Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Mann sich vor allem bei älteren Menschen als Polizist ausgegeben hatte. Die Opfer hätten ihm Geld und Wertsachen überlassen, weil ihnen zuvor erzählt wurde, dass in ihrer Nachbarschaft Einbrecher unterwegs seien. Insgesamt soll der Mann knapp 37.000 Euro erbeutet haben. Etwas mehr als die Hälfte davon habe er an eine Betrügerbande in die Türkei überwiesen.
Restliche Bandenmitglieder sollen sich in der Türkei aufhalten
Die übrigen Mitglieder sind nach Angaben des Gerichts für die Polizei wohl nicht greifbar. Der Angeklagte war nach Angaben der Verteidigung der Abholer, also die einzige Person, die wirklich persönlich zu den Opfern ging und das Geld und die Wertsachen abholte. Alle anderen Bandenmitglieder befinden sich den Angaben zufolge in der Türkei. Der Angeklagte kenne keinen von ihnen mit echtem Namen und sei den meisten nie begegnet.
Falscher Polizist zu einer Haftstrafe verurteilt
In der Urteilsbegründung haben die Richter noch einmal betont, dass es sich um einen Fall handele, bei dem es gleichzeitig Gründe für eine harte, aber auch Gründe für eine milde Strafe gebe. Für eine harte Strafe spreche, dass die Opfer allesamt alt seien. In einigen Fällen soll der Angeklagte den Rentnern ihre gesamten Ersparnisse abgenommen haben.
Nach Angaben der Richter hat es sich aber strafmildernd ausgewirkt, dass der Angeklagte bereits bei der Polizei alle Taten gestanden hat - sogar mehr, als ihm am Anfang vorgeworfen wurden. Außerdem sei er derzeit drogenabhängig, wolle jetzt aber Therapie machen.
Polizei Cochem warnt derzeit vor neuer Betrugsmasche
Die Polizei Cochem warnt vor einer neuen Betrugsmasche im Nachrichtendienst WhatsApp. Die Täter senden demnach eine Nachricht auf das Smartphone ihres Opfers. Darin behaupten sie den Angaben zufolge, ein naher Verwandter zu sein und eine neue Handy-Nummer zu haben.
In der Nachricht werde dann wegen einer angeblichen Notlage darum gebeten, Geld zu überweisen. Die Polizei appelliert eindringlich, auf solche Nachrichten nicht einzugehen und mit dem angeblichen Verwandten keinen Kontakt aufzunehmen. Laut Polizei gebe es kaum noch eine Chance das Geld zurück zu buchen.