Vier Jahre lang wurde der ursprüngliche Schwimmteich Linderhohl umgebaut und erneuert. Das sei nötig gewesen, weil die Anlage nicht mehr den neuesten Sicherheitssrichtlinien entsprochen habe, erklärt Becker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen. Am 11. Juni soll die Linderhohl offiziell wiedereröffnet werden.
Naturbad in Höhr-Grenzhausen: Mehrkosten durch Altlasten
Für die Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen ist die Generalsanierung ein Großprojekt, das einiges kostet - laut VG-Bürgermeister Thilo Becker etwa 2,7 Millionen Euro. Rund 900.000 Euro kommen vom Land.
Damit habe die Generalsanierung etwa 300.000 Euro mehr gekostet, als geplant, so Becker. Die Mehrkosten seien vor allem dadurch entstanden, dass bei den Bauarbeiten an den Becken eine Farbschicht zutage kam, die den Schadstoff PCB enthielt. Es sei teuer und aufwendig gewesen, die Farbschicht von einer Spezialfirma abtragen und entsorgen zu lassen, erklärt Becker.

Schwimmen ohne Chlor in Höhr-Grenzhausen ist Tradition
Der Verbandsbürgermeister ist sich sicher, dass die Investition sich lohnen wird: "Die Stadt Höhr-Grenzhausen und die Region bekommen ein zukunftsfähiges Schwimmbad. Mit einer tollen Wasserqualität, ganz ohne Chlor."
Schwimmen in ungechlortem Wasser - dafür war das Bad bekannt. Und das sollte auch so bleiben, so Becker. Die Filteranlage wurde deshalb komplett erneuert. Der sogenannte Neptunfilter reinigt das Wasser mit einem speziellen Granulat und speziellen Wasserpflanzen. Dadurch wird das das Wasser auf natürlichem Wege gereinigt.
Klares Wasser auch ohne Chemie im Naturbad Linderhohl
Die neue Filteranlage habe noch einen Vorteil, erklärt Becker. Sie reinige das Wasser so gründlich, dass es wesentlich klarer sein werde als das Wasser in der alten Schwimmteichanlage. Er hoffe, dass das auch viele Badegäste anziehen werde, die sich früher davor gescheut hätten, im damals trüben Wasser zu schwimmen.

Ein 50-Meter-Becken für sportliche Schwimmer
Auch die Becken wurden komplett erneuert. Vor allem das Schwimmerbecken wurde begradigt und hat jetzt eine 50 Meter-Bahn. Mit den neuen Becken habe die Anlage zwar ihren Charakter als Schwimmteich verloren, räumt Thilo Becker ein. Dafür könnten jetzt Vorgaben etwa für Sichttiefen eingehalten werden, was die Sicherheit im Bad erhöhe.
Rutsche und Gebäude bleiben
Nach der Generalsanierung bekommt das Schwimmerbecken eine Rampe, damit auch Badegäste etwa mit Rollatoren problemlos ins Wasser steigen können.
Viel Neues also im Naturbad Linderhohl. Aber es wird auch noch Bekanntes nach der Wiedereröffnung geben. Die Gebäude etwa, in denen die Umkleidekabinen oder der Kiosk untergebracht sind. Und die lange Rutsche, die jetzt allerdings in einem extra angelegten Becken endet.

Uneinigkeit über Ticketsystem
Unklar ist laut Becker bislang noch, welches Bezahlsystem das neue Bad erhalten soll. Er könne sich ein Online-Ticketverkaufsystem vorstellen, wie es das Schwimmbad in Nastätten habe. Der Verbandsgemeinderat habe die Verwaltung aber beauftragt, nochmals zu prüfen, ob ein digitales System tatsächlich deutlich günstiger als ein Verkauf mit Personal an der Kasse sei.