Nach der Flutkatastrophe im Sommer hat die Bundesbank bisher rund 100 Millionen Euro an kaputtem Geld erstattet. Das hat das zuständige Nationale Analysezentrum der Bundesbank in Mainz am Mittwoch mitgeteilt. Im Vergleich zu normalen Jahren sei das sehr viel. Die normale Auslastung dieses Analysezentrums für beschädigtes Bargeld liegt demnach bei 40 Millionen Euro Gegenwert in einem Jahr.
Nach dem Hochwasser 2013 in Ostdeutschland wurden zum Beispiel nur Banknoten für insgesamt sechs Millionen Euro eingereicht. Dieses Mal sind allein im ersten Monat nach der Flut im Sommer 51 Millionen Euro eingereicht worden.
100 Millionen Euro aus dem Ahrtal
Zunächst hatten sich viele Banken gemeldet, deren Tresore und Schließfächer überschwemmt worden waren. Dann reichten aber auch viele Privatpersonen verdrecktes Geld ein. Am Ende waren es rund 40 Millionen von Banken und knapp 60 Millionen von Privatpersonen.
Geldscheine können nicht einfach maschinell gereinigt werden, dafür sind sie zu stark kontaminiert. Die Scheine waren nicht nur verschlammt,, sie waren auch mit Schadstoffen verschmutzt, mit Öl oder Benzin. Außerdem waren sie zu einer kompakten Masse verklumpt.
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"Geldwäsche" ist personalaufwändig
Also hat die Bundesbank für diese Menge an kaputten Scheinen zusätzliches Personal eingestellt. Sie haben zunächst mit handelsüblichen Wäschetrocknern getrocknet, versetzt mit einem Duftstoff, damit das Geld nicht so stinkt. Auch den alten Hausfrauentrick haben die "Geldwäscher" angewendet: Zu den Scheinen wurden zum Auflockern Tennisbälle in die Trommel gegeben. Dann hat die Bundesbank die Scheine auf Echtheit geprüft, gezählt und schließlich erstattet - dazu musste wenigstens von einem Schein mehr als die Hälfte übrig sein. Das verdreckte Geld wurde dann vernichtet, kam nicht mehr in den Verkehr.
Es gab nicht nur verschmutztes Papiergeld aus dem Ahrtal
Jetzt werden nur noch die Münzen aus den Flutgebieten bearbeitet. Dieses haben die betroffenen Banken oft noch in kompletten Rollen eingeliefert. Hier kann das Geld, wenn es nicht ganz so stark verschmutzt ist, in der Maschine gezählt werden. Das Reinigen und Zählen von Münzen läuft noch bis Mitte März, bisher wurden Münzen im Gegenwert von etwas mehr als einer Million Euro abgegeben. Mitte März will die Bundesbank diese Aktion abschließen. Sie weist aber darauf hin, dass die Rückgabe von beschädigtem Geld natürlich weiterhin möglich ist.