Durchnässt, verklebt, verschimmelt

So wurde das verdreckte "Flutgeld" behandelt

Stand

Durchnässt, verklebt, verschimmelt - so landeten Millionen Euroscheine und Münzen aus den Flutgebieten im Nationalen Analysezentrum der Bundesbank in Mainz. Was anschließend passierte.

Flutgeld: Verklebte und verschmutze Geldscheine (Foto: Deutsche Bundesbank | Nils Thies)
So sah das Flutgeld aus: Nass, verdreckt und stinkend: In diesem Zustand landeten nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal und in Nordrhein-Westfalen säckeweise Euroscheine in der Bundesbank-Filiale in Mainz.
Flutgeld: Ein Bündel verklebter Geldscheine. Es stammt aus den Flutgebieten an der Ahr und in Nordrhein-Westfalen (Foto: Deutsche Bundesbank | Nils Thies)
Stand Februar 2023 waren mehr als 1,6 Millionen Banknoten und 1,5 Millionen Münzen im Nationalen Analysezentrum der Bundesbank in Mainz eingegangen. Der übliche Umgang mit beschädigtem Geld lautet: Zählen, auf Echtheit prüfen, vernichten und erstatten.
Flutgeld: Eine große Zahl von durchnässten Geldscheinen aus den Flutgebieten liegt in einem Trockner (Foto: Deutsche Bundesbank | Nils Thies)
Um den Besitzerinnen und Besitzern das verdreckte Geld zu erstatten, musste es zunächst getrocknet werden. Eigens dafür schaffte die Bundesbank haushaltsübliche Wäschetrockner an. Gegen den üblen Gestank der Scheine gaben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Duftstoffe in die Trockner.
Bundesbank-Mitarbeiter zählen getrocknetes Geld aus den Flutgebieten (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
Dann musste das Geld gezählt werden, Schein für Schein - insgesamt 1,6 Millionen Banknoten. Etwa zwei Drittel davon stammten von Geldinstituten aus den Flutgebieten, das restliche Drittel kam von Unternehmen und Privatleuten. Zum Vergleich: Beim Elbe-Hochwasser 2013 wurden 150.000 Scheine eingereicht - also gerade mal ein Zehntel der Menge.
Eine Handvoll verdreckter Euromünzen aus den Flutgebieten 2021 (Foto: Deutsche Bundesbank | Nils Thies)
Ende 2021 waren die Banknoten gezählt, dann ging es mit den Münzen weiter. Die wurden gewaschen und anschließend getrocknet. Und natürlich mussten sie auch gezählt werden.
Durchnässte Münzrollen aus den Flutgebieten in RLP und NRW (Foto:  Deutsche Bundesbank | Nils Thies)
Immerhin war das Zählen beim Hartgeld etwas einfacher, weil viele Münzen noch in Rollen verpackt waren. Wenn die Münzen stark verrostet oder verdreckt waren, mussten auch sie per Hand gezählt werden. Anschließend wurden sie vernichtet.
Rheinland-Pfalz

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SWR