Die Entschärfung am Dienstag dauerte eine gute halbe Stunde. Die Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes waren schneller fertig als erwartet. Die Fachleute rechneten eigentlich mit einer komplizierten Entschärfung. Denn einer der beiden Zünder an der Fliegerbombe war den Angaben zufolge stark beschädigt. Eine direkte Gefahr ging nach Angaben der Experten von der 500 Kilo schweren Bombe jedoch nicht aus.
Fliegerbombe bei Arbeiten an Fahrrinne im Rhein entdeckt
Alle Anwohner können nach Angaben des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Vallendar, Adolf Schneider, wieder zurück in ihre Häuser und Wohnungen. Auch alle Sperrungen sind seinen Angaben nach nun wieder aufgehoben.
Der Blindgänger wurde laut Wasserschutzpolizei am Donnerstagmorgen im Rhein entdeckt. Ein Bagger stieß demnach bei Arbeiten an einer tieferen Fahrrinne in der Nähe der Rheininsel Niederwerth auf den Blindgänger und holte die Bombe aus dem Fluss. Anschließend wurde sie zu einem Liegeplatz bei Urbar transportiert, um sie dort entschärfen zu können.
1.200 Menschen mussten evakuiert werden
Für die Entschärfung mussten nach Angaben der Stadt Koblenz und der Verbandsgemeinde Vallendar alle Gebäude im Radius von 500 Metern um die Fliegerbombe evakuiert werden. Etwa 200 Bewohner in der Gemeinde Urbar, die zur Verbandsgemeinde Vallendar gehört, und weitere rund 1.000 Menschen im Koblenzer Stadtteil Neuendorf waren betroffen. Sie mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Der Kampfmittelräumdienst konnte mit der Entschärfung erst beginnen, als das gesamte Evakuierungsgebiet menschenleer war.
Für Evakuierte in Koblenz-Neuendorf, die nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen konnten, wurde ein Aufenthaltsraum in der Willi-Graf-Schule eingerichtet. Betroffene Bürger aus Urbar konnten sich laut Verwaltung an die Betreuungsstelle im Bürgerhaus Urbar wenden.
B42, Buslinie 8, Schiffe und Zugverkehr betroffen
Wegen der Entschärfung wurde die Bundesstraße 42 für mehrere Stunden voll gesperrt - im Süden bei Koblenz-Ehrenbreitstein; im Norden wurde der Verkehr auf die A48 umgeleitet. Auch die Landstraßen 308 und 309 waren betroffen.
Die Rheinschifffahrt musste laut Polizei ebenfalls in dem Bereich für die gesamte Dauer der Entschärfung gesperrt werden. Die Züge der rechten Rheinstrecke wurden über die linke Rheinseite umgeleitet. Die Busse der koveb-Linie 8 fuhren eine Ausweichroute über die B9.