. Dazu leben dort auch einige Exoten, wie etwa Polarwölfe oder Zwergotter. Der Tierpark ist an allen Ostertagen geöffnet.

Im Hunsrück gibt es auch noch den Tier-Erlebnispark in Bell. Dort ist nach Angaben der Betreiber jetzt das neue begehbare Damwildgehege fertig. Und im Gehege der Erdmännchen leben jetzt neue Borstenhörnchen. Wer will, kann den Tier- und Märchenpark zudem bei Nacht erleben, wenn tausende Lichter in den Bäumen kleine Lichtpunkte setzen. An Ostern ist der Tierpark den Angaben auf der Internetseite zufolge aber nur am Ostermontag geöffnet.

Bison im Wildpark Bad Marienberg (Foto: SWR, SWR -)
Ein Bison im Wildpark Bad Marienberg

Im Westerwald gibt es gleich drei Tierparks, die einen Ausflug lohnen: Der Wildpark in Bad Marienberg, bei dem man den Angaben zufolge auf einem vier Kilometer langen Rundweg unter anderem Wisente, Lamas oder Hochlandrinder bestaunen kann. Im Tierpark in Niederfischbach gibt es viele Küken und Lämmchen zu bestaunen, die pünktlich vor Ostern geboren wurden. Und man darf sie auch füttern, wenn sie an den Zaun des Geheges kommen. Und im Wild-Freizeitpark-Westerwald in Gackenbach ist die Sommerrodelbahn eine Attraktion - neben den vielen Tieren wie den Alpakas, Eseln oder Braunbären auf der Streichelwiese neben dem Abenteuerspielplatz können Kinder auch die zahmeren Tiere streicheln, denn vorsichtiges Anfassen ist ausdrücklich erlaubt.

Im Wild- und Freizeitpark in Klotten an der Mosel kann man eine Fahrt mit der steilsten Wildwasserbahn in Rheinland-Pfalz oder einer Achterbahn machen und danach bei einem Rundgang jede Menge Tiere sehen, etwa Nasenbären, Mufflons oder Nandus. Auch der Zoo in Neuwied ist über Ostern geöffnet - und wer rechtzeitig da ist, kann beispielsweise zusehen, wie die Pinguine, die Seehunde oder die Erdmännchen gefüttert werden.

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