Luka ist 21 Jahre alt und verteilt gerade mit dem Spachtel Lehm auf der Wand eines denkmalgeschützten Hauses in Ahrweiler. Vor dem Jahrhunderthochwasser hatte Goldschmiedin Petra Hagenau hier ihre Werkstatt und einen Verkaufsraum. Beide wurden von den Wassermassen komplett zerstört. Nur ein Kronleuchter hat die Katastrophe überlebt.
Beim denkmalgerechten Wiederaufbau, bei dem nur die Materialien verwendet werden dürfen, die auch ursprünglich verbaut waren, bekommt sie jetzt Unterstützung von Luka und zwei weiteren Freiwilligen, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz machen und jetzt im Ahrtal eingesetzt sind.
Keine besonderen Vorkenntnisse für Einsatz im Ahrtal notwendig
Luka ist schon seit März dabei. Eigentlich wollte sie Restauration studieren. Für dieses Studium braucht sie aber ein Vorpraktikum und das macht sie jetzt in der Denkmalpflege im Ahrtal.
Besondere Vorkenntnisse für das FSJ seien nicht nötig, sagt Luka. Sie selber sei vorher noch nie auf einer Baustelle gewesen kenne sich in vielen Sachen gar nicht aus. Sie und ihre anderen FSJ-Kollegen würden aber super angeleitet und würden jetzt beispielsweise bereits Mauern bauen oder alte Balken austauschen.
Viel wichtiger als handwerkliche Vorkenntnisse sei die Motivation, im Ahrtal mit aufbauen und den Betroffenen helfen zu wollen, sagt Luka. Wer ein solches FSJ machen möchte, müsse aber auch mit den zum Teil schlimmen Schicksalen der Betroffenen umgehen können.
Einsätze auf Baustellen in Dernau und Bad Neuenahr-Ahrweiler
An vier Baustellen im Ahrtal unter anderem in Bad Neuenahr-Ahrweiler und in Dernau arbeitet das Team zurzeit. Die FSJler kämen bei den Betroffenen der Hochwasserkatastrophe gut an, sagt Projektleiterin Laura Haverkamp.
Denn die jungen Freiwilligen helfen nicht nur beim Wiederaufbau, sondern hören den Mensch zu, trösten und motivieren zum Weitermachen. Auf den Baustellen sei durch die jungen Freiwilligen immer gute Stimmung und das ziehe die Betroffenen hoch, so Haverkamp.
Das Projekt soll zwei Jahre lang fortgeführt werden. Luka ist ein halbes Jahr dabei. Danach sollen neue FSJler kommen und sie ablösen.