Nach Angaben des Landeskriminalamtes soll die niederländische mutmaßliche Tätergruppe für einen Sach- und Beuteschaden von mehr als vier Millionen Euro verantwortlich sein. Allein am Gebäude in Höhr-Grenzhausen war ein Schaden von 750.000 Euro entstanden.
Unfall mit Fluchtauto Niederzissen: Geldautomat gesprengt - Täter auf der Flucht
Unbekannte haben in der Nacht einen Geldautomaten gesprengt. Auf der Flucht bauten sie einen Unfall und ließen das Auto zurück. Das wird nun auf Spuren untersucht.
Durchsuchungen und Festnahmen in Deutschland und den Niederlanden
Nach Angaben der Ermittler wurden unter anderem in Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden mehrere Wohnungen und Mietwagenfirmen durchsucht. Dabei fanden die Ermittler mehr als 80 Handys, mehrere Computer und Tablets, zahlreiche elektronische Datenträger und gestohlene Kennzeichen.
Sprengstoffpakete, Kabel und Benzinkanister entdeckt
Den Angaben zufolge entdeckte die Polizei bei den Durchsuchungen auch mehrere Sprengstoffpakete, Kabel und Benzinkanister. Die Sprengstoffpakete seien noch vor Ort unschädlich gemacht worden. Auch mutmaßliche Tatkleidung und Tatfahrzeuge wurden sichergestellt.
Insgesamt 17 niederländische Tatverdächtige
Nach jetzigem Stand, so das Landeskriminalamt, stehen 17 Mitglieder einer niederländischen Tätergruppierung im dringenden Verdacht, in unterschiedlicher Zusammensetzung insgesamt 12 Geldautomatensprengungen in Deutschland verübt zu haben: sechs in Rheinland-Pfalz, drei in Nordrhein- Westfalen, zwei in Niedersachsen und eine in Hessen.
Enge Zusammenarbeit auch mit Europol und der Polizei Amsterdam
Neben den Landeskriminalämtern Hessen und Rheinland-Pfalz waren zahlreiche Ermittlungsbehörden aus vier Bundesländern involviert, auch Europol, das Bundeskriminalamt, die Amsterdamer Polizei und Staatsanwaltschaft. Nach Informationen des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz verwendeten die Täter für die Sprengungen der Automaten in den meisten Fällen Festsprengstoff.
Den Festnahmen waren monatelange verdeckte Ermittlungen vorausgegangen. Besonders im Fokus waren den Angaben zufolge verschiedene Mietwagenfirmen, die offenbar Tatfahrzeuge an die Automatensprenger vermietet hatten.
Waghalsige Fahrten mit Fluchtfahrzeugen
Die Taten würden immer gefährlicher - für Anwohner, Passanten und Einsatzkräfte, hieß es. Ein Trend, den auch das Bundeskriminalamt für das gesamte Bundesgebiet bestätigt habe. Auch die waghalsigen Fahrten mit den Fluchtfahrzeugen nach den Sprengungen seien von hoher krimineller Energie geprägt. Teilweise entfernten sich die PS-starken Fahrzeuge mit Spitzengeschwindigkeiten von über 250 km/h über die Autobahnen vom Tatort.