Viele Corona-Kranke und Überlastung durch 9-Euro-Ticket

Linie RE 8: Züge zwischen Köln und Koblenz fallen wochenlang aus

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Es ist es ein Schlag für alle, die mit dem RE 8 von Koblenz nach Köln pendeln: Ab Mitte August fällt der Regionalexpress einen Monat lang aus - weil die Deutsche Bahn Personalprobleme hat.

Das Grundproblem sei der hohe Krankenstand bei DB Regio NRW, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Bahn. Dies führe zu Einschränkungen im Zugverkehr. Auch die vielen Baustellen würden Personal binden. Deshalb fahre die DB Regio NRW bis einschließlich 18. September mit einem eingeschränkten Sommerfahrplan mit rund 95 Prozent des regulären Angebotes.

Auch Bahnkunden aus RLP nutzen den Regionalexpress RE 8

Betroffen ist unter anderem auch die Linie des Regionalexpress RE 8, die demnach ab dem 15. August entfällt. Für Bahnkunden aus dem Norden von Rheinland-Pfalz bedeutet das, dass sie nicht mehr mit diesem schnellen Nahverkehrszug von Köln nach Koblenz fahren können. Sie können zwar auf den RB 27 umsteigen, der auch auf der rechten Rheinseite fährt - aber wesentlich langsamer ist.

Beim Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Nord in Koblenz sind die Personalprobleme schon lange bekannt. Der SPNV gehört zu den Verbünden, in dessen Auftrag der RE 8 fährt. Verbandsdirektor Thorsten Müller sagte dem Südwestrundfunk, trotz vielfacher Beschwerden habe die DB Regio NRW über Monate hinweg nichts an der Personalsituation verbessert. "Wir sind da - wie die Fahrgäste - ziemlich angefressen." Der Verbund habe dem Ausfall nicht zugestimmt.

Neuwieder Landrat übt harte Kritik am Ausfall

Der Landrat des Kreises Neuwied Achim Hallerbach geht noch weiter. In einem Brief an die Deutsche Bahn fordert er, dass die Entscheidung zurückgenommen wird und die Züge weiterhin fahren. Der RE 8 fährt in Rheinland-Pfalz größtenteils durch den Kreis Neuwied. Dieser Ausfall sei Chaos mit Ansage, sagt Hallerbach. Für Pendler und Schulkinder sei das eine Katastrophe.

Er befürchte, dass die Regionalbahn 27, die nun als einzige auf der Strecke fahre, dem Ansturm der Fahrgäste nicht standhalten könne. Die Bahn müsse deshalb den RE 8 wenigstens zu den Hauptverkehrszeiten weiterfahren lassen, um einen vollständigen Kollaps des Systems zu vermeiden.

Probleme unter anderen auch beim RB 27 und RB 28

Probleme gibt es laut SPNV zudem seit längerem auch auf der Linie RB 27 von Mönchengladbach über Köln und Bonn nach Linz, Neuwied und Koblenz und bei der Linie RB 28, die momentan zwischen Neuwied und Niederlahnstein pendelt. Der SPNV dränge deshalb darauf, dass die Bahn dort schnell wieder die Leistungen erbringe, für die der Zweckverband sie bezahle.

Allerdings gebe es verschiedene Ursachen für die Probleme der Bahn, die sich momentan gegenseitig verstärkten: Zu dem hohen Corona-Krankenstand und der Überlastung der Mitarbeiter durch das 9-Euro-Ticket kämen noch die vielen Baustellen im Rheintal. "Alles schlechte an Rahmenbedingungen kommt im Tal zusammen und führt zu erheblichen Störungen", so SPNV-Verbandsdirektor Müller.

Koblenz

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SWR