Feuerwerk bei Rhein in Flammen zwischen St. Goar und St. Goarshausen

Diskussionen im Stadtrat

Rhein in Flammen 2023: Feiert St. Goarshausen nicht mit?

Stand
Autor/in
Christina Nover
Autorin Christina Nover

Die Teilnahme der Stadt St. Goarshausen an der Veranstaltung Rhein in Flammen im September steht auf der Kippe. Warum der Stadtrat immer noch keine Entscheidung getroffen hat.

Knapp zwei Monate sind es noch, bis zwischen St. Goar und St. Goarshausen wieder die Großveranstaltung Rhein in Flammen stattfinden soll. Während auf der offiziellen Rhein in Flammen-Internetseite für St. Goar schon ein detailliertes Programm vorliegt, steht bei St. Goarshausen lediglich: "Budenzauber am Ufer (noch in Planung)".

"Wir sind natürlich in diesem Jahr schon wieder viel zu spät dran."

Bei der jüngsten Stadtratssitzung am Montagabend wird dann klar: Es sieht schlecht aus für die Feierlichkeiten auf der rechten Seite des Rheins. "Wir sind natürlich in diesem Jahr schon wieder viel zu spät dran, laufen der Situation hinterher", erklärt Stadtbürgermeister Nico Busch (SPD) im Gespräch mit dem SWR.

Ratsmehrheit gegen Teilnahme von St. Goarshausen an Rhein in Flammen 2023

Wie Busch weiter ausführt, gibt es mittlerweile eine Mehrheit im Stadtrat, die sich dafür ausspricht, dass St. Goarshausen in diesem Jahr nicht an Rhein in Flammen teilnimmt. Eine endgültige Entscheidung sei jedoch noch nicht getroffen. Dies soll in einer extra anberaumten Sitzung am kommenden Montag (31. Juli) passieren.

Stadtbürgermeister Nico Busch mit einem Plakat zu Rhein in Flammen in St. Goarshausen 2023
Stadtbürgermeister Nico Busch hofft noch auf die Teilnahme von St. Goarshausen bei Rhein in Flammen 2023.

Dabei gibt es nach Angaben von Busch eigentlich zwei "wegweisende Beschlüsse für Rhein in Flammen." Zum einen die grundlegende Entscheidung für eine gemeinsame Veranstaltung mit St. Goar vom Mai, zum anderen wurde ein Nachtragshaushalt mit entsprechenden Geldern für Rhein in Flammen verabschiedet. Dieser liege der zuständigen Genehmigungsbehörde zur Prüfung vor.

Rhein in Flammen 2022 war ein Minusgeschäft

Doch woran hakt es dann eigentlich? Nach Angaben von Busch befürchten einige Ratsmitglieder, dass eine nahegelegene Baustelle dem Fest im Wege stehen könnte. Unabhängig davon beschäftige sich der Rat in St. Goarshausen bereits seit dem letzten Jahr mit der Frage, ob sich die Stadt wieder an Rhein in Flammen beteiligen soll oder nicht. 2022 hat die Kommune damit laut Busch ein Minus von rund 60.000 Euro gemacht. Als Grund gibt er vor allem erhöhte Sicherheitsauflagen an.

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Jahrelang hatte sich der örtliche Tourismus- und Gewerbeverein um die Organisation der Veranstaltung gekümmert, 2022 hat die Stadt die Aufgabe übernommen. Nach Berichten der Rhein-Zeitung war dabei vieles nicht rund gelaufen, es habe etwa Probleme in der Zusammenarbeit mit den beteiligten Behörden und den Standbetreibern gegeben. Ein Stadtratsmitglied bestätigte dies auf SWR-Anfrage und sagte: "Die Aufgabe ist viel zu groß für einen ehrenamtlichen Bürgermeister."

Im Zuge der Aufarbeitung von Rhein in Flammen 2022 habe dann das Vertrauensverhältnis zwischen einem Teil des Rats und dem Stadtbürgermeister schwer gelitten. Schon mehrfach sei der Rücktritt von Busch gefordert worden. So sagte Stadträtin Anna Maria Weisbrod auch in der jüngsten Sitzung wieder: "Ich frage mich, warum du immer noch an deinem Amt festhältst."

75. Ausgabe von Rhein in Flammen bei St. Goarshausen auf der Kippe

Busch selbst kann die Kritik nicht nachvollziehen und ist nach eigenen Angaben "mit sich im Reinen". Er hofft immer noch auf ein Umschwenken des Rates in Sachen Rhein in Flammen - auch weil es die 75. Ausgabe der Veranstaltung ist: "Es wäre schon schade, wenn wir bei diesem Jubiläumsevent nicht mit an Bord wären."

Die Veranstaltung selbst ist laut Busch nicht in Gefahr - Schiffskorso ebenso wie Feuerwerk werden nach seinen Angaben stattfinden. Und selbst wenn St. Goarshausen sich als Stadt als Organisator der Feierlichkeiten auf der rechten Rheinseite zurückziehe, sei es möglich, dass zumindest einzelne Buden genehmigt würden. Ansonsten bleibt am 16. September nur die Fahrt mit der Fähre nach St. Goar.

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