Noch immer gibt es im Ahrtal viele beschädigte oder provisorisch wiederhergerichtete Straßen, die es für Schwangere oder Frauen im Wochenbett schwierig machen, eine Hebamme aufzusuchen. Nach Angaben des Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) ist es für Familien in den Flutgebieten deshalb oft leichter, wenn die Hebamme zu ihnen kommt.
Hebammenmobil ab 10. März in Flutgebieten im Einsatz
Das Hebammenmobil des ASB stelle somit eine Entlastung für die Familien dar, die sich sonst womöglich auf weite Wege machen müssten, sagte Projektleiterin Stefanie Könitz-Goes. Der weiß-gelbe Bus wurde am Freitag in Bad Neuenahr-Ahrweiler offiziell vorgestellt und soll ab dem 10. März in den rheinland-pfälzischen und nordrhein-westfälischen Flutgebieten im Einsatz sein.

Es sei ein niedrigschwelliges und kostenloses Angebot für Schwangere und Wöchnerinnen, sagte Könitz-Goes. Kommunen könnten ihren Bedarf mitteilen und Frauen sich für Termine anmelden, aber auch spontan kommen. Aus diesen Anforderungen ergäben sich die Routen der Praxis auf vier Rädern mit einer Hebamme aus der jeweiligen Region und einem Rettungssanitäter an Bord.
Ahr-Thermen werden doch am gleichen Standort wieder aufgebaut
Umgebauter Bus ist gut augestattet
Laut Könitz-Goes wurde der Bus zwei Monate lang umgebaut. "Jetzt hat er eine Liege, einen Besprechungsbereich, ein Waschbecken, eine Babywaage, einen Wehenschreiber und eine Spielecke für Geschwisterkinder", sagte die Projektleiterin. Finanziert worden sei das Fahrzeug mit Spenden über die Aktion Deutschland Hilft.

"Für die Hebamme ist die Organisation unaufwändig und sie spart sich Fahrwege. Das verkürzt den ganzen Prozess und entlastet die Hebammen deutlich."
Hilfe gegen den Hebammenmangel
In ganz Deutschland gebe es immer weniger Hebammen. Das Hebammenmobil soll auch da Abhilfe schaffen, so Könitz-Goes. Zwar könne man damit dem Mangel nicht vollständig entgegentreten, aber die Arbeit der Hebammen soll so effizienter gestaltet werden: "Für die Hebamme ist die Organisation unaufwändig und sie spart sich Fahrwege. Das verkürzt den ganzen Prozess und entlastet die Hebammen deutlich."
Wie der ASB mitteilte, ist das Hebammenmobil das erste dieser Art in Europa. Kauf, Umbau und ein einjähriger Betrieb schlügen dabei mit gut einer halben Million Euro zu Buche.