Seit sechs Wochen sind Abschlepper im ganzen Katastrophengebiet im Kreis Ahrweiler unterwegs, um Wracks zu bergen und zu Sammelplätzen zu bringen. Dabei hilft auch die Firma Floßdorf aus Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Ihr Gelände ist zu einem regelrechten Auto-Friedhof geworden. Mehr als 2.000 Kleinwagen, Kombis, Motorräder oder Wohnmobile seien inzwischen von der Firma abgeschleppt worden, sagt Vertriebsleiter David Bongart. Teilweise habe man Autos mit Kränen aus Bäumen holen müssen.
Autos erzählen die Geschichte der Flut
Den Autowracks auf dem Gelände sieht man ihre Geschichte an. Teilweise sind sie komplett mit Schlamm überzogen. Zerborstene Scheiben, verbogene Türen und Stoßstangen. Innenräume voller Schlamm und Dreck. Einige Autos seien sogar so stark zerstört worden, dass man nicht mal mehr die Marke erkennen konnte, sagt Bongart. Die hätten ausgesehen, als seien sie schon mal in der Autopresse gewesen.

Auto-Suche im Ahrtal über die Homepage des Kreises
Wer sein Auto sucht, kann auf der Homepage der Kreisverwaltung Ahrweiler das Kennzeichen eingeben und dort danach suchen. Falls das Fahrzeug schon geborgen wurde, wird angezeigt, wo es jetzt steht. Auch bei der Firma Floßdorf kommen immer wieder Besitzer der Schrottwagen vorbei. Zu retten seien die Autos nicht mehr. Die Versicherung zahle noch einen Restwert.

Aber manche wollten noch Wertgegenstände oder Erinnerungsstücke aus dem Auto holen, sagt Bongart. Dabei gebe es auch schöne Momente. So haben Mitarbeiter noch den Rollstuhl eines Autobesitzers aus dem völlig zerstörten Wrack holen können. Der Rollstuhl sei ganz geblieben.
Auto-Friedhöfe im Ahrtal bleiben
Die Firma Floßdorf und die anderen Abschlepper im Katastrophengebiet werden noch einige Zeit beschäftigt sein, die Auto-Friedhöfe wachsen weiter. Denn noch immer gebe es Tiefgaragen, in denen unter dem teils Meter hohen Schlamm Autos begraben seien, sagt David Bongart.
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