Fünf Sterne und 120 Betten

Kloster Calvarienberg in Bad Neuenahr-Ahrweiler soll Luxushotel werden

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Viele Jahre stand das Kloster leer. Dann wurde es Zufluchtsort für Kinder und Schüler nach der Flutkatastrophe im Ahrtal. Jetzt soll das denkmalgeschützte Gebäude zum Hotel werden.

Seit dem frühen 15. Jahrhundert thront hoch über dem Ahrtal in den Weinbergen von Bad Neuenahr-Ahrweiler das Kloster Calvarienberg. Von 1838 bis 2016 war es ein Mädcheninternat der Ursulinen-Schwestern. Danach stand es lange Zeit leer. Jetzt soll das Kloster mit dem 27.000 Quadratmeter großen Areal zu einem luxuriösen Hotel umgebaut werden.

Kitas und Schulen wurden nach der Flut im Kloster untergebracht

Im Innenhof des Klosters liegen momentan noch Spielfiguren, Schaukelpferde und rote Plastikstühlchen zwischen blühenden Magnolienbäumen. Seit der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 sind hier zwei Kindergärten untergekommen. Auch Schülerinnen und Schüler des Peter-Jörres-Gymnasiums wurden hier zwischenzeitlich unterrichtet.

Das Kloster Calvarienberg wird zum Luxushotel

Jetzt soll das denkmalgeschützte Kloster umfunktioniert werden - zu einem 5-Sterne-Hotel mit einem Wellnessbereich und bis zu 120 Betten. Architekt Roland Breunig von der Calvarienberg GmbH plant, viel von der Bausubstanz zu erhalten: die bunten Fenster, den Parkettboden, die kunstvoll verzierten Türen und den Stuck.

Die Fassade soll ebenfalls erhalten bleiben, einige Innenmauern müssten aber abgerissen werden, damit mehr Licht ins Kloster falle. Im Innenhof des Klosters ist den Angaben zufolge ein Pool vorgesehen. Im Refektorium, dem ehemaligen Speisesaal der Nonnen, könnte ein neues Restaurant entstehen, das auch für die Bürgerinnen und Bürger von Bad Neuenahr-Ahrweiler gedacht ist. Zudem ist ein begrüntes Parkdeck auf dem ehemaligen Klostergarten geplant.

Mehrere Spielsachen liegen im Innenhof des Klosters. Dort soll in Zukunft ein Pool entstehen.
Noch liegt Spielzeug der Kindergärten im Innenhof des Klosters. Dort sollen Hotelgäste in Zukunft in einem Pool schwimmen können. Bild in Detailansicht öffnen
Die Kirche mit ihren Kirchenbänken und bunten Fenstern soll weitestgehend erhalten bleiben. Dort könnten zukünftig Konzerte und andere Veranstaltungen stattfinden.
Die Kirche im Kloster Calvarienberg soll weitestgehend erhalten bleiben. Dort könnten zukünftig Konzerte und andere Veranstaltungen stattfinden. Bild in Detailansicht öffnen
Ein leerer Saal mit bunten Fenstern. Im Refektorium, dem ehemaligen Speisesaal der Nonnen, könnte ein neues Restaurant entstehen.
Im Refektorium, dem ehemaligen Speisesaal der Nonnen, könnte ein neues Restaurant entstehen. Dort sollen auch die Bürgerinnen und Bürger von Bad Neuenahr Essen gehen können. Bild in Detailansicht öffnen
Der alte Ofen im Kloster Calvarienberg. Dort könnte bald wieder Klosterbrot gebacken werden.
Das Lieblingsobjekt von Architekt Breunig: die Klosterbäckerei. In dem alten Ofen könnte bald wieder Klosterbrot gebacken werden. Bild in Detailansicht öffnen

Kirche soll erhalten bleiben

Vieles soll laut Breunig aber so bleiben, wie es ist - beispielsweise die Kirche. Kirchenbänke und Altar kommen raus, dann sollen dort Konzerte und Veranstaltungen stattfinden. Der Seitenchor der Kirche bleibe im Besitz der Ursulinen, genau wie die Krypta, in der nach wie vor geheiratet oder Gottesdienst gefeiert werden kann. Lieblingsobjekt von Breunig ist allerdings die Klosterbäckerei: "Hier kann ich mir vorstellen, dass wieder Klosterbrot für alle gebacken wird."

Projekt Calvarienberg soll 50 Millionen Euro kosten

Die Bauarbeiten sollen beginnen, sobald ein Investor und ein Hotelbetreiber gefunden sind. Das kann laut Breunig Anfang nächsten Jahres sein. Die Investitionskosten liegen bei rund 50 Millionen Euro. Und die ersten Gäste? Die könnten, wenn alles nach Plan läuft, schätzungsweise 2029 im Kloster Urlaub machen.

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SWR