Die Bundesanstalt für Immobilienangaben (BImA) plant auf der Pfaffendorfer Höhe in Koblenz ein Großprojekt: Etwa 250 Wohnungen sollen dort ab dem kommenden Jahr nach und nach kernsaniert werden. Die bestehenden Mehrfamilienhäuser sollen außerdem aufgestockt werden, sodass etwa 200 zusätzliche Wohnungen entstehen. Mehrere Neubauten sollen weitere 100 Wohneinheiten bringen. Auch die Außenanlagen werden neu gestaltet.

Viele der bestehenden Wohnungen in der Siedlung sind momentan nicht bewohnbar, weil sie mit Schadstoffen wie Asbest belastet sind und andere altersbedingte Mängel aufweisen, heißt es von der Bundesbehörde. Um der restlichen Siedlung möglichst wenig Lärm, Staub und andere Belastungen zuzumuten, werde in Modulbauweise gebaut. Dabei werden große Gebäudeteile schon in einem Werk gefertigt und erst auf der Baustelle zusammengesetzt. Auch die Bauzeit werde dadurch kürzer.
2026 beginnt der erste Bauabschnitt
Im ersten Schritt werden 48 Wohnungen in der Ludwig-Beck-Straße kernsaniert. Die BImA schätzt, dass das etwa eineinhalb bis zwei Jahre dauern wird. Die Mieter, die dort aktuell wohnen, müssen dann in bereits sanierte Ausweichwohnungen in der Nähe umziehen. Die BImA organisiert und bezahlt den Umzug. "Wir sind uns absolut bewusst, dass wir in das Leben der Menschen eingreifen und das wollen wir so sanft wie möglich tun", sagt Burkhard Gansen, Fachgebietsleiter für Immobilienentwicklung bei der BImA.

Die Mieterinnen und Mieter wurden von der BImA bei zwei Veranstaltungen über die Baupläne informiert. Das habe geholfen, ihnen ihre Sorgen zu nehmen, glaubt Gansen: "Die meisten sind mit einem etwas angespannten Gesicht in die Veranstaltung gekommen und mit einem Lächeln raus gegangen."
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Erweiterung der Siedlung soll Koblenzer Wohnungsmarkt entspannen
Die Wohnungen sind in erster Linie für Bundesbeamte wie Soldaten oder Bundespolizisten gedacht. Aber auch Landesbeamte können dort einziehen. Wohnungen, die dann noch nicht vergeben sind, kommen auf den freien Markt. "Wir bieten die Wohnungen am unteren Rand der ortsüblichen Miete an", sagt Burkhard Gansen. Dieses Konzept soll den örtlichen Wohnungsmarkt entlasten und Preissteigerungen dämpfen.

Die BImA schätzt die Kosten für das gesamte Projekt auf etwa 130 bis 150 Million Euro, je nachdem, wie sich die Preise im Bausektor entwickeln. Sie geht davon aus, dass die Arbeiten 2032 abgeschlossen werden. Dann soll die Siedlung Platz für etwa 500 Menschen bieten.