Iris Stegmann hat direkt am Montagmorgen die landesweite Hotline angerufen. Da hing sie allerdings lange in der Warteschleife und flog mehrfach aus der Leitung. Schließlich versuchte sie es übers Internet. Dort hatte sie zunächst einige Probleme, die entsprechende Seite aufzurufen.
Als sie die Seite dann doch aufrufen konnte, musste Iris Stegmann verschiedene Formulare für ihre Mutter ausfüllen. Unter anderem wurde sie nach Krankheiten oder Medikamenten gefragt. Außerdem konnte sie angeben, ob ihrer Mutter ein Vor- oder ein Nachmittagstermin lieber ist. Am Ende erhielt sie eine Registrierungsbestätigung für den Impftermin.
"Für ältere Menschen nicht der richtige Weg"
Iris Stegmann fand das ganze Prozedere sehr kompliziert. Ihre Mutter hätte das nicht alleine geschafft, sagt sie: "Für ältere Menschen, die in der Regel mit Computern und Callcentern nicht so viele Erfahrungen haben und die selbst viele Fragen haben, ist das glaube ich, nicht der richtige Weg." Die Registrierung ihrer Mutter wird jetzt geprüft. In den nächsten Tagen soll sie dann einen Termin bekommen - per Post und zur Sicherheit auch nochmal per E-Mail.

Impfzentren zum Teil schwer erreichbar
Dann muss die 81-Jährige noch überlegen, wie sie zum Impfzentrum kommt. Denn das liegt von Neuwied 18 Kilometer entfernt in Oberhonnefeld. Für ältere Menschen, die niemanden haben, der sie fährt, kann eine solche Entfernung zum Problem werden. Einige Verbandsgemeinden wollen deshalb prüfen, ob Bürgerbusse diesen Service übernehmen können.
In Rheinland-Pfalz gilt das Wohnsitzprinzip bei der Terminvergabe. Man muss sich also im Impfzentrum des eigenen Landkreises impfen lassen, auch wenn ein Impfzentrum in einem anderen Kreis näher ist.
Aktuell können sich Menschen über 80 oder, die bestimmten Berufsgruppen angehören - zum Beispiel Rettungssanitäter - einen Termin geben lassen. Das Land Rheinland-Pfalz hat auch angekündigt, alle Über-80-Jährigen anzuschreiben.