Die Abriss- und Erdarbeiten auf dem ehemaligen Gelände des Glasherstellers Rastal in Höhr-Grenzhausen sind abgeschlossen. Jetzt haben die Bauarbeiten für das neue Einkaufszentrum begonnen. Auf rund 30.000 Quadratmetern wird die Frankfurter Firma Schoofs einen Gebäudekomplex unter anderem mit Supermärkten, Einzelhandelsflächen, Gastronomie und Büros bauen. In das neue Gebäude wird nach eigenen Angaben auch die Höhr-Grenzhäuser Filiale der Westerwaldbank einziehen.

Mehr Kaufkraft und neue Arbeitsplätze
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen, Thilo Becker, begrüßt, dass mit den Rastal-Center zum einen neue Arbeitsplätze in der Stadt entstehen. Zum anderen geht er davon aus, dass es wieder mehr Kaufkraft nach Höhr-Grenzhausen bringt: "Die Bürgerinnen und Bürger müssen nicht mehr in die Nachbarorte fahren, um bestimmte Dinge einzukaufen. Mit dem Rastal-Center können langfristig die täglichen Bedürfnisse der Bevölkerung der Verbandsgemeinde abgedeckt werden." Trotzdem dürfe man die Innenstadt von Höhr-Grenzhausen nicht vernachlässigen, so Becker.
Kritiker befürchten, dass Innenstadt weiter verödet
In der Vergangenheit hatte es immer wieder Kritik gegeben, dass durch das neue Einkaufszentrum die Innenstadt noch mehr veröde. Laut Becker stellt das Angebot aber keine Konkurrenz zu den noch verbliebenen Geschäften im Ortsteil Höhr dar.
Mit dem Bau eines neuen Jugend-und Kulturzentrums versuche man außerdem, den Innenstadtbereich wieder mehr zu beleben, betont der Verbandsbürgermeister. Außerdem könne das Rastal-Center als neue Attraktion auch dazu beitragen, wieder mehr Kunden und auch Touristen in die Innenstadt zu locken. Er hoffe auch, dass das neue Einkaufszentrum am Ortseingang von Höhr-Grenzhausen ein "neuer Ort der Kommunikation" werde, so Becker.
"Einkaufszentrum soll mehr als ein Parkplatz mit ein paar Märkten drumherum werden"
Nach Angaben von Architekt Markus Rathke soll der Komplex mehr als "ein Parkplatz mit ein paar Supermärkten drumherum werden, sondern ein moderner Marktplatz 2.0". Geplant sei etwa eine Art Piazza mit einem Gastronomiebetrieb in der Mitte, der an einen See angrenzen soll. Darüber hinaus solle das Gebäude mit einem geringen Energieverbrauch nachhaltig gestaltet werden.
Eröffnung im Frühjahr 2023 geplant
Ursprünglich sollte das Projekt schon vor fünf Jahren realisiert werden. Es kam aber immer wieder zu Verzögerungen, unter anderem auch, weil das Einzelhandelskonzept und die Verkehrsplanung mehrfach angepasst werden mussten. Jetzt plant der Investor nach eigenen Angaben unter anderem einen Bypass am Verkehrskreisel für Autofahrer, die von der Autobahn rechts in das Einkaufszentrum abbiegen wollen.
Öffentliche Namensfindung
Eröffnet werden soll das neue Einkaufszentrum im Frühjahr 2023. Seinen Arbeitstitel soll es nicht behalten. Laut Investor sollen die Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde demnächst Vorschläge einreichen und abstimmen können, wie das Einkaufszentrum heißen soll.